Kurztrip nach Karlsruhe
Letztes Wochenende reiste ich Kurzentschlossen nach Karlsruhe in Baden-Würtemberg. Mit dem Auto ist es von Jena recht einfach zu erreichen, man fährt einfach die A4 bis zum Kirchheimer Dreieck und dann die A5 weiter bis nach Karlsruhe. Ich hatte zwar überlegt mit dem Zug zu fahren, mich dann aber nach einem kurzen Blick in die Bahnauskunft dagegen entschieden. 😉
Es sind etwa 425km für eine Strecke, je nach Verkehr und Fahrzeug sind also gut und gerne 4 Stunden Fahrt einzuberechnen – doch das sollte es mir wert sein. Grund für den Trip war ein Besuch bei einem alten Schulfreund, den es nach seinem Studium dort hin verschlagen hat.
Was vielleicht nur wenige wissen: Karlsruhe ist eine der letzten europäischen Städte, die sozusagen auf dem Reißbrett entworfen wurden. Die Geschichte der Stadt beginnt am 17. Juni 1715 mit der Grundsteinlegung des Schlosses Karlsruher Schlosses.
Statue des Stadtgründers
Links: Schloß Karlsruhe – Rechts: Seitenblick vor dem Schloß
Links: Figur am Tur zum Karlsruher Schloß – Rechts: Blick auf den Schloßplatz vom Schloß
Als Zentrum der Stadt gilt ein Punkt im Turm, der etwas außerhalb hinter dem Karlsruher Schloß steht, mit diesem aber verbunden ist – der Karlsruher Zirkelschlag.
Den Turm kann man auch besteigen, allerdings sind dazu eine Wendeltreppe mit 158 Stufen zu bewältigen. Bei unserem Besuch im Schloß am Samstag, dem 08. September 2007, stellten wir uns dieser kleinen Herausforderung. Nach 3/4teln der Strecke befindet sich eine große runde Halle im oberen Teil des Turms, in dem eine Art Miniausstellung zur Legende um die „Tulpenmädchen“ vom Karlsruher Schloß stattfindet. Der Reiseschriftsteller Friedrich Leopold Brunn berichtet danach im Jahre 1791, daß im Turm „… vier und zwanzig kleine Stübchen …“, in denen wohl Hofsängerinnen und andere bedienstete Mädchen lebten.
Treppenhaus des Turmes – Schloß Karlsruhe
Zwischenetage im Turm – mit Ausstellung über die „Tulpenmädchen“ Legende
Nachdem man die letzten 37 Studen erklommen hat, erreicht man eine Aussichtsplattform, die um die Spitze des Turmes führt und einen sehr schönen Rundblick über die Innenstadt von Karlsruhe bietet. Blickt man in Richtung des Schloßplatzes, kann man über dem Karlsruher Marktplatz mit der Karlsruher Pyramide bis zu den Bergen am Horizont blicken. In der gegenüberliegenden Richtung überblickt man den Schloßpark, seitlich liegen das Stadium und diesem gegenüber, direkt neben dem Schloß, befindet sich im übrigen auch das berühmt Bundesverfassungsgericht.
Links: Blick in den Schloßpark Karlsruhe – Rechts: Blick über den Schloßplatz
Links: Seitenflügel Schloß & Bundesverfassungsgericht – Rechts: Nahaufnahme Karlsruher Achse
Links: Bundesverfassungsgericht – Rechts: Schloßplatz
Links: rechter Seitenflügel Schloß Karlsruhe – Rechts: linker Seitenflügel Schloß Karlsruhe
Links: Industrie – Rechts: Blick von oben aufs Sportfest im Schloßpark Karlsruhe
An besagtem Samstag fand im Schloßgarten direkt hinter dem Schloß ein Fest verschiedener Sportvereine aus Karlsruhe und Umgebung statt. Aber dazu später etwas mehr.
