Photowalk München 24.07.2012 – Englischer Garten, Maximilianstraße & Isar-Spaziergang
Auch am heutigen Dienstag hielt trieb mich das schöne Wetter wieder an die frische Luft, um meine Exkursionen durch meine Wahlheimat München fortzusetzen.
Die Strecke
Zurückgelegte Strecke: 11,2km
Dauer: ca. 2 Stunden 15 Minuten
Als Startpunkt wählte ich wieder einmal den S-Bahnhof Leuchtenbergring und brach dieses Mal wieder in Richtung Norden auf. Anstatt wie gestern in die Prinzregentenstraße abzubiegen, setzte ich meinen Weg weiter auf der Richard-Strauß-Straße in Richtung Norden fort. Als erstes fällt hier oben natürlich das Verwaltungsgebäude der Hypovereinsbank auf, kurz einfach Hypo-Haus genannt.
Hypo-Haus
Dieses vom Architektenpaar Walther und Bea Betz geplante und zwischen April 1975 und November 1981 errichtete, 114 Meter hohe, futuristisch anmutende Hochhaus war bis 2004 das höchste Bürogebäude in München, wurde aber mit der Fertigstellung des Uptown München – das 148 Meter hohe O2-Hochhaus am Georg-Brauchle-Ring im Norden der Stadt – ich erwähnte es schon einmal kurz in meinem Bericht über den Olympiapark – das noch übertroffen.
Uptown München / O2-Hochaus (Aufnahme vom Ausflug zum Olympiapark 2011)
Hier bog ich in die Denninger Straße nach links ab und folgte dieser bis zum Herkomerplatz, benannt nach dem Maler, Bildhauer, Musiker, Theater- und Filmemacher und Schriftsteller Sir Huber von Herkomer (1849-1919).
Herkomerplatz
Hier bog ich in die Montgelasstraße ab, die mich in Richtung Englischer Garten führen sollte.
Montgelasstraße, Ecke Mauerkircher Straße
Montgelas ist übrigens der Name eines Adelsgeschlechts, dessen bekanntester Vertreter wohl Maximilian Graf von Montgelas (1759−1838) war, der als Minister unter dem späteren bayrischen König Joseph I. Maximilian diente.
Passenderweise heißt die Isar-Brücke, in die diese Straße mündet, auch Max-Joseph-Brücke nach eben diesem König. Natürlich hatten sich auch den hiesigen Ufern einige Münchner niedergelassen, um den schönen Sommertag zu genießen.
Isar – von der Max-Joseph-Brücke
Hinter der Max-Joseph-Brücke überquert der nun Tivolistraße genannte Verkehrsweg die Ifflandstraße, die aktuell erneuert wird.
Ifflandstraße
Von hier aus machte ich mich auf den Weg in den Englischen Garten, vorbei am Biergarten am Chinesischen Turm, der natürlich wie immer bei solchem Wetter brechend voll und bestens besucht war.
Chinesischer Turm – Englischer Garten München
Nun ging es südwärts durch den ebenfalls gut besuchten Englischen Garten, wo sich überall auf den Wiesen und an den Ufern der zahlreichen Gewässer die Menschen tummelten und den Sommertag genossen,
Im Englischen Garten
vorbei am Monopteros, über das ich ja in meinem Beitrag über den Englischen Garten, Kleinhesseloher See und den Biergarten Aumeister berichtet hatte, setzte ich meinen Weg fort
Blick auf das Monopteros
um schließlich den Eisbach zu überqueren
Am Eisbach
und am südlichen Ende den Englischen Garten an der Stelle zu verlassen, an der die bekannten Eisbachsurfer (über die ich ja bei einem meiner ersten großen Rundgänge durch München bereits berichtet habe) ihrem Hobby nachgingen und dabei viele Schaulustige anzogen.
Von hier aus durchquerte ich den Stadtteil Lehel in südlicher Richtung und machte hier einen kurzem Abstecher, um mir die architektonisch sehr gelungene Pfarrkirche Sankt Anna im Lehel kurz näher anzuschauen.
Pfarrkirche Sankt Anna im Lehel
Dieses zwischen 1887–1892 nach Plänen von Gabriel von Seidl im Stil des Historismus errichtete Gebäude ist die katholische Hauptpfarrkirche im Münchner Stadtteil Lehel.
