Pizza mit gerösteten Knoblauch, Hähnchen & Spinat – das Rezept
Scheinbar befinde ich mich gerade was meine Kochexperimente anging in einer ausgewachsenen Pizzaphase. Denn ich hatte mir auch für dieses Wochenende mal wieder ein überaus interessant klingendes Rezept herausgesucht, das gerösteten Knoblauch mit Hähnchen und Spinat zu einer etwas außergewöhnlicheren, aber überaus interessant klingenden Variante der „Mafiatorte“ kombinierte. Und mein Gespür war mal wieder sehr gut gewesen, denn das so entstandene Gericht erwies sich als wirklicher Leckerschmecker in jeglicher Hinsicht. Daher möchte ich es natürlich nicht versäumen, das Rezept hier einmal in gewohnter Form vorzustellen.
Was benötigen wir also für ein Blech (ca. 4 Portionen)?
1-2 Knollen Knoblauch (abhängig vom gewünschten Knoblauch-Grad)
100-120g Blattspinat (Ich nahm tiefgefrorenen – frischer sollte aber auch gehen)
sowie Salz, Pfeffer, Oregano, Thymian, Petersilie, Knoblauchsalz und evtl. Chiliflocken zum würzen
Während der Ofen auf 190 Grad vorheizt, befreien wir die Knollen des Knoblauchs von so viel der papierartigen Außenhaut wie möglich,
schneiden das obere Viertel der Knolle ab,
„köpfen“ bei Bedarf die etwas kleiner geratenen Knoblauchzehen, die vom ersten Schnitt verschont geblieben sind
und legen jede Knolle auf ein einzelnes Quadrat Alufolie, um es dort mit etwas Olivenöl zu besprühen oder zu beträufeln,
ein wenig mit Salz und Pfeffer zu würzen
und schließlich komplett mit der Alufolie zum umschließen.
Anschließend waschen wir die Hähchenbrüste, tupfen sie trocken,
legen sie in eine ofenfeste Schale oder ein Behältnis aus Alufolie – wichtig ist, dass die austretenden Säfte später den Knoblauch nicht erreichen oder das Backblech verunreinigen – und würzen sie von beiden Seiten mit reichlich Knoblauchsalz.
Den eingewickelten Knoblauch und die gewürzten Hähnchenbrustfilets in der offenen Schale legen wir dann auf ein Backblech
und backen sie für 40 Minuten auf der mittleren Schiene im Ofen.
In der Zwischenzeit schälen und würfeln wir unsere rote Zwiebel,
und tauen, wenn nötig, den Blattspinat mit der Auftaustufe unserer Mikrowelle auf.
Sind Knoblauch und Hähnchen dann fertig gebacken, entnehmen wir das Blech aus dem Ofen und lassen alles für einige Minuten abkühlen
bevor wir die Hähnchenbrustfilets in dünne Scheiben schneiden
und die Knoblauch-Knollen aus ihrer Ummantelung aus Alufolie befreien.
Das Rösten nimmt dem Knoblaucharoma seine Schärfe und leicht säuerliche Note, ohne jedoch den eigentlichen Geschmack zu zerstören. Außerdem macht es die Knoblauchzehen so weich, dass sie sich einfach aus ihren Ummantelungen drücken lassen, was wir nun mit 8-10 der Zehen tun
und diese mit dem Messer noch etwas zerkleinern. Wenn etwas übrig bleibt, lassen sich die Zehen auch wunderbar einfach ohne Butter auf ein Stück geröstetes Brot streichen und bieten so einen gesunden und leckeren Snack.
Kümmern wir uns nun um die Zubereitung der weißen Knoblauch-Pizzasauce und schmelzen den Esslöffel Butter in einem kleinen Topf,
um darin dann die zerkleinerten gerösteten Knoblauchzehen für etwa 2 Minuten anzudünsten
und sie dann mit der Milch und der Sahne abzulöschen, während wir die Wärmezufuhr auf eine Stufe kurz unter Mittel reduzieren
und die Milch-Sahne-Knoblauch-Mischung dann unter gelegentlichem rühren heiß werden zu lassen.
In diese Sauce sieben wir anschließend nach und nach die beiden Esslöffel Weizenmehl, verrühren sie klumpenfrei mit einem Schneebesen,
schmecken dann alles mit Knoblauchsalz, Pfeffer, Oregano, getrockneter Petersilie und gerebelten Thymian ab
und lassen alles für einige Minuten und bei gelegentlichem Rühren weiter vor sich hin köcheln.
Schließlich schalten wir die Kochplatte aus, addieren den geriebenen Parmesan
und lassen ihn unter Verwendung der Resthitze schmelzen.
Nachdem wir die Wärmezufuhr des Ofens dann auf 200 Grad erhöht haben, entrollen wir den Pizzateig auf das Backblech,
backen ihn für ca. 5-6 Minuten im Ofen vor
um ihn großzügig mit unserer Knoblauch-Parmesan-Sauce zu bestreichen.
Auf der Saucenschicht legen wir die Scheiben des Hähnchenbrustfilets – bei mir reichte es leider nicht ganz, ich habe die Menge im Rezept aber angepasst und behalf mir selbst mit Putenbruststreifen, die ich glücklicherweise noch vorrätig hatte –
verteilen den aufgetauten und ausgedrückten Blattspinat
und bestreuen alles wiederum großzügig mit dem geriebenen Mozzarella.
Auf dem Mozzarella verteilen wir die gewürfelte rote Zwiebel,
würzen alles noch mit einigen frisch geriebenen roten Chiliflocken
und backen dann alles für weitere 10 bis 12 Minuten im Ofen. Dabei orientierte ich mich weniger an der Uhr als am Bräunungsgrad des Käses – aber zeitmäßig müsste das in etwa hinkommen.
Schließlich entnehmen wir das Backblech aus dem Ofen, lassen es vielleicht vier bis fünf Minuten ruhen
und zerteilen die Pizza dann mit Hilfe eines scharfen Messers oder eines Pizzarollers, um die so entstandenen Portionen servieren und genießen zu können.
Ich hatte sie Sauce mit geröstetem Knoblauch zwar schon vorher abgeschmeckt und wusste dass sie wirklich gut gelungen war, aber in Kombination mit der Hähnchenbrust, dem Spinat und dem Käse wurde sie zu einem ganz besonderen Geschmackserlebnis, zu dem im Übrigen auch die leichte Schärfe, welche die Chiliflocken mit sich brachten, wunderbar passte. Die milden roten Zwiebeln rundeten das Ganze schließlich noch sehr gelungen ab. Das war wirklich mal eine Pizza, die das Präfix „Gourmet-“ wirklich verdient hätte. Ich hatte zuvor noch nicht mit geröstetem Knoblauch gearbeitet und war begeistert wie sehr sich der Geschmack des Knoblauchs durch das vorherige Anrösten verändert hatte. Es ist ja nicht so, dass ich „normalen“ Knoblauch nicht mag, ich schätze ihn sogar sehr, aber wenn man ihn röstet wird er eben noch ein klein wenig besser und milder. Das lässt sich mit Sicherheit auch noch in anderen Rezepten, mal abgesehen vom bereits erwähnten Brotaufstrich, verwenden. Ich werde diesbezüglich meine Augen auf jeden Fall mal offen halten. Und auch Menschen die Knoblauch in seiner Reinform nicht so schätzen, sei dieses Rezept durchaus ans Herz gelegt, denn geröstet birgt diese Pflanze aus der Gattung Lauch wirklich ganz besondere Qualitäten.
Guten Appetit