Der Burrito der keiner war
Heute gab es leider kein Mittagessen, daher nutze ich diesen Slot heute einmal um von der etwas missglückten Bestellung gestern Abend zu berichten. Zum Teil zur Feier der endlich gefundenen neuen Wohnung in Köln (unsere alte läuft am Ende des Monats aus), eines neuen Mitbewohners und vielleicht auch einfach so bestellten wir gestern Abend bei einem der hier en masse vorkommenden Pizzabestelldienste. Dabei fiel unsere Wahl auf das Palermo – einem nach eigenen Angaben bereits 16 Jahren existierenden Service – bei dem wir bereits vor längerem einmal bestellt hatten und damals recht zufrieden waren.
Ich hatte dabei entdeckt, daß man dort auch mexikanische Speisen anbietet und so entschied ich mich dazu einen Burrito Pollo zu bestellen – denn wie man ja aus meinen älteren Posts bereits bekannt ist liebe ich dieses mittelamerikanische Gericht seit meinen Zeiten in Kalifornien und diese alte Liebe ist bei meinem Aufenthalt letztes Jahr in Boston wieder aufgefrischt worden. Doch hier bekommt man es meist nur in mexikanischen Restaurants, daher erschien es mir den Versuch trotz der hohen Kosten von 7 Euronen wert. Also telefonisch bestellt und nach ca. 30 Minuten klingelte es unten an der Tür, um uns unsere Speisen zu liefern. Doch nachdem ich die Schachteln nach oben gebracht hatte und meine Aluschale geöffnet hatte, erwartete mich ein etwas ungewöhnlicher Anblick.
Dazu möchte ich hier kurz erwähnen, daß ich unter einem Burrito eine in einen Tortilla eingewickelte Mischung aus Reis, Bohnen, Tomaten, Fleisch und je nach Zubereitung eigenen Zutaten wie Guacomole oder Sour Cream verstehe – was ich jedoch hier erhielt konnte ich dann doch maximal als eine sehr eigenwillige Interpretation eines Burritos anerkennen. Gut, die mit Käse versehenen Bohnen kann man noch durchgehen lassen, aber den Reis als Beilage und das, was eigentlich der Tortilla sein sollte als eine Art überbackene Tortilla-Lasagne – das hatte ich nun wirklich nicht erwartet. Und auch die Füllung machte es nicht wirklich besser: Große, klobige Zwiebelstücke, Paprika und Geflügelstücke in nicht weiter definierbaren Sauce und mit Käse vermischt.
Abgesehen von meiner enttäuschten Erwartungshaltung schmeckte das, was man als Burrito verkaufte nicht wirklich. Die Portion war zwar ziemlich riesig und Reis sowie Bohnen waren soweit in Ordnung – aber der Rest…
Zur Rettung des Rufes des Palermo sei aber zum Abschluß noch erwähnt, daß die Pizzen die meine Mitbewohner bestellt hatten wirklich gut waren. Aber im Bereich mexikanische Speisen sollte man in der Küche dieses Lieferdienstes meiner burritoerfahrenen Meinung nach noch einiges Lernen.
Von einem Pizza-Lieferservice (wo heutzutage ja meist Inder, Pakistanis, Vietnamesen, etc. arbeiten) kann man leider keine Kompetenz im Bereich mexikanische Küche erwarten; aber was dort auf den Fotos zu sehen ist, ist ja wirklich ein „starkes Stück“!
Man hätte wenigstens einen „fertigen“ Burrito aus dem Großmarkt nehmen können…
Hm. Sieht aus wie der von einer Pizza runtergekratzte Belag. Hätte ich mir eher nicht runtergewürgt. Sonst hätte ich es wohl wieder hinaufgewürgt 😛
@wiemi: Einen Versuch war es trotzdem mal wert…
@Thomas: Der Hunger hat es größtenteils reingetrieben – aber alles habe ich nicht runtergekriegt…