KFC Cheese and Bacon Burger & Chicken Bites
Aufgrund einer aktuell laufenden Aktion bei Uber Eats entschloss ich mich heute spontan dazu mir mal wieder – nach langer Pause – zum Mittagessen etwas im Web zu bestellen. Bei der Durchsicht der angebotenen Lokalitäten stieß ich dabei auf das Kentucky Fried Chicken (KFC) Restaurant in der Bayerstraße hier in München und musste feststellen dass ich schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr bei KFC gegessen hatte, daher entschloss ich mich dazu dort etwas zu bestellen. Ab 20 Euro Bestellwert sollte es 10 Euro Rabatt geben, das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Daher landeten nach einigem Hin und Her ein Cheese & Bacon Chicken Burger für stolze 8,99 Euro, eine 6er Packung Chicken Bites mit Smoky BBQ Dip für 7,49 Euro sowie eine Portion Pommes Frites für 3,99 Euro auf meinem virtuellen Bestellzettel. Damit lag ich knapp über den 20 Euro. Dazu kamen allerdings noch 1,29 Euro Servicegebühr sowie 3,29 Euro Liefergebühr. So kam ich insgesamt trotz des Rabattes auf über 14 Euro Gesamtkosten für meine dieses Mal nicht allzu große Bestellung.
Live konnte ich dann auf meinem Smartphone verfolgen wie der Lieferant die knapp 7,5 Kilometer durch die Münchner Innenstadt bis zu mir nach Hause zurücklegte, wenig später klingelte es bei mir und er übergab mir das bestellte Essen aus einer Warmhaltebox heraus direkt an der Wohnungstür.
Doch die erste Enttäuschung erlebte ich bereits bei der Prüfung des Inhalts der Papiertüte, denn man hatte zwar massig Servietten beigelegt, die Pommes fehlten jedoch aufgrund intensiver Suche komplett, so dass ich nur mir Burger sowie den Chicken Bites samt Dip auskommen musste. 🙁
Hinzu kam außerdem, dass die beiden verbliebenen Komponenten nur noch maximal lauwarm waren – und dass obwohl sie wie bereits erwähnt in einer isolierten Warmhaltebox transportiert worden war. Das minderte den Genuss natürlich etwas.
Beginnen wir mit dem Burger:
Hier handelt es sich um ein paniertes frittiertes Stück Hähnchenfilet, frittiert in der angeblich so berühmten Colonel Sanders Originalrezept garnierten Panade, dazu Käsesauce, eine Scheibe Käse sowie knusprigen Bacon in einer Broiche-Semmel auf Sandwichsauce und knackigem Salat. Vor allem das Hähnchen aber auch der Käse waren hier deutlich heraus zu schmecken, zumal das Hähnchenstück teilweise – selbst ohne Panade – fast fingerdick erschien. Wäre es noch wirklich heiß gewesen, hätte ich hier durchaus volle Punktzahl gegeben, aber aufgrund der Tatsache dass er fast nur noch Zimmertemperatur hatte gab es deutliche Abzüge in der B-Note. 😉
Die Chicken Bites bestanden aus ebenfalls in Colonel Sanders Mischung panierten, etwas kleineren Hähnchenteilen.
Typisches Hähnchen-Fingerfood, aber auch sehr fettig weswegen man wohl auch mir Servietten nicht gespart hatte. Das Schälchen Smoky BBQ Dip reichte mit Mühe und Not und nur wenn man sparsam damit umging gerade so für die sechs teilweise nicht allzu großen Bites zum garnieren aus, allerdings waren an den Rändern der eigentlichen Fleischstücke, bei denen es sich aber um echtes Hähnchenfleisch und nicht das von den Chicken Nuggets eines anderen Fast-Food-Anbieters verwendete Formfleisch handelte, ziemlich hart frittierte Stücke aus reiner Panade, die den Genuss etwas minderten. Auch wenn die eigentliche Panade glücklicherweise nicht allzu dick war und noch genug Platz für echtes Hähnchenfleisch ließ. Aber auch hier gab es natürlich Abzüge in der B-Note weil die Komponente bereits deutlich abgekühlt war.
Alles in allem ist KFC durchaus ein Fast-Food-Restaurant dass es sich zu besuchen lohnt, aber das Essen vorher zur Mittagszeit über 7 Kilometer durch die verkehrsreiche Münchner Innenstadt karren zu lassen erwies sich als kein so gute Idee, da dies fast eine halbe Stunde gedauert hat und sich in der Temperatur bei der Ankunft niederschlug.
