O’ahu-Tour – Teil 2 [18./19.05.2006]
Kommen wir zum zweiten Teil meiner Rundreise über die Insel Oahu. Nach meinem Besuch auf dem Diamond Head wandte ich mich in Richtung Osten und folgte der Interstate H-1 aus Honululu hinaus. Als erster Punkt zum Anhalten bot sich eine kleine Bucht am Rande der Küstenlinie an. Daß es hier Eintritt kostete bemerkte ich erst als ich die Seitenstraße bis zum Ende fuhr. Aber den einen Dollar konnte ich verschmerzen. Wenn ich Badesachen dabei gehabt hätte und nicht noch etwas unter meinem Sonnenbrand vom Grand Canyon und aus Vegas gelitten hätte, wäre dies ein angenehmer Ort für einen Tag am Strand gewesen – so begnügte ich mich aber mit ein paar Fotos und fuhr dann weiter.
Zurück auf der H-1 folgte ich dieser wieder ein Stück und erreichte bald eien Teil der Küste, an der eine Felsplatte aus Lavagestein raus ins Meer reichte. Offiziell war der Zutritt zu diesem Teil zwar untersagt, aber auch alle anderen anwesenden kletterten darauf herum, daher überwandt auch ich schließlich die Mauer und sah mich ein wenig um.
Eine wirklich sehenswerte Küste – sogar mit einem kleinen Sandstrand in einer winzigen Bucht.
Das Stück Sandstrand, welches man bereits vom vorherigen Haltepunkt aus hatte sehen können, etwas weiter entlang der Straße war zu einem Ferien-Resort zugehörig und hätte wieder die Zahlung von Eintritt erfordert – daher ließ ich diesen aus und folgte der Straße weiter. Der nächste interessante Punkt war ein flacheres Stück Küste mit zwei vorgelagerten kleinen Inseln.
Von nun an verlief die Küste flach. Ich erreichte nach einigen Meilen einen im Ozean liegenden Hangar – auf der anderen Seite der Straße lag das hiesige Ozeanische Institut. Die Küste stellte sich hier als ziemlich flach heraus – ein Paradies für Schnorchler und Taucher, von denen ich hier auch einige sehen konnte.
Hinter diesem Bereich geriet ich ich die Stadt Waimanalo, wo der Highway erst einmal endete. In der Stadt selber gab es mehrere Baustellen und damit verbundene gesperrte Straßen, wodurch ein weiterkommen erst einmal nicht möglich war. Daher mußte ich erst einmal zurück in Richtung Honululu. Dabei sah ich unterwegs ein Schild und bog noch einmal vom Highway ab. Mein Ziel war der
Nuuanu Pali State Park
Eine lange, schmale Straße führte mich zu einem kleinen Parkplatz, auf dem ein Schild den Beginn jenes Nuuani Pali State Parks anzeigte. Ich folget einesm Weg einige hundert Meter und gelangte zu einer Plattform, die einen sehr schönes Panorama über den östlichen Teil der Insel gab. Zwar hatten sich über diesem Teil der Insel einige Regenwolken gesammelt, so daß es nicht gerade ideales Wetter zum fotografieren war – aber ich machte trotzdem ein paar Schnappschüsse. Es sei noch erwähnt, daß das Gebirge im Osten von Oahu wie eine Art Wolkensperre wirkt – während es hier bedeckt ist und regnet scheint in Honululu und dem dahinter liegenden Tal meist die Sonne, wohl auch ein Grund warum sich gerade dort die größte Stadt der Insel befindet.