Vom vor der Kirche liegende Sankt-Anna-Platz ging es weiter nach Süden über die Sankt-Anna-Straße, wo ich wenig später einer Arkade erreichte, die mir bekannt vorkam.
Arkadendurchgang an der Sankt-Anna-Straße
Und ich hatte mit meiner Vermutung richtig gelegen: Ich war auf der Maximilianstraße gelandet, die vom Maximilaneum über das ich gestern ja bereits berichtet hatte weiter nach Westen in Richtung Altstadt führte. Und wo ich schon mal hier war, nutzte ich die Gelegenheit das hier befindliche Maxmonument mal anzusehen.
Maxmonument – Maximilianstraße
Beim Maxmonument, auch Max-II-Denkmal genannt, handelt es sich um ein Denkmal des bayrischen Königs Maximilian II. Auf einer dreistufigen Basis aus Granitsyenit und einem Sockel rötlichem Meißner Granit mit einer Gesamthöhe von 5 Metern steht eine ebenfalls fünf Meter hohe, bronzene Statue des Wittelsbachers Maximilian II. Joseph von Bayern, (1811-1864) in seinem Krönungsornat. In seiner rechten, erhobenen Hand hält er die bayrische Verfassungsurkunde und in der Linken ein Schwert. Am Fuß des Sockels sitzen die als Figuren dargestellten vier Herrschertugenden, von denen auf dem obigen Bild nur drei zu sehen sind: Vorne sieht man Friedensliebe mit einem Palmzweig, links die Weisheit mit einer Fackel in der Hand, rechts die Gerechtigkeit mit Schwert und Gesetzestafel und auf der Rückseite (nicht im Bild) die Stärke mit einem Kriegerhelm auf einem Löwen sitzend.
Nun wandte ich mich wieder nach Westen und passierte das Staatliche Museum für Völkerkunde, das mit 150.000 Objekten das zweitgrößte Völkerkundemuseum Deutschlands ist – nach dem Völkerkundemuseum in der Hauptstadt Berlin.
Staatliches Museum für Völkerkunde
Bis heute habe ich es leider noch nicht besucht, aber sobald das Wetter mal schlechter ist werde ich auf jeden Fall nachholen.
Schräg gegenüber befindet sich ein architektonisch im selben Stil errichtetes Gebäude, dessen östlicher Teil für Ausstellungen genutzt wird während im westlichen Teil die Regierung von Oberbayern residiert.
Ich folgte der Maximiliansstraße noch ein Stück bis zum Maximiliansforum und bog dort auf den Thomas-Wimmer-Ring ab und machte mich von dort auf den Weg in Richtung Isartor.
Beim Isartor angekommen, über das ich hier ja schon mal was geschrieben hatte, nutzte ich die Gelegenheit mir den Fortunabrunnen vor dem Gebäude der Bayrischen Beamtenversicherung näher anzuschauen, der hier 1907 vom Münchner Bildhauer Karl Killer im Jugendstil errichtet wurde und auf einem achteckigen Brunnenbecken aus roten Marmor die Glücksgöttin Fortuna mit einem Füllhorn zeigt.
Nun ging es weiter bis zur Museumsinsel, wo ich in die Steinsdorfstraße abbog und mich ein Stück zurück in Richtung Maximiliansbrücke begab.
An der Steinsdorfstraße
An der Isar konnte man einen Blick auf den Wehrsteg zwischen Praterinsel und Museumsinsel werfen, in deren Hintergrund eine Art Schornstein und ganz hinten die Spitze des Gassteigs zu sehen war.
Wehrsteg
An der Mariannenbrücke erreichte ich schließlich eine Möglichkeit die Isar zu überqueren. Hier findet sich auch das vom Deutschen Alpenverein (DAV) betriebene Alpine Museum in dem man sich über die Geschichte des Alpinismus informieren kann.
Alpines Museum
Nachdem ich die Mariannenbrücke überquert hatte, von der aus man einen sehr schönen Blick auf die Isar mit dem Deutschen Museum und dem Müllerschen Volksbad im Hintergrund.
Blick von der Mariannenbrücke
Von der anderen Seite auf dem Wehrsteg waren die Lichtverhältnisse nun auch besser, die Lukaskirche (St. Lukas Kirche) auf der Westseite des Isar auf digitale Speicherkarte zu bannen – eine von insgesamt drei lutherisch-evangelische Kirche in München, die zwischen 1893 und 1896 im Stil des Historismus (wie die weiter oben erwähnte katholische St. Anna Kirche) errichtete wurde.
