Erasco Cevapcici mit Balkan-Reis – der Test
Nachdem die letzten Reste meiner Sauerkraut-Schupfnudel-Pfanne bereits am Mittwoch aufgebraucht gewesen waren und ich gestern bereits einen Mittag mit einem Wurstbrot verbracht hatte stand ich vor der Wahl bereits heute frisch zu kochen oder mich aus meinem kleinen Vorrat an Fertiggerichten zu bedienen. Wie man vielleicht schon am Titel dieses Beitrags erkennen kann entschied ich mich für Letzters. Meine Wahl fiel auf das Cevapcici in würziger Sauce it Balkan-Reis, dass ich für 3,29 Euro für die 375g Portion erworben hatte.
Ich kenne diese Produkte natürlich schon länger, aber ich hatte bisher immer Vorbehalte gehabt sie zu testen da sie ungekühlt aufbewahrt werden und extrem lange Mindesthaltbarkeits-Zeiträume zu haben scheinen. Diese Cevapcici hatte ich zum Beispiel Anfang bis Mitte Februar gekauft und sie wäre noch bis 23ten Oktober diesen Jahres Haltbar gewesen. Ein Gericht mit Fleischeinlage dass ungekühlt über 8 Monate haltbar ist erschien mir doch etwas suspekt. Hinzu kommt dass ich damals, noch zu Jena-Zeiten mal eines dieser ungekühlten Produkte (nicht von Erasco) getestet hatte und alleine der Inhalt der Aluschale so unansehnlich war dass dieses Erlebnis mich lange davon abhielt es erneut zu tun. Aber mit diesen Cevapcici werde ich nun mit dieser „Tradition“ brechen und mir das Produkt mal näher ansehen. Auch ungekühlte Fertigprodukte verdienen eine zweite Chance. 😉
Laut Herstellerangaben besteht das Produkt aus 37% gegarter Reiszubereitung mit Tomaten und Mais, 20% Cevapcici aus Schweinefleisch, 6% Paprika sowie einer Sauce aus Tomatenmark, Wasser, Dickungsmittel, Sahne, Stärke, Gewürzen, Knoblauch, Senf und einigen anderen Zutaten – wer es im Detail wissen will, kann es gerne dem Foto der Packungs-Rückseite entnehmen. Was mir besonders ins Auge fiel war aber die Zutat Cellulosegummi und ich habe mich mal informiert – scheint aber glücklicherweise nur ein weiteres Verdickungsmittel zu sein.
In dem Karton, der sich dank Eindrücklasche und Perforierung leicht zu öffnen ist, findet sich eine mit einer Klarsichtfolie verschlossene Plastikschale mit zwei Fächern.
Diese enthält, wie leicht zu erkennen ist, im hier linken kleineren Fach den Reis und im rechten größeren Fach die „würzige Sauce“ in der sich wohl irgendwo die Cevapcici verstecken dürften.
Für die Zubereitung werden zwei Methoden angeboten: Zum einen in drei bis viereinhalb Minuten in der Mikrowelle oder über 20 Minuten im Wasserbad. Da fiel mir die Wahl der Mikrowelle natürlich nicht schwer, das dies deutlich schneller geht und man nicht extra Wasser in einem Topf der genug groß für die Schale ist erhitzen muss was ja auch zusätzlich Zeit in Anspruch nimmt.
Also stach ich die Folie für jedes der Fächer mehrfach mit eine spitzen Gegenstand, in meinem Fall einer kleinen Gabel ein und erhitzte alles für ca. 4 Minuten in meiner Mikrowelle.
Hinterher sieht die Schale, abgesehen von etwas Kondenswasser an der Folie, nicht viel anders aus als vorher – aber heiß ist sie allemal. 😉
Nun ging es daran die Folie abzuziehen, was sich als „Erstanwender“ eines solchen Erasco-Fertiggerichts als gar nicht so einfach erwies, denn ich wollte natürlich nichts ruckartig tun und dabei womöglich die Sauce verschütten.