Schließlich in Honululu angekommen fuhr ich wieder auf die Interstate H-1, diesmal in Richtung Westen gewandt. Mein nächstes Ziel war das wohl allgemein bekannte
Pearl Harbor
Die Verkehrsführung in Richtung Pearl Harbor und der zugehörigen Pearl City fand ich extrem chaotisch. Zum Glück wiesen sporadisch einige Schilder die richtige Richtung, so daß ich schließlich die Einfahrt zum Arizona Memorial fand. Auch hier ließ natürlich mal wieder 9/11 grüßen – denn es war weder gestattet Taschen oder Rücksäcke, noch kleine Kamerataschen oder Plastiktüten mit in die Gedankstätte zu nehmen. Ein Militärzelt, daß direkt am Parkplatz aufgebaut war, bot jedoch die Möglichkeit alles zu deponieren. Denn bei einem Jeep mit Plastikverdeck lässt man ungerne Wertsachen zurück – auch wenn es nur ein Rucksack mit ein paar Memorysticks für die Kamera, einer Ersatzbatterie und einer Flasche Wasser ist. Daher zahlte ich dann auch die drei Dollar für die Aufbewahrung. Das Zelt bot aber auch noch anderes: Neben Arizona Memorial Souvenirs und einem Verkaufsstand mit Perlenschmuck gab es hier auch verschiedene Nahrungsmittel. Nun hatte ich den ganzen Tag noch nichts gegessen, daher bestellte ich mir hier einen Burger mit Fries (Pommes Frites). War nichts besonderes, machte aber zumindest satt.
So gesättigt machte ich mich dann daran mir mal das eigentliche Arizona Memorial anzusehen. Dies besteht aus zwei Teilen, einem größeren offenen Gebäude an Land und der eigentlichen Gedenkstätte über dem Wrack der Schiffes draußen in der Bucht.
Zuerst sah es danach aus daß es auch hier wieder Eintritt kostet, dem war jedoch nicht so. Es wurden jedoch trotzdem Karten ausgeteilt. Welchen Hintergrund das hatte erfuhr ich recht schnell. Es gab zwei Vorführräume, in denen ein Film über Pearl Harbor vorgeführt wurden bevor man mit einem Boot rüber zum eigentlichen Denkmal gefahren wurde. Auf den ausgeteilten Karten waren Nummer aufgedruckt welche die Besucher gleichmässig in die beiden Vorführräume verteilen sollten. Ein Betreten der Fähre ohne sich vorher den Film anzusehen erschien nicht möglich. Er stellte sich dann auch als gar nicht mal so schlecht heraus – nachdem sie uns erst einmal im falschen der beiden Kinos hatten Platz nehmen lassen und alle dann noch einmal in den angrenzenden Saal hatten wechseln müssen. Der Film beschrieb, natürlich gewürzt mit einer guten Portion Patriotismus, die Geschichte des Angriffs auf Pearl Harbor durch die japanische Flotte unter Admiral Yamamoto und den Untergang des Arizona, deren Munitionsdepot bei dem Angriff explodierte und 1177 Besatzungmitglieder in den Tod riss. Von den Opfern konnten die meisten nicht geborgen werden, weswegen der Wrack dieses Schlachtschiffes auch heute noch als Heldenfriedhof verehrt wird. Nach Abschluß des Filmes verließen wir das Kino durch eine andere Tür weiter unten im Saal und konnten gleich in die Fähre einsteigen, die im übrigen von der US-Marine gestellt und von Soldaten der US-Marine (in weißer Ausgeh-Uniform) gesteuert wird. Die Fahrt selber dauerte nur einige Minuten – jedoch boten sich einige nette Ausblicke auf die Orte der anderen gesunken Schiffe sowie das noch funktionstüchtige Schlachtschiff Missouri, das einige hundert Meter entfernt vor Anker lag.
Dann erreichten wir das eigentliche Memorial – eigentlich nur eine breite Brücke direkt über dem gesunkenen Wrack des Schlachtschiffes. Das vordere Geschütz ist (wenn auch verrostet) noch komplett unter Wasser erhalten, vom hinteren großen Turm ist nur noch der Sockel vorhanden. Der größte Teil der Aufbauten fehlt natürlich. Die „Gedenkbrücke“ besteht aus insgesamt drei Räumen – ein Vorraum mit Fahnen der Corps und Staaten an den Wänden, dem eigentlichen Gedenkraum in der Mitte sowie zuletzt einen kleineren Raum mit einer die ganze Wand füllenden Gedenktafel mit allen Namen der gefallenen Soldaten.
Vom mittleren Raum aus, in dem auch Tafeln über das Schiff informieren, hat man einen sehr guten Überblick über die weniger als einen Meter unter der Wasseroberfläche liegenden Überreste des Schlachtschiffes.
