Mount Dragon – Labor des Todes von Douglas Preston & Lincoln Child – ein Buchreview
Nachdem ich vor kurzem ja Der Krater verschlungen habe, hatte mir das natürlich Appetit auf weitere Werke des Autors Douglas Preston gemacht. Daher habe ich mich mal umgeschaut und mich schließlich mit Mount Dragon – Labor des Todes aus dem Jahr 1996 für eines seiner frühen Werke entschieden, die in Zusammenarbeit mit dem ebenfalls us-amerikanischen Autors Lincoln Child entstanden sind. Entgegen der Reihe um den übernatürliche Fälle lösenden FBI-Agenten Aloysius Pendergast, die ebenfalls aus der Feder dieser beiden Autoren stammt, handelt es sich bei Mount Dragon um ein Einzelwerk, das ich als ungekürztes Hörbuch mit einer Länge von etwas mehr als 19 Stunden konsumierte. Als Sprecher agiert hier Thomas „Tommy“ Piper, der den älteren Lesern vielleicht noch als Synchronstimme von Alf in Erinnerung sein dürfte. Davon merkt man beim hören aber wenig wenn man es nicht weiß.
Protagonist der Erzählung ist der Wissenschaftler Guy Carson, der an seinem eher langweiligen Job in den Labors des Biotechnologie-Unternehmens GeneDyne vollkommen unerwartet vom Konzernchef und Firmengründer Brent Scopes kontaktiert wird und das Angebot für eine Beförderung und Versetzung erhält, das er kaum ablehnen kann. Sein neuer Arbeitsplatz soll das geheime Forschungslabor im Mount Dragon in der Wüste von New Mexico sein. Über die genauen Details seiner neuen Tätigkeit soll er aber erst nach der Ankunft dort aufgeklärt werden. Also macht sich Carson auf den Weg in die unwirtlichen Weiten der Wüste von New Mexico und nimmt dort seine neue Tätigkeit in den unterirdischen Hochsicherheitslabors von GeneDyne auf. Gemeinsam mit seiner wissenschaftlichen Assistentin, der etwas bärbeißigen Latino de Vaca, macht sich Carson an die Arbeit, den modifizierten Grippevirus xFlu zu untersuchen, der es ermöglichen soll die Menschheit endgültig gegen Grippe immun zu machen. Doch beim Durchforsten der Aufzeichnungen seines Vorgängers, der wie sich herausstellt über seiner Arbeit langsam dem Wahnsinn anheim gefallen ist, stößt Guy Carson bald auf Hinweise, dass nicht nur in diesem Projekt einiges nicht so zu gelaufen sein scheint wie es hätte sein sollen. Auch beim vorherigen Projekt, dem Blutersatzstoff TruBlood, kam es zu Ungereimtheiten, dessen Auswirkungen sich nun bis ins aktuelle Projekt auszuwirken scheinen. Erst nachdem es durch einen Unglücksfall mit dem modifizierten Grippe-Erreger zu ersten Todesfällen gekommen ist, kommt er dem Geheimnis endgültig auf die Schliche und es bleibt nur noch wenig Zeit nicht nur die Kollegen im Labor von Mount Dragon, sondern womöglich die ganze Menschheit vor einer Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes zu retten.
Mit diesem Werk hat das Autorenpaar Preston / Child einen klassischen Thriller abgeliefert, der so ziemlich alles zu bieten hat was dieses Genre ausmacht. Auch wenn das Werk inzwischen bereits sechzehn Jahre alt ist und die Forschungen auf dem Bereich der Genetik weiter fortgeschritten sind, hat das behandelte Thema des aus dem Ruder laufenden Supervirus auch heute nichts an seiner Aktualität verloren. Einige Charaktere wie zum Beispiel der aus dem Hintergrund agierende Bösewicht der Clown, der kapitalistisch naive, aber sonst geniale russische Techniker Juri in Mount Dragon oder der junge und dynamische Strahlemann und erfolgreicher Jungunternehmer Brent Scopes, der in seiner Nerdhaftigkeit teilweise eine Mischung aus dem jungen Bill Gates und dem Facebook-Chef Mark Zuckerberg erinnert, erscheinen zwar stellenweise etwas überzeichnet, aber das stört meiner Meinung nach den Gesamtfluss der Geschichte nicht, da es Preston und Child mit ihrer Charakterbildung nie so weit treiben, dass es lächerlich oder gar unglaubwürdig wirkt. Das Buch ist wie ich Finde ein Muss für jeden Freund der spannenden, wissenschaftlich angehauchten Thrillers – kann es auf jeden Fall vorbehaltlos weiter empfehlen.
Meine Wertung: