Kaiserkrieger: Der Aufstand (Dirk van den Boom)
Nach Die Ankunft, Der Verrat und Der Aufbruch habe ich mit Der Aufstand nun auch den vierten Teil der Kaiserkrieger-Reihe des deutschen Autors Dirk van den Boom innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Dabei griff ich wie auch zuvor auf die Druckausgabe zurück, die mit 260 Seiten dieses Mal wieder etwas dicker als seine Vorgänger geraten war.
Wir erinnern uns: Der kaiserlich-deutsche Panzerkreuzer Saarbrücken war auf geheimnisvolle Weise auf seiner Fahrt von Bremerhaven nach Deutsch-Südwestafrika ins Jahr 378 nach Christus versetzt worden, ein Zeitalter des Umbruchs. In den in der regulären Geschichtsschreibung hatte zu dieser Zeit der Einfall der vor den Hunnen fliehenden Goten den Anfang vom Ende des weströmischen Reiches einleiten. Durch Eingreifen der Besatzung unter ihrem Kommandanten Jan Rheinberg war es gelungen die gotischen Reiterhorden vor Thessaloniki zu schlagen und sie schließlich zu befrieden. Und auch die Bedrohung aus den eigenen Reihen durch eine vom umtriebigen ersten Offizier Von Klasewitz angezettelte Meuterei war glimpflich abgegangen. Unter der Herrschaft des römischen Kaisers Gratian beginnt die Zusammenarbeit der Römer mit den Zeitreisenden auch erste Früchte zu tragen – doch die Bedrohung ist noch nicht ganz vorüber. Während die Expedition ins Königreich Aksum, dem heutigen Äthiopien Fortschritte macht und die Zeitreisenden und ihre Begleiter ersten Kontakt zum Hof des Herrschers Mehadayis herstellen, hat sich der Meuterer Von Klasewitz mit dem römischen Heerführer in Britannien Magnus Maximus zusammen getan, der auch in dieser alternativen Zeitlinie versucht nach dem Purpur, also der Kaiserwürde, zu greifen und – nun teilweise mit moderner Waffentechnik ausgerüstet, die Von Klasewitz ihm liefert – in Gallien einfällt. Parallel wird von der ersten Begegnung der römischen und ehemalig kaiserlich-deutschen Truppen im Osten Europas mit den Hunnen berichtet. Zu diesem Trupp gehören aber nicht nur die offiziell von den Zeitreisenden entsendete Truppen, sondern auch der aus Liebe zu einer Römerin desertierte und nun später in die Legionen zwangsrekrutierte Thomas Volkert, der natürlich weiterhin versucht unerkannt zu bleiben um nicht doch noch wegen Fahnenflucht vor ein Kriegsgericht gestellt zu werden. Und im Hintergrund zieht der umtriebige Bischof Ambrosius seine Fäden, der die Vorherrschaft der trinitätischen Lehre vor der ebenfalls sehr populären Arianischen Kirche sichern und seine Kirche zur alleinigen Staatskirche des römischen Reiches machen möchte. Schließlich kommt es zur Entscheidungsschlacht zwischen den Truppen Gratians, die von den Zeitreisenden unterstützt werden, und den Truppen des Maximus in der Gegend des heutigen und die Erzählung nimmt eine unerwartete Wendung, die alles zu bedrohen könnte was die Zeitreisenden bisher erreicht haben.
Wieder gelingt es Dirk van der Boom die vielen parallelen Handlungssträng die er in den vorherigen Bänden eröffnet hat zu einer spannenden und fesselnden Gesamtgeschichte zu integrieren. Manchmal fragte ich mich zwar, ob preußisch gedrillte Soldaten vom Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wirklich einen so großen Humanismus an den Tag gelegt hätten, aber davon lasse ich mir natürlich nicht den Spaß an dieser geschichtlich sehr gut recherchierten und ansonsten sehr glaubwürdig wirkenden Romanreihe verderben. Natürlich endet auch diese Geschichte mit gleich mehreren Cliffhangern, aber das macht natürlich Lust auf den nächsten Teil, der laut Blog des Autors schon bei den Lektoren des Verlages liegt. Sobald das Buch raus kommt, werde ich es mir natürlich gleich besorgen, lesen und dann darüber berichten.
Nachtrag: Der Erste Offizier und Meuterer heißt Klasewitz, nicht Klaasen – keine Ahnung wie ich darauf gekommen bin. Danke an den Autor für den Hinweis.
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