Kaiserkrieger – Der Verrat (Dirk van den Boom)
Bereits vor einigen Tagen habe ich mit Der Verrat nun auch den zweiten Teil der Kaiserkrieger-Reihe des deutschen Politologen, Übersetzers und Buchautors Dirk van den Boom abgeschlossen. Zu meiner Schande muss ich zugeben dass es bereits seit Ende April letzten Jahres bei mir lag, aber ich aufgrund anderer Bücher einfach nicht dazu gekommen war es mal anzugehen, doch jetzt war es endlich so weit gewesen und innerhalb kürzester Zeit hatte ich es verschlungen. Es handelt sich hier natürlich um die Fortsetzung des von mir hier bereits vorgestellten Uchronie bzw. Alternativwelt-Romans Die Ankunft. Wie erinnern uns vielleicht, dass es im ersten Teil die Saarbrücken, ein Kreuzer der kaiserlich-deutschen Marine auf dem Weg nach Afrika in ein unerklärliches Wetterphänomen geraten war und sich wenig später im Jahre 378 nach Christus wiedergefunden hatte. Dort treffen sie auf die Vertreter des bereits in zwei Teilen gespaltenen Römischen Reiches, das unter den Angriffen der Goten in seiner Ostmark leidet und kurz davor unter dem Ansturm der Reiterhorden zusammenzubrechen. Die Schlacht bei Adrianopel ist für die Römer verloren und die Feinde schicken sich an, auch Thessaloniki zu erobern und zu plündern. Nachdem die Offiziere der Saarbrücken Kontakt mit dem jungen weströmischen Kaiser Flavius Gratianus (Gratian) aufgenommen haben, schicken sie und ihre in der Vergangenheit gestrandeten Soldaten und Matrosen sich nun mit Hilfe der Römer an, das Ruder für das Reich noch einmal herum zu reißen und die eigentlich schon geschriebene Geschichte zu ändern und somit den drohenden Untergang zu verhindern. Doch nicht nur seitens intrigierender mächtiger Kirchenfürsten droht ihnen Gefahr, auch in den eigenen Reihen brodelt es. Es riecht nach Verrat – und dieser droht alle Pläne zunichte zu machen.
Wie nicht anders erwartet hat Dirk van den Boom mit diesem 216 Seiten starken, zweiten Teil eine überaus gelungene Fortsetzung der übrigens auf sechs Teile angelegten Kaiserkrieger-Reihe vorgelegt. Der historisch übrigens wunderbar detailreich recherchierte Roman ist dabei in mehrere parallel verlaufende Handlungsstränge aufgeteilt, in denen sich der Autor wie bereits im ersten Teil nicht nur darauf beschränkt die Handlungen und Denkweisen der gestrandeten Deutschen und der Römer zu beschreiben. Viel mehr gibt er auch den Goten, ihrer Denkweise und ihrer Handlungen ein Gesicht und lässt so somit nicht nur als gesichtlose Barbarenhorden, sondern als eine facettenreiche Gruppe von durchaus listenreich handelnden Personen erscheinen. Trotz der in viele eigenes laufende Teilgeschichten aufgeteilten Stränge lässt sich aber dennoch klar erkennen wie sich alles in eine weit gefächerte Gesamtplot zusammenzufügen scheint.
Wie ich über das Blog des Autors – www.kaiserkrieger.de – feststellen durfte ist auch inzwischen der dritte Teil erschienen und der vierte Teil im weit fortgeschrittenem Status. Ich muss mich also ran halten – der dritte Teil Der Aufbruch ist bereits in der Zustellung – um hier wieder etwas aufholen zu können. Die bisherige Entwicklung hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen und ich bin natürlich sehr gespannt wie es weiter geht. Eine wie ich finde bisher wirklich sehr gelungene Geschichte deren Fortgang ich keinesfalls verpassen will. Und dieses Mal werde ich mit Sicherheit schneller sein – also wird es hier bald mehr über die Kaiserkrieger geben. Ich kann die Reihe allen Freunden der Fantastik – den Begriff „Science Fiction“ halte ich bei Alternativwelt-Romane nicht so recht passend – auf jeden Fall nur ans Herz legen: Ein wirklich erfrischend kurzweiliges Buch das Lust auf mehr macht.
Meine Wertung:
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