München für Zugereiste – Harald Hordych – ein Buchreview
Empfohlen wurde mir das Buch München für Zugereiste des Journalisten und Autors Harald Hordych bereits vor längerer Zeit in einer Folge von Annik Rubens Podcasts Schlaflos in München – und da ich ja vor nicht allzu langer Zeit tatsächlich nach München zugereist, also hierher gezogen war habe ich mir die Printausgabe gleich mal besorgt und jetzt endlich auch in einem recht schnellen Rutsch durchgelesen. Das Buch ist allerdings, dies sei gleich zu Beginn bemerkt, kein Reiseführer der auf irgendwelche Sehenswürdigkeiten eingeht. Viel mehr nimmt Harald Hordych, der als Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung arbeitet, den Leser mit auf einen amüsanten und kurzweiligen Streifzug durch die bayrische Hauptstadt und beschreibt dabei nicht nur die Besonder- und Eigenheiten seiner teilweise etwas schrullig aber doch liebenswert dargestellten Bewohner sondern geht auch auf teilweise auf die historischen und aktuellen Geschichten von Gebäuden, Stadtvierteln oder teilweise weniger bekannten Sehenswürdigkeiten ein. Dabei gelingt es ihm meiner Meinung nach wunderbar, dem Leser ein – wie soll ich es am besten nennen – „Gefühl für die Stadt“ zu geben. Zwischendurch kommen dabei aber auch immer wieder sogenannte „Experten“ wie den Pressesprecher der hiesigen Polizeipräsidiums, aber auch Prominente wie Uli Hoeneß oder Wolfgang Wenger zu Wort, die dem Leser aus ihrer Sicht vermitteln warum gewisse Dinge in München eben genau so laufen wie sie laufen. Das eindeutig mit einem Augenzwinkern zu verstehende, aber auf der andere Seite lehrreiche Büchlein hat meinen Horizont als zugezogener (nicht mehr ganz Neu-) Münchner auf jeden Fall amüsant erweitert. Aber jenen Leuten die nicht nach München gezogen sind oder dies Vorhaben, kann ich diese 176 Seiten starke Büchlein wirklich ans Herz legen. Ich denke ich verstehe nach dessen Lektüre nun deutlich besser, warum der Himmel über dem Millionendorf München tatsächlich blauer ist als anderswo in Deutschland.