St. Lukas (Lukaskirche) München
Vom Wehrsteg zwischen Prater- und Museuminsel hatte man außerdem auch einen wunderbaren Blick auf das breite Stück Kiesstrand unterhalb des Müllerschen Volksbads, auf dem sich zahlreiche Menschen niedergelassen hatte und die letzten Strahlen der untergehenden Sonne genossen.
Isar am Müllerschen Volksbad
Weiter ging es über den sogenannten Kabelsteg in die Maximiliananlagen. Am Geländer des Kabelstegs fanden sich wie ich sah einige Schlösser mit aufgemalten oder teilweise sogar eingravierten Namen und/oder Jahreszahlen – wohl Liebesschlösser.
Gleich hinter dem Kabelsteg konnte ich einen Blick auf ein relativ prachtvolles Gebäude erblicken. Wie sich herausstellte handelte es sich dabei um die ehemalige Villa des Direktors des dahinter befindlichen ehemaligen Elektrizitätskraftwerks Muffathalle, das heute ein Kulturzentrum mit Biergarten beherbergt. Das nach dem Münchner Baurat Franz Karl Muffat und seinem Bruder Karl August benannte Gebäude wurde 1837 als Wasserwerk für die Versorgung Haidhausens errichtet. 1867 wurde daneben eine Maschinenhalle mit Dampfmaschine zur Elektrizitätserzeugung errichtet, während die Funktion als Wasserwerk 1883 beendet wurde. Die Maschinenanlagen wurden schrittweise erweitert bis das Werk 1973 schließlich geschlossen wurde. Ab 1992 begann der Umbau zum Kulturzentrum, das 1993 dann eröffnet wurde.
Villa an der Muffathalle
Ich setzte meinen Weg in Richtung des Müllerschen Volksbads fort, wo ich nun auch einen näheren Blick auf den im Jugendstil gehaltenen Schornstein des ehemaligen Muffatwerks werfen konnte.
Vorbei an den mit zahlreichen Graffitis verzierten Wand des Kulturzentrums mit seinem Biergarten
setzte ich meinen Weg fort und ging stieg dann in Richtung Rosenheimer Straße hoch. Von dort aus folgte ich dieser Straße und bog dieses Mal aber nicht wie gestern am Rosenheimer Platz in Richtung Weißenburger Platz ab, sondern folgte der Rosenheimer Straße weiter bis sie die Orleansstraße kreuzte.
St. Wolfgang – Rosenheimer Straße, Ecke Orleansstraße
Holzkontor Grombach – Rosenheimer Straße, Ecke Orleansstraße
Hier entschloss ich mich zurück auf den Weg in Richtung S-Bahn zu machen und erreichte wenig später den Ostbahnhof am Orleansplatz.
Zwar hätte ich hier schon in die S-Bahn steigen können, doch ich wollte den Rundgang komplett machen und bis zu meinem Weg bis zu meinem Startpunkt am Leuchtenbergring fortsetzen. Also ging ich weiter der Orleansstraße, wo nördlich des Ostbahnhofs die Fläche zwischen der Straße und dem Schienennetz von verschiedenen Gebrauchtwagenhändlern besiedelt wird. Dahinter konnte man die Telekom-Hochhäuser am mittleren Ring und den runden Turm des Technischen Rathauses erkennen, welches das Baureferat der Stadt München beherbergt. Auf der Spitze des Turms sieht man nicht etwa Mobilfunk-Antennen, sondern Kunst am Bau – es handelt sich um einen Rotor der bei genügend Wind eine Scheibe im frei zugänglichen Innenhof des Gebäudeanlage antreibt.
Telekom-Gebäude & Technisches Rathaus
Am Haidenau-Platz machte ich schließlich das letzte Foto für heute
Leitwerk – Haidenauplatz
nach 11km Fußmarsch hatte ich mein Pensum für den heutigen Tag wirklich erfüllt. Mal schauen wo es mich das nächste Mal hin verschlägt – es gibt noch viel in München zu erkunden. 😉
PS: Dieser Beitrag ist später entstanden und wurde zurückdatiert
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