Mietwagensuche & der Strand von Cabarete [28.12.2015]
Am ersten Tag ging es erst einmal auf Mietwagensuche, denn ich wollte ein wenig Mobil sein. Es gibt zwar neben regulären Taxis, die aber vor allem vor Touristen recht kostspielig sind auch sogenannte Moto-Taxis, also Motorradfahrer, die bis zu drei, teilweise sogar vier, Personen auf ihrem Rad gegen eine geringe Gebühr von A nach B bringen und die sogenannten Öffentlichen Taxis (Public Taxi), die immer nur eine bestimmte Route fahren und dabei die Personen aufnehmen, die ihnen am Straßenrand zuwinken, aber beides hat deutliche Nachteile. Die Moto-Taxis sind mir persönlich zu unsicher, denn ohne Helm auf dieses schlecht gewarteten Motorräder, die teilweise nicht mal über Beleuchtung verfügen herum gefahren zu werden war nichts für mich und in den Öffentlichen Taxis ist Gruppenkuscheln angesagt, denn sind fünf bis sechs Personen auf dem Rücksitz und zwei Personen auf dem Vordersitz keine Seltenheit. Da war mir schon ein eigenes Gefährt lieber, auch wenn der Verkehr in der Dominikanischen Republik eine Sache für sich ist, doch dazu später mehr.
Zuerst machten wir uns in Sosua auf die Suche, wobei wir auch in einem Schnellrestaurant mit Namen Café Tropical gleich zu Mittag aßen. Die Auswahl bestand aus landestypischen Gerichten, die man sich an einer Theke vom dortigen Personal in beliebiger Kombination zusammen stellen lassen konnte. Ich entschied mich für etwas Rindfleisch mit dunklem Reis, eine Käsekartoffel und etwas Salat mit Joghurtdressing.
War aus meiner Sicht zwar in Ordnung, aber die Komponenten waren teilweise nicht mehr ganz heiß, da sie in einer Warmhaltetheke bereit gehalten worden waren. Prinzipiell aber in Ordnung und vollkommen ausreichend um den Hunger zu stillen – und das für etwa 250 Dominikanische Pesos, also knapp 5 Euro. Wobei ich denke, dass auch hier schon ein Touristenaufschlag berechnet worden war.
Es folgten einige Besuche bei verschiedenen Autovermietern, bei denen jedoch erst einmal nichts wirklich passendes zu finden war. Verschiedene große Wagen für 3500 bis 4000 Pesos pro Tag, also 70 bis 80 Euro, fand ich schon etwas happig. Daher beschlossen wir uns dazu, uns auch noch einmal im angrenzenden Cabarete umzuhören, das wir über eines der oben bereits erwähnten Public Taxis erreichten, was uns gerade mal 50 Pesos, also einen Euro, pro Person kostet. Nach einer auch hier eher erfolglosen Suche, entschieden wir uns dazu erst einmal am Strand von Cabarete etwas auszuspannen und ein paar (nicht alkoholische) Drinks zu genießen. Bei einer Temperatur von 29 bis 30 Grad und etwa 80% Luftfeuchtigkeit ist das ständige herum laufen doch etwas anstrengend.
Dabei recherchierten wir nach weiteren Autovermietern und stießen dabei auf einen Anbieter in Sosua, den wir bisher übersehen hatten, da er etwas abseits gelegen war. Nach unserer Pause ging es also via Public Taxi wieder zurück nach Sosua, wo wir uns auf den Weg zu jenem Autovermieter machten. Unterwegs gelang mir dabei eine schöne Aufnahme eines mobilen Gemüsestandes, die hier immer mal wieder zu sehen waren, wie sie langsam durch die Straßen fuhren oder am Straßenrand standen, um ihre Waren anzubieten.
Als wir schließlich den Autovermieter erreichten, bot man uns dort einen roten Toyota Geländewagen an, der zuerst 2500 Pesos am Tag kosten sollte. Nach einigen Verhandlungen und der Übernahme des Wagen für eine ganze Woche, ließ sich der Vermieter schließlich auf 2000 Pesos (40 Euro) am Tag herunter handeln. Das war bei weitem das günstigste Angebot dass wir bisher gefunden hatten, daher entschlossen wir uns zuzugreifen. Das Auto war zwar nicht im besten Zustand, die Motorkontroll-Leuchte war an und der Tank so gut wie leer, aber der Vermieter versicherte uns dass das Auto in Ordnung wäre und dass wir ihn anrufen könnten, sollte es Probleme geben.
Zwar besaß der Wagen – wie die meisten Autos hier – ein Automatikgetriebe, aber spätestens seit meinen Reisen durch die USA komme ich auch damit exzellent zurecht. Und das Auto fuhr sich trotz seines nicht perfekten Allgemeinzustandes erstaunlich gut. Nur ist der Verkehr in der Dominikanischen Republik so eine Sache: Es gibt zwar bestimmt irgend welche Verkehrsregeln, aber
daran halten tut sich eigentlich niemand und der Polizei scheint das auch recht egal zu sein. Da wird eben links und rechts überholt, teilweise auch in zweiter Reihe, der Gebrauch des Blinkers ist unbekannt, während die Hupe zum ständigen Handwerkszeug gehört. Und dabei spreche ich hier nur von den anderen Autos, hinzu kommen noch die vielen Motorräder und Mopeds, die sich überall hindurch schlängeln und auch mal bei Rot über die Ampel fahren – kontrolliert wird ja eh nicht. Und Nachts wird es noch schlimmer, denn zum einen gibt es viele Motorräder, die ohne Beleuchtung fahren oder gar keine solche besitzen, zum anderen gibt es viele Autos, die über zusätzliche helle Scheinwerfer-Batterien in der Front verfügen, so dass der entgegenkommende Verkehr von ihnen permanent geblendet wird. Verlässt man einen solchen Bereich, brauchen die Augen einige Sekunden um sich an die folgende Dunkelheit zu gewöhnen und wenn dann ein unbeleuchteter Motorradfahrer vor einem Auftaucht, kann schnell etwas passieren. Daher ist ständige höchste Aufmerksamkeit vom Autofahrer gefordert, vor allem wenn er aus einem straßenverkehrstechnisch eher gesitteten Land wie Deutschland stammt.
Das erste und zum Glück einzige problem mit dem Mietwagen hatte ich dann auch gleich am Folgetag, denn als ich morgens den Motor starten wollte, war die Batterie leer – und das obwohl ich darauf geachtete hatte alle Verbraucher zu deaktivieren. Also rief ich beim Vermieter an und dieser kam eine halbe Stunde später mit einer frischen Batterie, die er mir kostenlos einbaute. Danach schnurrte der Wagen ohne weitere Probleme.