Weiter nach Williams, AZ [11.05.2006]
Bis 12.00 Uhr Mittags heute war Checkout-Zeit im Treasure Island – aber da ich keine Lust hatte in der Mittagshitze durch die Wüste zu fahren deponierte ich meine Koffer im Treasure Island – ein kostenloser Service dort – und trieb mich noch ein wenig auf dem Strip herum bevor ich gegen 15:15 Uhr dann endlich aufbrach. Natürlich verfuhr ich mich erst einmal in Las Vegas, aber als ich tankte gab mir die freundliche Angestellte dort, eine sehr wohlbeleibte junge Afroamerikanerin, den Hinweis wie ich zu fahren hatte um auf den Highway 93 nach Süden zu gelangen. Bis ich dann aus Las Vegas – die Stadt ist wirklich riesig, heraus war, war es fast schon 16:00 Uhr. Aber ich fand den Weg trotz mehrfacher Bedenken problemlos und fuhr wieder in die Wüste hinaus.
Dabei passierte ich ziemlich zu Anfang schon den bekannten Hoover Damm – den ich mir jedoch für den Rückweg aufsparte, denn immerhin war es schon spät und ich wollte keinesfalls im dunklen fahren. Es sei nur an dieser Stelle angemerkt daß dieser durch eine Polzeisperre abgeriegelt ist – PKWs werden nach Sicht durchgewunken – ich schien offensichtlich ungefährlich und wurde nach kurzer Gesichtskontrolle zur Weiterfahrt aufgefordert – Wohnmobile und größere Gefährte müssen halten und werden genauer Kontrolliert. Wohl ein Schatten von 9/11. Außerdem scheint ein größerer Highway (mehrspurig) in Bau zu sein damit der Verkehr nicht mehr komplett über die Damm-Mauer gehen muß – ich sah einige erste Fragmente dieser neuen Straße. Etwa 68 Meilem ca. 110 Kilometer) ging der Highway 93 nun durch fast durchgehend flache Wüste. Immer wider konnte man Häuser rechts und links des Highways sehen, teilweise einsam in der Wüste, teilweise zu kleinen Dörfern gruppiert. Wie kann man nur in solcher Einöde leben ?
Bei einer Stadt namens Kingman in Arizona ging der Highway 93 schließlich auf die Interstate 40 über, der ich nun weiter folgte.
Das Gelände war weiterhin trocken, aber je weiter ich kam desto mehr wurde es zu trockenem Grasland. Besagte Interstate 40 führte bis auf eine Brücke, auf der die linke Spur gesperrt war durchgehend mindestens zweispurig bis zu meinem Ziel: Williams, Arizona. Kurz vor Williams sah ich das erste mal wieder richtige Nadelwälder.
Gleich am Ortseingang tankte ich noch einmal und fragte die Dame an der Kasse nach dem Weg zur meiner Unterkunft, den diese mir auch sofort erteilte. Der Ort Williams stellte sich als kleine Ortschaft mir vier Straßen heraus – jedoch liegt diese direkt an einem Teil der berühmten Route 66. An genau dieser lag auch mein Hotel mit Namen Travellodge – eine günstige Hotelkette von denen ich bereits eines dieser Art in Las Vegas gesehen hatte.
Die Betreiber scheinen tatsächlich Indianer zu sein – allerdings angepasst an die amerikanischen Verhältnisse. Also keine Federn oder Mokassins – nur die Gesichtszüge und die Hautfarbe ließen mich darauf schließen. Das Zimmer war zwar einfach – aber für meine Verhältnisse vollkommen ausreichend. Und das beste (wie man an diesem Post bemerkt) – entgegen der Webseite wo ich es gefunden habe verfügt das Hotel über Wireless Lan und Internet-Zugang. God bless modern america
Nachdem ich mich erst einmal geduscht und umgezogen hatte machte ich eine kleine Tour durch die Stadt. Natürlich war alles auf Route 66 ausgerichtet. Und in der einzigen Bar der Stadt – mehr eine Taverne – standen, so konnte ich durch die offene Tür sehen, tatsächlich Männer mit Cowboyhut und Stiefeln an der Bar. Unglaublich – wo bin ich hier nur hingeraten? *fg*
Ich entschloß mich schließlich noch eine Kleinigkeit zu mich zu nehmen – immerhin hatte ich aufgrund der Hitze in Las Vegas kaum etwas gegessen und hatte entsprechend Kohldampf. Ein Route 66 Diner im Stil der 60er Jahre schräg gegenüber meines Hotels schien mir gerade richtig dazu.
Ich bestellte mir ein Country Steak mit hausgemachten Fries (Pommes) – als Vorspeise gab es eine kleine Kartoffelsuppe, wohl aus Pellkartoffeln, denn es befanden sich auch Schalen darin. Sowohl die Suppe als auch das Steak waren aber beide gut und mit nicht ganz 12 Dollar inklusive einer Coke auch sehr günstig.
Ich beging den Fehler als es um die Getränkbestellung ging nach einem Bud Light zu fragen – worauf ich die schroffe Antwort erhielt daß keine alkoholischen Getränke serviert werden. Ich glaube das hat mir Minuspunkte bei der Bedienung – einer eher grobschlächtigen Country-Amerikanerin eingebracht.
Damit genug für heute – der Bericht aus Las Vegas ist in Arbeit. Gruß an alle aus dem kleinen Ort Williams in Arizona.
Ist halt eine amerikanische Kleinstadt im (wilden, bzw.weiten)Westen mit einem typischen Diner, Pickup-Trucks und Geländewagen (bzw. SUVs) (statt der Pferde) und den obligatorischen Native People(Wenn sie kein Casino betreiben dürfen, ist es halt ein Motel…)
Die Suppe wurde bestimmt aus den Kartoffeln gemacht, die sie (nach Backen im Ofen)auch als Baked Potatoe verkaufen…
Anw elchem Teil der Rout 66 liegt der Ort, dem der „alten“ (und echten) Route 66 oder an der neuen (modernen)- AFAIK ging die alte Route 66 irgendwie von Las Vegas über Barstow und Los Angeles bis Santa Monica (?)
Bei späterer Besichtigung des Hovver Dam darauf achten, dass zwischen Nevada und Arizona 1 Stunde Zeitverschiebung ist. Und da die Grenze der beiden Staaten genau auf dem Damm liegt kann man dort ständig zwischen beiden Staaten hin- und herspringen und seine Uhr verstellen, bis man für Verrückt erklärt wird
Wegen der Kontrolle am Hoover Dam:
Bei der Paranoia der Amerikaner bez. Sichherheit kritischer Einrichtungen ist davon auszugehen, dass bereits vorher an der Straße eine Überprüfung (per Kamera und Datenabgleich)sttattfand und die Typen am Check Point informiert wurden, wer durchdarf und wer nicht. Grundsätzlich bist du mit einem Mietwagen( ist per Nummernschild abzufragen) ja verdächtig (Die 9/11-Terroristen sind ja oft mit welchen unterwegs gewesen und haben sich auch mehrmals in Las Vegas getroffen), aber ich traue den Sicherheitsorganen dort sogar zu, dass sie irgendwo in Erfahrung gebracht haben, wer den gerade gemietet hat, und da sie dich je bereits vor/bei deiner Einreise überprüft haben, bist du dort als harmlos eingestuft…)
Anekdote zun den Sichherheitskontrollen am Hoover Dam: Wir waren 2002 dort in Begleitung einer Person mit Herzschrittmacher: Wenn man unten in den Damm reinwill (in den Vorraum für die Führungen) muss man durch eine Kontrollschleuse (wie auf Flughäfen). Da diese Schleusen wegen des Magnetfelds für einen Herzschrittmacher gefährlich sein können, zeigte die Person mit Schrittmacher seinen Ausweis, der ihn als Träger eine solchen ausweist, um nicht dort durchlaufen zu müssen. Daraufhin zeigte ihm der Sichherheitsmann an der Schleuse ein Dokument, in dem bescheinigt wurde, dass es sich hier um die neueste Generation handeln würde, die für Herzschrittmacher ungefährlich ist. – Die sind so paranoid, die glauben doch tatsächlich, dass sich ein Terrorist einen Herzschrittmacher einpflanzen lässt, um den Hoover Dam sprengen zu können…
Ich kann nur sagen daß es sich um die E US66 handelt. (siehe auch hier) Da die eigentliche Interstate weiter nördlich vorbei geht und die Straße schmal und klein ist gehe ich einfach mal davon aus das es schon ein Original Teil der Route ist.