Faserland – Christian Kracht
Mein aktuelles Buch war Faserland von Christian Kracht gewesen – welches ich gelesen habe obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal wußte was genau eine „Barbourjacke“ ist 😉 Kracht beschreibt in Ich-Form eine Reise durch Deutschland, beginnend in Sylt über Hamburg, Frankfurt, Heidelberg, Merseburg bis München und schließlich in die Schweiz nach Zürich. Der Bezeichnung als Abgesang auf die Generation der 80er trifft den Plot des Buches meiner Meinung nach sehr gut. Ohne große Gefühlsregung spricht der Autor über das dekandent wirkende Leben der Endzwanziger/Anfangdreißiger überall in der Bundesrepublik, die mit Alkohol, Sex und Drogen ihre Hoffnungslosigkeit betäuben. Das geht bis hin zum Selbstmord eines Freundes, den der Autor trotz der Tragik des Ereignisses mit absoluten Gleichmut beschreibt. Das ganze Buch strotzt dabei von Symbolik bis hin zum plötzlich und etwas unerwartet kommenden Ende auf dem Züricher See. Besondere Symbolik spreche ich dabei der Beschreibung von Deutschland als Maschine im Norden (von der Schweiz aus gesehen) zu. Alles im allem ein Buch welches mich – auch wenn ich mich nicht zu der hier abgesungenen Generation zähle – doch etwas nachdenklich gestimmt hat. Ähnlich wie das von mir eher verrissene Berlin Alexanderplatz (dem ich bis heute nichts abgewinnen kann) ist die Handlung eher abstrakt und dient als Ummantelung für die Beschreibung eines gesellschaftlichen Zustandes. Aber durch die größere Nähe zur eigenen Generation kam Faserland wahrscheinlich einfach besser rüber.
Meine Wertung: