Krautwickerl mit Bratensauce & Kartoffelpüree [21.01.2018]
Heute kam ich mal wieder leider erst sehr spät zum Mittagessen. Die meisten der Ausgabetheken im Betriebsrestaurant waren bereits geschlossen und für Nachzügler wie mich hatte man alle verbliebenen Gerichte an einer Theke zuammen geräumt. Es gab eine Spätzle-Gemüsepfanne mit Kräutersauce bei Vitality, einen Krautwickerl mit Bratensauce und Kartoffelpüree bei Tradition der Region, Schweinegeschnetzeltes „Zigeuner Art“ mit Rösti bei den Gloebtrotter-Gerichten und außerdem an der weiterhin geöffneten Asia-Wok-Theke Gebackene Frühlingsrollen sowie Gebratenes Schweinefleisch mit Gemüse in Austernsauce. Kurz überlegte ich zwar beim Schweinegeschnetzelten zuzugreifen, denn die Röstis sahen hausgemacht aus, aber das was an Röstsi noch da war erschien mir dann doch etwas zu knusprig, außerdem war das Fleisch im Geschnetzelten mal wieder sehr kleinteilig. Daher griff ich dann doch zum Krautwickerl, auch wenn man dieses Mal keine Röstzwiebeln dazu servierte wie beim letzten Mal. Aber notfalls geht es glücklicherweise auch ohne. 😉
Was die Konsistenz anging war das Kartoffelpüree dieses Mal wieder angenehm fest und man hatte sogar einige kleine Stücke Gemüse darunter gemischt – auch wenn das letztlich nicht darüber hinweg täuschen konnte dass es sich hier um Instant-Ware handelte. Aber warum auch nicht, eignet sich ebenfalls sehr gut als Sättigungsbeilage. Der Krautwickerl selbst erschien mit dieses Mal ein wenig kleiner als sonst.
Aber ein direkter vergleich mit dem letzten und vorletzten Krautwickerl hier zeigte dann doch, dass es sich hier wohl eher um einen Irrtum handelte. Am Krautwickerl selbst gab es ebenso wenig etwas auszusetzen wie an seiner lockeren, mild gewürzten Hackfleischfüllung, die natürlich auch viel vom Kohlgeschmack angenommen hatte. Gemeinsam mit der einigermaßen dickflüssigen, dunklen und würzigen Bratensauce ein einfaches, aber schmackhaftes Gericht. Unter den gegebenen Umständen war es aus meiner Sicht die beste Wahl gewesen, die ich hätte treffen können.
Viele Gäste waren ja nicht mehr da, aber die meisten der noch Anwesenden labten sich ebenfalls am Krautwickerl, womit ich diesem Gericht auch Platz eins auf der Allgemeinen Beliebtheitsskala zubilligen würde. Auf Platz zwei sah ich die Asia-Gericht, knapp vor dem Schweinegeschnetzelten. Die vegetarische Spätzle-Gemüsepfanne landete somit nur auf Platz vier.
Mein Abschlußurteil:
Krautwickerl: ++
Bratensauce: ++
Kartoffelpüree: ++
Diese Kombination habe ich auch anderswo schon gesehen und mir geht jedesmal die Frage durch den Kopf, warum es zu einem derart soßenreichen Gericht wie Krautwickel Kartoffelpüree serviert wird. ‚Ne gepflegte Salzkartoffel wäre doch auch super. Soße sei dank. 😉
Also in meiner Kindheit gehörte zum Krautwickel – bei uns Kohlroulade genannt – eigentlich auch meistens Kartoffelpüree. Aber Salzkartoffeln würden es tatsächlich auch tun, aber traditionell ordne auch ich hier eher Kartoffelpüree zu. Zu Ente würden auch Kartoffeln schmecken, aber sie werden nun mal traditionell mit Klößen serviert… 😉
Bei der Ente bin ich ganz auf deiner Seite. Mein Orientierungspunkt ist eher die Existenz der Soße und würde ein Kartoffelstampf oder -püree eher bei soßenarmen oder -freien Gerichten reichen (ähnlich Pommes oder Bratkartoffeln), Salzkartoffel, Pasta oder Kloß ist dann bei viel Soße eher erste Wahl.
Die für ihre hot cuisine so bekannten Amerikaner überschütten ja sogar Pommes mit Bratensoße, wo doch die Frage gestellt werden darf, warum die Stäbchen erst mit viel Geschick knusprig gemacht wurden, um dann in Soße aufzuweichen. 😉
Ok, das schafft deutsche Küche auch mit Zigeunerschnitzel, Schnitzel „au four“ oder Jägerschitzel (West). Mühsam knusprig paniertes Schnitzel in Soße getunkt servieren…
Bei Pommes hätte ich auch wenig Verständnis für Bratensauce, obwohl Ketchup natürlich den selben Effekt hat – vor allem wenn man ihn wie ich über die Pommes verteilt und nicht daneben auf den Teller tut. Beim Krautwickerl ist es natürlich etwas grenzwertig, sie wäre tatsächlich nicht notwendig gewesen, da die Kohlroulade und das Püree ja feucht genug gewesen wären. Aber wirklich geschadet hat sie auch nicht… 😉
ich brauche auch unbedingt Kartoffelpüree zu Krautwickeln. Das gehört bei uns ebenfalls traditionell dazu. Ebenso wie Klöße zur Ente oder Gans. Salzkartoffeln mag ich eigentlich nur zu Fisch sehr gerne, oder zu Tafelspitz oder Hollandaise-besoßten Gerichten.Reis nur als Paella, Djuvec, oder zu Asia Sachen.
Die Krautwickel mach ich übrigens gern mit Wirsing. Und einer reicht natürlich nicht…
http://alltagsgourmets.blogspot.com/search?q=krautwickel
Hier eignet sich wohl jede Kohlart. Ich könnte mir Krautwickerl auch gut mit Rotkohl vorstellen. 😉