Karibisches Ostern [30.03.-08.04.2018]
Es war nun mein genau zehnter Besuch in der dominikanischen Republik, da war natürlich vieles schon zur Routine geworden und es gibt eigentlich nur wenig zu berichten. Den ersten Tag nach meiner Ankunft verbrachten wir damit, einen Mietwagen zu organisieren und ein paar Einkäufe im nahe gelegenen Puerto Plata zu tätigen. Das Einkaufszentrum unserer Wahl war dabei das direkt an der Strandpromenda gelegene La Sirena, das lange Zeit auch die einizige große Einkaufsmöglichkeit dort gewesen war, aber inzwischen Konkurrenz durch das vor einem halben bis dreiviertel Jahr fertiggestellte Jumbo Center bekommen hatte. Bei beiden handelt es sich um riesige Supermärkte, die neben Lebensmitteln auch Elektronik, Kleidung und so ziemlich alles für den täglichen Gebrauch anbieten. Beide geben sich wenig, der Vorteil im La Sirena ist allerdings, dass sich im ersten Obergeschoss noch ein großes Restaurant befindet, das wir auch bei diesem Besuch nutzten. Allerdings griffen wir nicht zu den dort angebotenen lokalen Speisen, sondern verzehrten eine Pizza der Domino’s Filiale im Erdgeschoss.
Am ersten April sollte schließlich ein großes Beach Musikfestival im etwa 20km entfernt gelegenen Cabarete, neben Sosua eines der großen Touristenzentren stattfinden. Als wir gegen 20:00 Uhr mit dem Auto in Cabarete eintrafen, war die Parkplatzsituation natürlich – wie nicht anders zu erwarten – katastrophal. Auf einem matschigen Parkplatz fanden wir schließlich in der hintersten Ecke noch ein Plätzchen für unseren Mietwagen und stürzten uns ins Getümmel. Zwar war der Eintritt für das eigentliche Festival, zu dem man eine große Bühne am Strand aufgebaut hatte, kostenlos, allerdings gab es nirgendwo mehr Sitzplätze. Daher zahlten wir in einer der angrenzenden Strandclubs ein paar Pesos Eintritt und ließen uns auf der großen Veranda nieder, von wo wir noch die volle Dröhnung der Musik erleben konnten.
Irgendwann zwischen 1:30 und 2:00 Uhr brachen wir dann schließlich wieder auf und ließen uns von der einen Person, die nichts oder nur wenig getrunken hatte sicher nach Hause fahren.
Am 2. April schliefen wir erst einmal etwas länger, danach brachen wir nach Puerto Plata auf, wo meine Begleitung unbedingt eine Beauty Fair – eine Kosmetikmesse – besuchen wollte, für die sie irgendwie Freikarten ergattert hatte. Eigentlich ein typisches Frauending, auf das ich gar keine große Lust hatte, aber zähneknirschend willigte ich ein.
Zum Glück ließ sich der Aufenthalt dort auf unter eine Stunde beschränken, so dass wir uns am frühen Nachmittag schließlich auf den Weg zum Strand von Sosua machten. Obwohl die Osterzeit ja eigentlich eine typische Urlaubszeit ist, waren nur relativ wenig Touristen dort, so dass es kein großes Problem war, eine freie Liege im Schatten zu finden und das schöne Wetter genießen zu können.
Wir hatten uns im Bereich des Restaurants Chulo niedergelassen, wo wir uns auch neben einigen Getränken etwas zum leicht verspäteten Mittagessen bestellten. Meine Wahl fiel dabei auf den Seebarsch Creole, den ich mir mit Pommes Frites sowie einem kleinen Salat servieren ließ.
Unter einer großen Menge einer eher fruchtigen, mit Paprika versetzten Sauce fans sich ein mehr als ausreichend großes, innen wunderbar zartes und außen leicht knusprig gebratenes Stück Seebarschfilet mit wenig Gräten. Offensichtlich sehr frisch.
Bei kreolischer Küche hätte ich, was die Sauce anging, ja eher eine leicht pikante Würzung erwartet, das was ich bekommen hatte erwies sich aber eher als mild und fruchtig. Keine Ahnung ob ich das falsche Gericht erhalten oder einfach nur eine falsche Vorstellung gehabt hatte – geschmeckt hat es alle mal. Ebenso wie der Salat. Nur die Pommes erwiesen sich leider als nicht ganz so knusprig – das nächste Mal werde ich wohl lieber wieder Platanos fritos, frittierte Kochbananen, als Beilage nehmen, das ist Traditioneller für die Karabik.
Am nächsten Tag ließen wir es wieder ruhig angehen. Lange schlafen und dann etwas im Schatten vor dem Appartment abhängen. Meine Begleitung entschied sich ein typisches Reisgericht der Dominikanischen Republik zuzubereiten, dass sie mit etwas Gemüse und gewürfelten Schweinefleisch ergänzte.
Im Grunde genommen ein One-Pot-Gericht, denn alles wird einfach in einem Topf zusammen geworfen. Einzige Besonderheit war, dass man den Topf mit einer Plastiktüte abdeckte, um den Reis zu garen – das lag aber wohl eher daran, dass für diesen Topf einfach kein Deckel vorhande war. 😉
Am späten Nachmittag begaben wir uns dann noch einmal ins nahe Dorf, wo meine Begleitung sich einen Snack besorgte, an den ich bis heute noch nicht so wirklich ran kommen: Gekochte Hühnerfüße und Hühnermägen. In vielen Ländern ein sehr beliebtes Fingerfood, aber für mich eher Gewöhnungsbedürftig.
Während die kleinen Mägen ja noch aus guten Muskelfleisch bestehen und wahrscheinlich angenehm zart sind, ist an den Hühnerfüßen bzw. Beinen ist ja kaum Fleisch dran. Da knabbert man etwas mehr dran, was zwar ok, aber nicht ganz so mein Geschmack ist. Ganz anders der Hase meiner Begleitung, der sich als wir zurück waren und die Reste dem Hund geben wollten einfach so ein Ding schnappte und es anfing zu verspeisen.
Ich dachte ja immer Hasen wären Vegetarierer, wurde hier aber eines besseren belehrt.
Am Abend, es waren einige Leute noch zu Besuch gekommen, entschieden wir uns dazu noch eine Pizza zu bestellen.
Belegt mit Salami und Schinken gab es niemanden, der nicht freudig zugriff, so dass die wagenradgroße Pizza bald schon komplett verzehrt war.
Am nächsten Tag gab es dann Spaghetti auf domnikanische Art, welche sich aber nur wenig von einer normalen Bolognese unterschieden, nur ein wenig anders und leicht pikant gewürzt waren.
Als wir dann am Abend noch einmal in Sosua im Restaurant Bologna einkehrten, verspürte ich aber keinen allzu großen Appetit mehr – die Temperaturen waren einfach zu hoch und mein Magen machte leichte Probleme. Daher beschränkte ich mich hier auf eine kleine Portion Bruschetta.
Dafür hatte ich am nächsten Morgen um so größeren Appetit und ließ mir von einem der vielen Motos, Motorradfahrer die an hier an vielen Ecken warten um Botendienste für ein paar Pesos zu erledigen, ein paar Pantellas – eine Art Brötchen mit Füllung – holen. Was ich bekam war aber nicht ganz das war ich erwartet hatte.
Die Dinger waren aufgebacken und nicht sonderlich gut gefüllt – aber der Hunger trieb es rein.
Erst am Abend hatte ich dann wieder Appetit und da wir sowieso in Sosua auf der dortigen „Touristenmeile“ mit ihren vielen Bars und Restaurants ausgehen wollten, gingen wir dort in das italienische Restaurant Hello Pizza. Klang eher nach einem Lieferdienst, war aber ein vollwertiges Restaurant mit eigenem Steinofen. Aus der eher übersichtlichen Speisekarte entschied ich mich für eine Pizza Salsicca, belegt mit Pilzen und Fleischbällchen aus italinienischer Wurst.
Geschmacklich gut gelungen, aber leider hatte sich ein großer Teil des Belages in der Mitte konzentriert, wodurch am Rand nur blasiger, mit etwas Tomatensauce bedeckter Teig übrig blieb. War aber soweit in Ordnung und machte mich fit für den Abend, den wir bei Musik und ein paar Bierchen in verschiedenen Bars und Discos verbrachten.
Nach der Enttäuschung vom vorherigen Morgen ließ ich mir am Folgetag mal ein paar Fritatas, frittierte Teigtaschen mit Ei und/oder Schinkenfüllung, bringen. Sehr fettig, sehr knusprig, aber deutlich besser als das aufgebackene Brot.
Eigentlich hatten wir ja noch mal weg fahren wollen, irgendwo in ein All Inklusive Resort an der Küste, vielleicht im westlich von Puerto Plate gelegenen Punta Rucia oder im östlich gelegenen Rio San Juan. Ich hatte im Internet sogar bereits einige mögliche Unterkünfte ausgemacht – aber leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es regnete recht viel und es sollte auch die nächste Zeit nicht besser werden – also ungeeignete Bedingungen für Tage am Strand oder Pool. Daher entschieden wir uns vor Ort zu bleiben und eine größere Grillparty zu veranstalten. Dazu fuhren wir erst einmal in den Jumbo-Supermarkt in Puerto Plata, der meiner Erfahrung nach ein weitaus besseres Angebot an Grillfleisch hat als das La Sirena im selben Ort.
Eingedeckt im Rippchen, verschiedenen Hühnerteilen, Steaks und Würstchen konnten wir uns daran machen, noch ein paar Salate wie Kartoffel- und Nudelsalat zuzubereiten und noch ein paar Getränke zu besorgen.
Am nächsten Abend stieg dann die Party und ich durfte das Grillen übernehmen – was bei der sowieso schon vorherschenden Hitze nicht gerade erholend war, aber dennoch viel Spaß machte.
Zu reichlich Essen gab es natürlich laute Musik und einiges an Alkohol. Und hier in der Karibik beschwert sich kein Nachbar und ruft die Polizei – er bzw. sie neigt er dazu sich der Party einfach anzuschließen. 😉
Am nächsten Tag schliefen wir fast bis Mittag, danach wurde ich gebeten mal wieder die Spaghetti mit Hackfleisch-Tomatensauce nach dem Rezept meiner Mutter zu kochen, mit denen ich schon mehrfach hier großen Erfolg gehabt hatte. Dieses Mal schnippelte ich allerdings noch eine Zwiebel und etwas Paprika mit rein, das entspricht eher dem hiesigen Geschmack.
Beim letzten Mal hatte die Schwester meiner Begleitung einfach noch selber Paprika dazu angebraten und in die Sauce getan, wodurch ich mich meiner Ehre als Hobbykoch etwas angegriffen fühlte. Das wollte ich dieses Mal verhindern. 😉
Ansonsten passierte nichts weiter erwähnenswertes an meinem letzten vollen Tag meines Osterurlaubs. Über die ereignisreiche Rückreise werde ich dann im nächsten Beitrag berichten.
One thought on “Karibisches Ostern [30.03.-08.04.2018]”