Erst jetzt erkannte ich dass die Folie über zwei Laschen zum abziehen verfügte, je eine an en breiten Stegen zwischen den beiden Fächern. Wenn man von beiden Seiten her zieht hängt sie am Ende nur noch am schmalen Steg in der Mitte und an den schmalen Rändern und lässt sich relativ leicht komplett entfernen. Aber etwas Fingerspitzengefühl ist hier auf jeden Fall hilfreich.
Schließlich hatte ich das fertige erhitzte Gericht vor mir und konnte ohne Folie nun auch das erste Mal richtig die drei Cevapcici erkennen die sich im Saucenfach der Schale tummelten.
Eigentlich hätte ich sie so direkt aus der Plastikschale verzehren können, aber da das Auge ja mit isst entschied ich mich mir das Gericht etwas ansehnlicher anzurichten.
Der Reis war in seine Fach leider etwas fest geworden und musste von mir erst mit einer Gabel aufgelockert werden bevor ich ihn zu einem Reisring formen konnte, aber mit seiner Hilfe konnte ich erfolgreich verhindern dass die nicht allzu dünnflüssige Sauce sich über den kompletten Teller verteilte. In der Sauce platzierte ich schließlich die drei kleinen, etwas mehr als daumengroßen Cevapcici.
Geschmacklich war ich dann sogar positiv überrascht, denn das Gericht war gar nicht so schlimm wie ich befürchtet hatte, es war sogar deutlich mehr als nur essbar. Gut, der Reis war natürlich nicht mit frischen Balkan-Reis zu vergleichen, aber in Kombination mit der mit einigen kleinen Paprikastücken versehenen und erfreulich pikanten und fruchtigen Sauce war er eine durchaus geeignete Sättigungsbeilage. Die im Bild auf der Vorderseite gezeigten roten Paprikastückchen im Reis suchte ich allerdings vergebens, was aber auch nicht schlimm war, da sich in der Sauce genug Paprikastücke befanden. Die Sauce besaß allerdings mal wieder einen leichten aber merklichen Beigeschmack der an Speisestärke erinnerte – das war mir ja auch schon bei anderen Fertiggerichten wie z.B. dem Meica Chili con Carne. Am meisten Sorge hatte ich natürlich bei den Cevapcici gehabt, denn ungekühlt aufbewahrtes und dabei nicht eingekochtes Fleisch ist mir immer etwas suspekt. Aber auch hier wurde ich positiv überrascht, sie erwiesen sich als locker und gut gewürzt und hatten keinerlei verdächtigen Beigeschmack. Absolut essbar wie ich fand – allerdings war die Menge wirklich sehr sparsam gewählt. Hier hätte ein Cevapcici mehr definitiv nicht geschadet.
Alles in allem war ich mit diesem Cevapcici tatsächlich überaus zufrieden. Die Portion hätte gerne noch etwas größer sein können, aber die Menge reicht aus um einen nicht allzu hungrigen Erwachsenen satt zu machen. Und auch am Preis-Leistungsverhältnis gab es wenig auszusetzen, denn wo kriegt man heutzutage schon ein Cevapcici mir Sättigungsbeilage für diesen Preis? Mein letztes Cevapcici (in unsere Betriebsrestaurant) ist aber leider schon länger her, um genau zu sein danke Covid-19 und Homeoffice mehr als drei Jahre, ganz zu schweigen von einem Cevapcici in einem echten Balkan-Restaurant, daher habe sind meiner Erinnerungen bereits etwas verblasst was deren Geschmack angeht, aber das was Erasco hier verkauft kommt meiner Meinung nach schon recht nah da ran. Und mit 443kcal pro Portion ist das Gericht auch nicht wirklich eine Kalorienbombe.
Mich hat dieses Gericht auf jeden Fall vorerst wieder mit den ungekühlt gelagerten Fertiggerichten etwas versöhnt und ich bin nicht abgeneigt noch weitere dieser Art auszuprobieren. Und dabei vielleicht auch mal etwas von einem anderen Hersteller um es mit den Produkten des Platzhirsches der Fertiggerichte, eben Erasco, vergleichen zu können. Sollte es dazu kommen werde ich natürlich hier darüber berichten.
Meine Wertung:
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