Napa Valley Trip – Part 2/2 [19.04.2006]
Im zweiten und letzten Teil des Napa Valley Trips möchte über den Besuch in der Robert Mondavi Winery [Position] berichten. Robert Mondavi, der heute noch im Alter von 93 Jahren lebt und sein Weingut mehrmals wöchentlich besucht, zählt zu den Pionieren des Weinanbaus nach Ende der amerikanischen Prohibition (1919-1932) und ist (zumindest hier in Kalifornien) eine recht bekannte Persönlichkeit.
Das im Stil einer alten spanischen Missionsstation erbaute Hauptgebäude fällt besonders durch seinen weithin sichtbaren Turm und das breite Eingangstor auf.
Der Innenbereich wird rechts von der eigentlichen Weinkelterei und links von einem Gebäude mit einer Rezeption sowie zugehörigen Kochschule und Kunstausstellung umgrenzt. Die Kochschule wurde von Robert Mondavi gegründet, weil er der Meinung war daß guter Wein und gutes Essen einfach zusammengehören.
Nachdem wir uns kurz umgesehen hatten stellten wir schnell fest daß die meisten Bereiche nur im Rahmen einer Tour betreten werden durften. Also erkundigten wir uns an der Rezeption wann die nächste dieser Führungen stattfinden würde. Sie sollte in ca. 10 Minuten starten und 25 US-$ pro Person kosten. Wir bezahlten den Betrag und bekamen runde Metallplaketten, die wir uns als Eintrittskarte ans Rever heften sollten.
Pünktlich nach zehn Minuten traf unsere Guide, ein älterer Herr, der sich uns als Bob vorstellte, unter dem Tor ein um die Tourteilnehmer, insgesamt eine Gruppe von 12-13 Personen, um sich zu sammeln und einige einführende Worte zu sprechen. Anschließend führte er uns ein einen kleinen, mit Bänken ausgestatteten Raum, an dessen Wänden Karten von Kalifornien und des Napa Tals hingen. In etwa zwanzig Minuten erfuhren wir nun etwas über die Geschichte Napa Valley, warum sich dieses besonders für den Anbau von Weinstöcken eignete und welche weiteren Gebiete in Kalifornien noch für den Anbau genutzt wurden. Bob stellte sich dabei als exzellenter Präsentator heraus, der es verstand die Fakten kurzweilig und interessant zu vermitteln.
Nach dieser kleinen Einführung verließen wir den Raum, bekamen einige Worte zu der bereits erwähnten Kochschule zu hören und betraten dann die Weinfelder, wo unter einem Sonnenschutz einige weitere Bänke aufgestellt waren, auf denen wir wieder Platz nahmen. Nun sprach Bob über den Weinanbau selbst und was dabei zu beachten war.
Direkt vor uns waren eine Reihen von Weinstöcken mit speziellen Sorten, die hier zu Lehrzwecken angebaut waren. Steine mit den Namen der Sorten, die davor ausgelegt waren bezeichneten die Sorten.
Anschließend durchquerten wir die Weinfelder weiter und stiegen über eine Rampe bis auf einen großen Balkon, von wo aus wir die unter uns liegenden Felder gut überblicken konnten. Hier folgten einige grundsätzliche Worte zu Produktion des Weines und man erzählte uns daß die Gestänge, die man überall auf den Feldern aufgestellt hatte nicht etwa, wie wir vermutet hatten, etwa der Bewässerung dienten, es handelte sich viel mehr um Ventilatoren, mit deren Hilfe die Luftzirkulation gewährleistet werden konnte, wenn die Hitze zu groß wurde.
Im Inneren des Gebäudes, in dem große, hölzerne Fermentationsfässer aufgestellt waren, erläuterte uns Bob nun, daß der Aufbau des Gebäudes mit einer leichten Neigung eine Weiterleitung des gekelterten Weines ohne die Verwendung von Pumpen ermöglichte – eine alte Methode, die zwar kostspieliger war, aber einen besseren Geschmack des Weines garantierte. Leider waren die Fermentationsanlage derzeit außer Betrieb, daher wurde uns die Verwendung über ein Video näher gebracht.
Über eine Treppe ging es nun in den Keller, in dem lange Reihen mit Fässern den Wein altern ließen. Wieder erfolgten interessante Erläuterungen von Bob, während wir durch zwei Kellerräume mit Rotwein und einen weiteren mit Weißweinfässern geführt wurden. Außerdem konnte ich einen Blick auf die Abfüllanlage erhaschen.
Zuletzt traten wir auf einen kleinen Innenhof, auf dem wir nur kurz warten mußten bis wir zur Weinprobe in einem extra hierfür hergerichteten Raum eingelassen wurden.
Bob ließ uns jeden zwei Weißwein und ein bauchigeres Rotweinglas nehmen und an einem langen Tisch platz nehmen. Nachdem wir ein mit Schafskäse kleinen Räucherschinkenstriefen belegte Weißbrote erhalten hatte, begann Bob uns die Weine vorzustellen, die wir heute probieren durften und spickte dabei seine Ausführungen mit einführenden Bemerkungen wie man am besten bei einer Weinprobe vorging.
Auch bei der eigentlichen Weinprobe folgten weitere Erläuterungen. Insgesamt wurden zwei Weißweinsorten, zwei Rotweinsorten sowie ein (von Bob so genannter) Dessert-Wein gereicht. Bei letzterem handelte es sich um einen süßeren, nur ein kleinen Flaschen verkauften Muskat-Weißwein. Nach Abschluß der Weinprobe verabschiedete sich unser Guide von jedem Teilnehmer persönlich und wir betraten (natürlich) den zugehörigen Wein-Shop, durch den der einzige Ausgang führte.
Als Fazit muß ich sagen, daß diese Tour die interessanteste des gesamten Tages war. Jedem Besucher des Napa Valley sei die Führung bei Robert Mondavi ans Herz gelegt, sie ist ihre 25 Dollar mehr als Wert.
Da es inzwischen spät geworden war, fuhren wir unmittelbar zurück in Richtung San Francisco. Bis zur Bay Bridge kamen wir auch sehr gut durch, denn wir konnten wie bereits bei der Hinfahrt die sogenannten Car Pool Lanes verwenden. Diese sind ausschließlich Autos mit mindestens drei Insassen vorbehalten, was streng überwacht wird und bei einem Verstoß mit 750 US-$ Strafe geahndet wird. Da die meisten anderen Autos jedoch meist nur mit eines Person besetzt waren, hatten wir fast freie Fahrt. Erst auf der Bay Bridge wurde es wirklich eng und nach der Entrichtung der 3 Dollar Brückengebührt ging es im Stop- and Go über die obere Fahrbahn zurück in die Stadt.
Gegen 19:30 Uhr erreichte ich schließlich das Appartment, womit ein erlebnisreicher Tag endete.
nice! . N8, Alex
Thx.
wie viele flaschen hast du gekauft 😉
Eine einzige 😉
hallo alle mit eine ander Oo
Hey, da warst Du auch?
Das war mir gar nicht mehr so in Erinnerung, als ich da war hatten die leider schon zu. Trotzdem eine wahnsinng schöne Gegend. Anzumerken war auch die interessante Begebenheit des Temperatur Unterschieds zwischen San Francisco und dem Napa Valley.
Klar war ich dort.
Napa ist auf jeden Fall immer wieder einen Besuch wert – nicht nur wegen des Weines. Ist halt alles (wie überall in den USA) sehr touristisch.
Über die klimatischen Besonderheiten hatte der im obigen Bericht erwähnte Bob auch einiges erzählt, in der Tat sehr interessant.