Die maximale Aufenthaltszeit war auf etwa 20 Minuten beschränkt, nach dieser Zeit riefen die Park-Ranger, die hier Aufsicht führten sowie und Marine-Angehörigen zum Aufbruch und wir kehrten zurück zum Festland.
Ich verließ dann die Gegend um Pearl Harbor. Leider bekam ich zu spät mit daß es auch möglich gewesen wäre das Schlachtschiff Missouri zu besuchen – vielleicht das nächste mal.
Ost-Oahu
Anschließend wollte ich meinen Weg in Richtung Westen fortsetzen, jedoch gab es einen Stau auf der Interstate und es war kein vorankommen. Wenn ich es richtig mitbekommen habe machten die US Marines eine Übung im Westgebiet der Insel und einige Teile dort waren gesperrt. Daher entschloß ich mich kurzfristig über den Highway 99 in der Mitte der Insel in Richtung Norden zu fahren. Über den Weg gibt es wenig zu berichten – ich kam an einigen Farmen vorbei und erreichte schließlich die nördliche Küste.
Der Osten der Insel erwies sich dann aber als relativ unspektakulär. Der einzige Punkt an dem es sich gelohnt hätte zu halten wäre das Polynesian Cultural Center gewesen – jedoch finden die meisten Veranstaltungen dort wohl erst spät am Abend statt und ich ließ es daher. Aus diesem Grund hier nur ein paar Schnappschüssen von meiner Rundfahrt dort.
Es wurde inzwischen langsam dunkel und ich fuhr zurück nach Waikiki, wozu ich allerdings die „Abkürzung“ quer über die Insel nahm. Schließlich gab ich den Mietwagen nach einigen Irrfahrten durch Honululu bei Hertz zurück und machte mir noch einen schönen Abend an der Strandpromenade.
Waikiki / Kuhio Beach
Am folgenden Tag, dem 20.05.2006 verbrachte ich den Tag in Waikiki – sowohl am Strand als auch bei einigen weiteren Rundgängen durch die Stadt. Dabei enstanden natürlich noch ein Fotos von dort.
Am Abend fand dann sogar an der Kuhio Beach eine Kulturveranstaltung statt – mit Musik und Tanz nach Art der Hawaiianer.
Normalerweise bin ich ja nicht so der Kulturinteressierte, aber wenn man schon mal da ist und wenns sowieso kostenlos ist, schaut man es sich natürlich auch mal an. Endlich bekam ich auch mit wie die Fackeln, die überall am Strand aufgestellt waren, angezündet werden. Zwei Einheimische in tradtionellem Lendenschutz laufen den Strand entlang, einer bläst an allen Haltepunkten ein Muschelhorn in alle vier Windrichtungen, während der andere die (heutzutage mit Gas betriebenen) Fackeln entzündet. Ein feines Schauspiel. Ich habe auch ein paar Videos davon und von den folgenden Tänzen gedreht – aber da ich noch keine Zeit hatte mein iMovie Problem (Sound verschwindet) zu lösen, reiche ich die ggf. dann mal nach.
Gegen Ende der Veranstaltung wurden jene Aufgerufen die das erste mal auf Hawaii waren auf die Bühne zu kommen, wo ihnen dann einige Grundschritte des hawaiianischen Tanzes beigebracht wurden. Theoretisch hätte auch ich dort mitmachen sollen, ich war ja auch das erste mal dort, aber ich mußte ja Fotos machen. *rausred* 😉
Und als kleiner Höhepunkt war es mir schließlich auch noch vergönnt, den Sonnenuntergang an Waikiki Beach mitzuerleben.
Damit schließe ich den Oahu-Bericht dann einmal ab. Im nächsten Post werde ich dann über Kauai berichten, natürlich wieder mit vielen Bildern.
PS: Was mich (besonders während der Fahrt mit dem Mietwagen) ziemlich genervt hat waren die extrem schwer einprägsam Namen der einzelnen Straßen. Wer kann sich dann bitte solche Straßennamen merken (von den Hawaiianern mal abgesehen) ? 😉
PPS: Natürlich gibts auch wieder eine Karte des Ganzen: