Grünkern-Risotto mit Pilzen, Blattspinat und Hähnchenstreifen – das Rezept
Seit eine Kollegin mir wiederholt davon berichtet hatte was für tolle Gerichte sie mit Grünkern zubereitet, wollte ich dieses Wochenende mich nun auch endlich mal an ein Gericht mit diesem Getreide wagen. Doch was ist Grünkern oder Grünkorn eigentlich? Es handelt sich um eine Form des klassischen Dinkels, der verfrüht geerntet und künstlich getrocknet wird. Dieses Trocknen oder Darren über Buchenholz gibt dem Korn eine zusätzliche nussige Note. Diese Vorgehensweise war in früheren Zeiten üblich, wenn das Wetter während der Erntezeit drohte zu feucht wurde und der Dinkel daher am Halm verschimmeln konnte. Nachdem es in den 1930er Jahren als vom Deutsche Suppenfrucht vom auf Autarkie von Lebensmittelimporten bedachten Dritten Reich ein kleines Revival erlebt hatte, war es in späteren Zeiten wieder eher verpönt, da man eher auf helles Korn und Weißmehlprodukte setzte. Erst im Rahmen der Bio-Bewegung findet es wieder mehr Beachtung und ist mit dem heutigen Tag auch in meiner Küche angekommen. 😉 Er gilt er mit vielen Vitaminen der B-Gruppe und zahlreichen Mineralstoffen auch als besonders gesund. Und es fördert dank vieler Ballaststoffe die Verdauung. Leider bekommt man es trotzdem nicht in jedem Discounter, größeren Erfolg hat man in Reformhäusern, Drogerien oder den großen, gut sortierten Supermärkten.
Für mein erstes Gericht mit dieser Zutat hatte ich mich dazu entschlossen ein Grünkern-Risotto mit Pilzen, Blattspinat und Hähnchenstreifen. Ich hätte dazu ja gerne frischen Spinat verwendet, aber leider war der in zwei Supermärkten ausverkauft, obwohl er ja gerade Saison haben sollte. Daher griff ich auf TK-Spinat zurück und sehe es dahingehend positiv, dass ich viel Müll in Form von drei großen Plastikschalen gespart habe. Den Rest habe ich zum Glück frisch bekommen. 😉 Damit aber nun genug der langen Vorrede, kommen wir zum heutigen Rezept:
Was benötigen wir also für 2-3 Portionen?
2 rote Zwiebeln (zusammen ca. 220g)
300g Blattspinat (frisch oder TK)
etwas Öl zum braten
sowie Salz, Pfeffer und Muskatnuss zum würzen
und vielleicht etwas Parmesan und/oder Schnittlauch zum garnieren
Beginnen wir wie üblich mit der Vorbereitung der einzelnen Zutaten. Während der Spinat auftaut, schälen also die Zwiebeln und schneiden sie in Spalten,
putzen die Champignons und schneiden sie in Scheiben, wobei wir größere Scheiben am besten noch mal halbieren
und waschen schließlich noch das Hähnchenbrustfilet um es in Streifen zu schneiden
und rundherum mit etwas Pfeffer und Salz zu würzen.
Anschließend erhitzen wir einen Esslöffel Olivenöl in einer Pfanne oder einem Topf,
geben die Hähnchebruststreifen hinein,
braten sie über vier bis fünf Minuten rundherum goldbraun an
und entnehmen sie dann erst mal wieder, um sie bei Seite zu stellen.
Anschließend erhitzen wir die Butter – Alternativ kann man auch Olivenöl verwenden, aber ich finde Butter gibt einen besseren Geschmack – in der Pfanne,
addieren die Champignon-Scheiben
und dünsten sie ebenfalls einige Minuten an bis sie weich sind
um sie dann ebenfalls erst einmal wieder zu entnehmen und bei Seite zu stellen.
Nachdem wir dann einen weiteren Esslöffel Olivenöl in der Pfanne erhitzt haben
sowie wenig später auch den Grünkern hinein
und dünsten alles unter gelegentlichem rühren für 5 Minuten an.
Schließlich löschen wir den Pfanneninhalt mit dem trockenen Weißwein ab,
und addieren dann die Gemüsebrühe,
die wir kurz aufkochen lassen.
Dabei würzen wir alles gleich mit etwas Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss,
geben die beiden Lorbeerblätter hinzu
und lassen dann alles geschlossen auf mittlerer Stufe vor sich hin köcheln.
In dem Rezept, das ich als Basis für dieses Rezept verwendet habe, stand dass man den Grünkern nur 15 Minuten kochen müsste. Doch das war weit gefehlt, es dauert eher 45 Minuten bis eine Stunde, bis der Grünkern wirklich gar und al dente ist. Im Nachhinein gesehen hätte ich ihn vorher wohl über Nacht einweichen sollen, um die Zubereitung zu beschleunigen. Ist halt mein erstes Gericht mit Grünkern, daher verbuche ich es als Erfahrungswert. 😉
Zwischendurch sollte wir das Ganze natürlich hin und wieder umrühren, damit nichts anbrennt.
Ist der Grünkern schließlich fast gar gekocht, geben wir auch die zuvor angedünsteten Champignons,
den aufgetauten und ausgepressten Blattspinat
sowie die angebratenen Hähnchenbruststreifen hinzu,
verrühren alles gründlich miteinander und lassen es für weitere 8-10 Minuten auf reduzierter Stufe vor sich hin köcheln.
Schließlich geben wir noch die Creme fraiche hinzu,
und schmecken das Gericht noch einmal final mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss ab.
Anschließend können wir das Gericht auch schon unmittelbar – vielleicht mit etwas frisch gehobelten Parmesan und/oder Schnittlauch garniert – servieren und genießen.
Die erste Frage war natürlich: Wie schmeckt Grünkern nun eigentlich? Von der Konsistenz her erinnerte er ein wenig an Reis, war jedoch etwas „knackiger“, da es sich ja um ungeschältes Getreide handelte. Dabei konnte er durch seine deutlich nussige Note geschmacklich punkten. In Kombination mit den zahlreichen geschmorten Zwiebelspalten, den Champignons, dem Spinat und natürlich den Hähnchenbruststreifen eine tatsächlich sehr leckere Sache. Die Creme fraiche sorgt dabei dafür, dass das Gericht insgesamt nicht zu trocken wirkt. Wer es vegetarisch bevorzugt, kann das Geflügel natürlich auch weglassen, es zählt nicht zu den maßgeblichen Geschmacksträgern. Insgesamt wirklich lecker und Grünkern scheint wirklich vielseitig zu sein. Daher ist das zwar das erste aber bestimmt nicht das letzte Grünkern-Gericht, das in meiner Küche zubereitet wurde.
Guten Appetit
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