KZ Gedenkstätte Buchenwald [25.02.2007]
Kurzentschlossen machten wir gestern einen Ausflug nach Buchenwald nahe Weimar, dem ehemaligen Konzentrationslager und jetziger Gedenkstätte.
Ich muß dazu sagen, daß dies mein erster Besuch dort war – und ich bin doch etwas sprachlos. Daher lasse ich heute mal mehr die Bilder sprechen.
Wir hielten also in der Nähe des Besucherzentrums, wo wir uns kurz informierten, um uns dann auf einen Rundgang durch das ehemalige Lager zu machen.
Nach der ehemaligen Kaserne am Anfang erreichten wir über einen Weg das Torhaus mit seinem bekannten und berüchtigtem, zynischen Spruch: „Jedem das seine„.
Hinter dem Torhaus beginnt das eigentliche ehemalige Hauptlager. Die Holzbarracken die hier standen wurden kurz nach dem Krieg aus Hygienegründen abgerissen – aber die so entstandene Freifläche gibt durchaus einen Eindruck von der vormaligen Größe des Lagers.
Rechts des Torgebäudes ist auch noch einer der Wachtürme und ein Teil des Zaunes erhalten worden, der wohl ehemals des ganze Lager umgab.
Ebenso ist noch das Krematorium erhalten – leider war es (wie alle anderen Gebäude und Ausstellungen auch) geschlossen – aber bei einem nächsten Besuch werde ich mir das ganze wohl auch mal von innen ansehen.
Vor dem Krematorium sind ein Pfahl und ein Karren aufgestellt – das Schild davor besagen einfach „Pfahl und Karren – Straf- und Arbeitsmittel“. Erklärungen sind hier wohl auch nicht wirklich notwendig…
Geht man den Weg weiter nach unten, ist der Weg von Gedenksteinen und kurzen Stehlen flankiert, welche die Nummern Blöcke und der hier inhaftierten Menschen bezeichnet.
Am unteren Ende des Lagers steht noch ein Gebäude – das sogenannte Kammergebäude, welches zur Einlagerung der wenigen Besitztümer der Häftlinge sowie der Häftlingskleidung diente. Davor lag früher die Wäscherei mit der sogenannten Goethe-Eiche, von der jetzt nur noch ein Stumpf übrig ist.
Vom Kammergebäude aus führt ein Weg durch ein kleines Waldstück zu jenem Teil des Lagers, welches nach dem zweiten Weltkrieg von den Sowjets genutzt wurde, um politisch unliebsame Personen, sowohl ehemalige Nazis als auch Unschuldige, zu inhaftieren und teilweise auch zu töten. Eine Teil der Geschichte von Buchenwald, der übrigens meines Kenntnisstandes nach während in der DDR totgeschwiegen wurde.
In dem Wald unterhalb des Lagers wurden später mehrere hundert Massengräber gefunden. An jeder dieser Fundstellen wurden Alustehlen errichtet. Außerdem findet sich ein großes Holzkreuz als Gedenkstätte.
Über einen weiteren kleinen Weg erreicht man einen Platz, auf dem mehrere Grabkreuze gelagert sind als Andenken für die hier im sowjetischen Speziallager ermordeten Menschen.
Über einen Weg seitlich des Kammergebäudes gelangten wir vorbei an einigen im Wald gelegenen Ruinen zur der sogenannten „Zeitschneise“ – einem langen schnurgeraden Weg, der bereits im 1734 von den Weimaer Herzögen angelegt wurde. Ursprünglich handelte es sich um den Teil mehrerer sternförmig zum Schloß zu Ettersberg verlaufender Jagdschneisen. Besagte Zeitschneise wurde gem der Tafel erst 1997 wieder vollständig freigelegt. Wir gingen ein Stück hinein, entschlossen uns jedoch dem Weg nicht weiter zu folgen.
Schließlich gelangten wir wieder zurück auf Höhe des bereits oben erwähnten Wachturmes und des Krematoriums. Zynischerweise hatten die Wachmannschaften hier sogar einen kleinen Zoo errichtet – wir hatten lange gerätselt wobei es sich dabei handelt bis wir das Schild lasen.
Von hier aus gingen wir zurück zum Auto und fuhren ein Stück zurück, um nun das Mahmal zu besuchen. Nach einem kurzen Stück Weg durch ein Wäldchen erreichten wir eine Treppe, welches durch einen Torbogen hindurch führte. Unterhalb des Torbogens fanden sich einige Reliefs und eine weitere Treppe, aber wir wandten uns erst einmal nach Links in Richtung des eigentlichen Mahnmals.
Das eigentliche Mahnmal besteht aus einem hohen Turm und einer davor aufgestellten Figurengruppe, welche das Andenken an den Aufstand kurz vor der Befreiung aufrecht erhalten soll.
Vom Mahnmal aus führt eine weitere breite Treppe (mit großartigem Blick auf die Umgebung) herab zu einer Grube, deren Funktion oder Herkunft uns zu Beginn noch unklar war.
Von der umrandeten Grube, die sich später als eines von mehreren eingefallenen Massengräber herausstellte, sahen wir einen Durchgang, der zu einem langem, von mit Feuerschalen gekrönten Steinblöcken gesäumten Weg führte.
Jede dieser Blöcke stand wie wir feststellten für eines der Herkunftsländer, aus denen die Opfer dieses Lagers hierher verschleppt worden waren. Daß die Architektur dieses Teil der Gedenkstätte ein wenig an jene der Urheber des Lagers erinnerte liegt wohl am damaligen Zeitgeist.
Alles in allem ein beeindruckendes Erlebnis – ich werde mich wohl noch ein weiteres mal dorthin begeben, um mir auch einmal die Ausstellungen anzusehen. Ein wirklich unglaubliches Zeitzeugnis einer dunklen Zeit.
Der Besuch des KZ Buchenwald gehoerte in der DDR quasi zum Schulunterricht bzw. als Teild er Vorbereitung zur Jugendweihe.
Hast du wenigsten den Film gesehen ? Der zeigt sehr anschaulich die damaligen Zustaende im Lager.
Leider nicht – da wir erst spät ankamen waren alle Ausstellungen bereits geschlossen. Aber ich fahre mit Sicherheit noch mal hin – ist ja nicht so weit von hier. Aber ich kenne genug Dokus über das Thema, die Aufnahmen kurz nach der Befreiung zeigen,