Das nächste Mal suche ich mir wohl dann wohl lieber eine Location in der Nähe und verschiebe meinen nächsten KFC-Besuch auf den Zeitpunkt, wenn ich in der Nähe eines Restaurants bin, wo es direkt frisch zubereitet wird.
PS: Nachdem ich mich bei Uber Eats bezüglich der fehlenden Pommes Frites beschwert hatte, wurde mir deren Betrag innerhalb von weniger als einer Stunde auf meinen PayPal Account gutgeschrieben. Das nenne ich schnelles und kulantes Handeln.
Wenn man es genau nimmt und ein wenig mit Anspruch rangeht, kommt man sehr schnell zum Schluss, dass es eigentlich kein Gericht gibt, was längere Transporte (im Sinne von mehr als einmal Restaurantdiagonale, und selbst dabei hatte ich schon den Fall des Zergarens*) übersteht. 99,9% aller Gerichte schmecken dort am besten, wo sie hergestellt werden.
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*) Ich hatte ein Lammfilet mit drumrum geordert, das rosa serviert werden sollte. Leider saß ich der Küche in einem etwas weitläufigen Restaurant diagonal durch den Raum gegenüber und das Lokal hatte die unangenehme Eigenschaft, dass Essen in einem heißen Servierpfännchen zu servieren. So hat das Filet vielleicht zart und rosa die Küche verlassen, bis es bei mir ankam, war es durch und trocken.
Stimmt ich dir teilweise zu, es gibt aber auch viele Gerichte die sogar Aufgewärmt noch besser schmecken als frisch zubereitet. Dazu zähle ich zu einem Eintöpfe und zum anderen einige Nudelaufläufe. Oder auch ein Chili con Carne dass im Kühlschrank noch einmal richtig „durchgezogen“ ist. Aber bei Gerichten mit frischen Fleischkomponenten wie z.B. das von dir genannte Lamm trifft deine Aussage vorbehaltlos zu.
Aufgewärmt ist was anderes als transportiert. Zugegeben, eine transportierte Suppe könnte man schnell selber wieder aufwärmen, aber das plöttriche, den nicht dichtschließenden Becher angeweicht habende Eintopf-Essen, lauwarm … Neee. Und auch Aufläufe ziehen beim Transport zu stark durch bzw. übergaren durch das Warmhalten. Auch ein Chili vermischt sich ungünstig mit dem Beilagenreis. Oder das begleitende Baguette geht von lecker knusprig in labsch über durch die Dämpfe der mitverpackten Sachen.
Ein aufgewärmtes, idealerweise selbst zubereitetes Chili oder ein Gulasch oder einige Eintöpfe sind ein Hochgenuss! Da stimme ich Dir zu. Sowas kriegt man EU sei Dank in Gaststätten gar nicht mehr. 😉 Aber sowas 5 km entfernt gekocht, in Styropor oder Alu-Assiette verpackt und über holprige Straßen zu einem gebracht: da verliert gutes Essen viel Qualität. Und schlechtes wird noch schlimmer.
Natürlich ist ein aufgewärmtes Gericht etwas anderes als ein transportiertes, da geben ich dir Recht. Da war ich etwas vom Thema abgeschweift, das bitte ich zu verzeihen.
Prinzipiell ist vor Ort verzehrtes Essen natürlich immer am Besten. Frisch aus der Küche auf den Tisch, da geht nichts besseres. Und ich selbst bestelle so selten Essen nach Hause, alle paar Monate mal, da ist das nicht soooo relevant für mich. Aber Eintöpfe und Chili con Carne könnte ich auch hier in München bestellen, da gibt es sogar spezielle Anbieter die sich auf z.B. Eintöpfe oder mexikanische (bzw. TexMex) Küche spezialisiert haben und dies im Web anbieten. Einziges Problem bei einigen sind sehr hohe Mindestbestellmengen, die ich oft als Einzelperson nur schwer erreichen kann.
Aber auch das Prepping beim Kochen wird ja immer beliebter, sprich man bereitet das Essen für einige Tage auf einmal im Voraus vor, teilt es auf und wärmt es sich dann Portion für Portion auf. Ich habe schon ganze Abhandlungen darüber in einschlägigen Blogs und auf Webseiten gelesen. Das wäre ein Thema mit dem ich mich in Zukunft wohl gerne mal beschäftigen würde…