Shrimp Lemon und McRib [08.04.2008]
Irgendwie war uns heute mal nach dem schottischen Restaurant mit dem goldenen M, das hier direkt am Leutragraben eine seiner Fillialen betreibt. Normalerweise nicht so sehr unser Ding wie der regelmäßige Leser weiß, aber hin und wieder kann man ruhig mal dort vorbei schauen. Dabei war unsere größte Befürchtung tatsächlich, daß wir uns hinter einer riesigen Traube Kiddies einreihen, die sich zur Mittagszeit dort einen Snack holen. Doch das war entgegen früherer Erfahrungen heute absolut nicht so, außer uns war nur noch zwei Personen vor uns, an zwei Kassen. Was ist da nur los? Sind gerade Ferien ? Oder ist eine Welle von übermäßigen Gesundheitsbewußtsein unter den Kids hier ausgebrochen? Ich glaube dabei eher an Ferien…
Aber wie dem auch sei – nach kurzer Überlegung entschied ich mich dazu, den Shrimp Lemon Burger zu versuchen – und zur Sättigung dazu noch einen McRib und ein mittleres Getränk, das mir natürlich sofort an der Theke serviert wurde.
Über den McRib brauche ich nicht viel zu berichten – viel Sauce, ein paar Zwiebeln, ein großes Stück Fleisch in einem länglichen Brötchen. Jedoch der Shrimp Lemon erweckte mein näheres Interesse. Wie nicht anders zu erwarten unterschied sich das wirkliche Produkt von dem, was man so auf der Werbung sieht.
Vor allem ärgerte mich etwas die winzige Shrimp-Bulette, die sich zwischen den beiden Brötchenhälften fand (neben etwas Salat und Remouladensauce). Im Gegensatz zu der Werbung, wo die Shrimpkomponente ja den kompletten Zwischenraum zwischen dem halbierten Brötchen ausfüllt, fand sich auf meinem Tablett hier wirklich nur eine schlechte Karikatur desselben.
Geschmacklich hätte ich mir die Shrimp-Komponente außerdem etwas kräftiger gewünscht. Wenn man seine Geschmacksnerven anstrengte, war es zwar durchaus möglich, etwas von dem Lemon bei den Shrimps zu bemerken. Na ja – war ja ganz ok. Nur ob es die 3,50 €uronen wert war sei mal so dahin gestellt. Wenn man keine (Maxi-)Menu Kombinationen wählt ist diese Lokalität leider ziemlich kostspielig. Für Shrimp Lemon, McRib und Getränk betrug der Gesamtpreis immerhin über acht €uronen. Da kann man wirklich eher in eine der anderen Nahrungs-Locations hier in der Innenstadt gehen. oO
Auch hier möchte ich Kritik anbringen.
Was erwartest du von einem großglobalisierten Weltkonzern, der seine Marktstrategie auf Suchtstoffen wie Zucker und erhitztem Käse aufbaut?
Aber dein Fazit ist korrekt. 8 Eus geh ich lieber ins Kartoffelhaus oder koch mir selbst was.
Aber das wirkliche Problem ist:
Die heutige Gesellschaft hat keine Zeit (zum essen).
Was tun wir..? Traurig!
Weiteressen immer weiteressen! …
Nunja, aber wenn dem Autor des Textes 😉 nun mal nach dem Angebot des Weltkonzerns gelüstete, ist das doch auch nicht verwerflich und dramatisch. Ob man dies nun nutzen sollte, um eine Globalisierungsdebatte anzustoßen, weiß ich nicht.
Man sollte das Fast Food auch nicht generell verteufeln. Es gibt auch in diesem Bereich genügend Möglichkeiten, sich hochwertig zu ernähren. Es ist ja nicht möglich, jeden Tag eine großartige Kochsession zu erzwingen.
Eine Gesellschaft, die es weniger eilig hat, als die aktuelle, werden wir so schnell auch nicht erleben. Daher müssen wir uns halt damit arrangieren und schnell weiteressen… 😀
Manchmal ist gar nicht so schlecht zum großen M zu gehen. Man sollte es nur nicht jeden Tag machen.
Gruß, Norm