Nach dem Besuch auf der Spitze des Turmes wagten wir einen Blick in die Dauerausstellung des Schloßes zum Geschlecht des Badener Fürstenhauses – was uns aber alle sehr viel mehr interessierte war die aktuelle Sonderausstellung „Schönheit im alten Ägypten“ im Seitenflügel des Schloßes, die dort noch bis zum 27.01.2008 stattfindet. Fotos konnte ich jedoch keine machen, das Fotografieren hier war ausdrücklich untersagt und ich mußte meine Kamera in einem Schließfach deponieren. Kann ich aber sehr empfehlen, sehr interessante Ausstellungsstücke sind dort zu sehen.
Nach dem Besuch im Schloß machten wir uns auf den Weg in den Schloßgarten und sahen uns kurz das Fest er Sportvereiene an.
Dann begaben wir uns auf den Weg in Richtung des Markplatzes. Dabei mußten wir den sogenannten „Platz der Grundrechte“ überqueren. Hier handelt es sich um ein Projekt des deutschen Künstlers Jochen Gerz, der hier im Auftrag der Stadt Karlsruhe zwischen 2002 und 2005 insgesamt 25 Schilder aufstellte, die mit Aussagen der Vertreter von Recht und öffentlichem Leben, aber auch Menschen, über die Recht gesprochen wurde, bedruckt sind. Er soll Audrücken, welche hohe Bedeutung das Recht in der Demokratie besitzt. Neben diesem Platz existieren noch 24 weitere, dezentrale StandorteMan sollte nicht versäumen, sich den Platz auch mal bei Nacht anzusehen – denn einige der Steine sind beleuchtet und bieten im Dunkeln ein sehenswertes Schauspiel.
Auf dem Markplatz von Karlsruhe findet sich dann die sogenannte Karlsruher Pyramide, das Wahrzeichen des Stadt, welche über dem Grab des Stadtgründers, Markgraf Karl Wilhelms, errichtet wurde. Die jetzige Sandsteinpyramide entstand allerdings erst im Jahre 1823 durch Friedrich Weinbrenner, den berühmten Architekten und Stadtplaner aus Karlsruhe, errichtet.
Weiter hinten auf dem Martplatz, gleich neben dem Marktgräflichen Palais, findet sich auch das Weinbrennerhaus, benannt nach obigen Friedrich Weinbrenner.
Zum Schluß noch eine kleine Empfehlung: Biegt man vom Schloß zum Markplatz kommend gleich links ab, findet sich nach etwa 100m auf der rechten Straßenseite das Café Zero, eine unglaublich verwinkelt ausgebautes, empfehlenswerte Restauration, die wir noch kurz besuchten, bevor wir unseren Besuch in der Innenstadt beendeten.
Zwei Besonderheiten noch zum Abschluß: Zum einen fiel mir auf, daß es recht häufig in Karlsruhe zu beobachten ist, daß sich an den Eingangtüren Kreidezeichen befinden. Zuerst dachte ich es handelt sich dabei um Zeichen von Drückerkolonnen, die anzeigen ob hier etwas zu holen ist. Aber eine kurze Recherche im Internet zeigte mir, daß es sich um Überbleibsel von Sternensinger-Aktionen handelt. «20*C+M+B*06» bedeutet «Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus» – versehen mit der Jahreszahl dieses Segens.
Außerdem sah ich Aufkleber mit „Notinsel“ an Geschäften in der Stadt – hier handelt es sich wohl um eine Aktion, bei dem sich verlaufene oder verfolgte Minderjährige in diesen Geschäften melden können und man künmert sich um diese. Kannte ich noch nicht, fand ich gut und daher erwähne ich es hier einmal kurz.
Im nächsten Teil geht es dann um den Sonntag, den wir für einen kleinen Ausflug nutzten. Also: Stay tuned 😉
Erdmännchen sind wirklich tierisch 😉 putzig – Dagegen kommt der fette alte Knut nicht an!
An Ostern waren wir im Magdeburger Zoo, da waren die Erdmännchen die Lieblinge der Besucher.
Die hatten sogar eine Art „Werbung“ in der Zeitung: „Unser Knut heisst Erdmann“.
Äh?? Falscher Post vielleicht??
Dein Kommentar passt besser zu meinem Beitrag über den Karlsruher Zoo.