Return to the Caribbean – Fahrt zur Playa La Ensenada [21.10.2018]

Heute war der letzte volle Tag, den ich in der Dominikanischen Republik verbringen konnte, morgen startet bereits mein Rückflug. Da wollten wir natürlich noch einmal etwas besonderes zu unternehmen und hatte uns entschlossen nach Westen zu fahren, wo einen Strand nördlich von Punta Rucia, die Playa La Ensanada, besuchen wollten. Eine Fahrt von etwas mehr als zwei Stunden – glaubte ich blauäugig – doch ich hatte die Straßenverhältnisse mal wieder weit überschätzt. Als wir mit vollem Auto (ein Fahrer, meine Begleitung, vier (!) ihrer Nichten und meine Wenigkeit) kurz vor halb zehn endlich aufbrachen, war ich noch zuversichtlich und wir kamen bis kurz hinter der Ortschaft Imbert, westlich von Puerto Plata etwas im Inland gelegen, auch gut durch, denn die Straßen waren noch einigermaßen gut.

Good roads near Imbert

Doch das wurde bald erheblich schlechter. Zum Teil fehlte komplett der Straßenbelag und wir kamen nur in Schrittgeschwindigkeit voran,

No Pavement / Kein Straßenbelag

hinzu kamen zahlreiche teilweise riesige Schlaglöcher, denen wir ständig ausweichen mussten damit es nicht die Achse unseres kleinen Autos zerriss wenn wir rein fuhren,

Bump holes / Schlaglöcher

nur mit wackeligen Stahlplatten ausgelegte Behelfsbrücken,

Metal plate bridge / Metallplatten-Brücke

und in fast jeder Ortschaft diese vermaledeiten Betonschwellen zur Verkehrsberuhigung vor Schulen und öffentlichen Einrichtungen, die wir ebenfalls größtenteils nur mit Schrittgeschwindigkeit überqueren konnten, wollten wir uns nicht die Ölwanne abreißen. Ich verfluchte mich Innerlich ein wenig, warum ich zu geizig war die paar Euro für einen SUV oder Jeep als Mietwagen für einen Tag ausgegeben zu haben – damit wären wir deutlich schneller voran gekommen.
An einigen dieser Bremsschwellen warteten – trotz des heutigen Sonntages – Schüler in Schuluniform und Plakaten und baten die bremsenden Autofahrer um eine kleine Spende für die Verbesserung ihrer Schulen. Die ersten beiden Mal gab ich noch etwas, aber irgendwann nach dem vierten oder fünften Mal nahm es dann doch überhand.
Der Positive Teil daran war aber, dass man bei angenehmen, nicht zu heißen Wetter viel von der schönen Landschaft genießen konnte, in dem sich die malerischen bunten und teilweise windschiefen Hütten der ärmeren Einheimischen wunderbar einfügten.

04-Hütte

Hütte 2

Außerdem schien der Sonntag bei der Landbevölkerung Waschtag zu sein, überall sah man auf Hecken und Zäunen vor und neben den Häusern die Wäsche der jeweiligen Familien in der Sonne trocknen.

Washing day / Waschtag

Als wir endlich an der Playa La Ensenada ankamen, war es bereits 13:00 Uhr und die Fahrt war anstrengend gewesen, wir waren dreieinhalb Stunden unterwegs gewesen und hatten uns eimal sogar etwas verfahren. Die Nichten waren aber frohen Mutes endlich am Strand angekommen zu sein und stürmten bereits los, während wir noch die Sachen packten und uns vom Parkplatz unter einem schattenspendenden Baum ebenfalls auf den Weg machten.
Es war zwar einiges am Strand los, aber ich sah keinerlei „Gringos“ wie mich, die meisten der Gäste hier schienen eher einheimische zu sein. Im hinteren Bereich des Strandes reihte sich ein kleines Restaurant in einer zusammengezimmert wirkenden Hütte an das nächste, davor waren lange Reihen von Tischen mit großen Sonnenschirmen aufgespannt, unter denen Tische zum sitzen einluden.

Playa La Ensenada, - Promenade

Playa La Ensenada - Promenade 2

Sofort bestürmten uns hier, mit Speisekarten wedelnd, die Restaurantbetreiber oder deren Angestellten und forderten uns auf doch an ihren Tischen Platz zu nehmen, wobei sie auf Spanisch die Vorzüge ihrer Lokalität anpriesen. Doch meine Begleiterin, die bereits vor längerem einmal hier gewesen war, ignorierte diese Zurufe konsequent und steuerte ganz zielgenau die Hütte Nummer 17 an, das Restaurant Doña Niurka (Frau Niurka) an, das sie wohl von ihrem letzten Besuch her kannte.

Restaurant Doña Niurka - Playa La Ensenada

Nachdem wir uns einen Platz gesucht, ausgeruht und etwas mit gekühlten Getränken erfrischt hatten, kam ein mit Schwimmreifen bepackter Verkäufer vorbei und die Mädchen bestürmten uns sofort, dass sie unbedingt einen solchen brauchen würden. Und bei gerade mal 150 Pesos, nicht mal drei Euro, pro Stück machten wir ihnen die Freude und kauften den drei jüngeren je einen, die Ältere verzichtete.

Schwimmreifen

Während die Kleinen im Wasser plantschten, machte ich mich auch daran den Strand etwas zu erkunden. Das Besondere an der Playa La Ensenada ist, dass sich vor dem Strand geschätzt ein Kilometer in den Ozean hinein eine flache Sandbank erstreckt, auf der man weit ins wunderbar warme Meer laufen kann ohne je tiefer als bis zur Brust im Wasser zu stehen. Etwas ähnliches hatte ich bisher nur bei meinen beiden Ausflügen nach Saona an der Südküste der Dominikanischen Republik – hier im Januar 2017 und hier zu Ostern 2018 erlebt – aber man hatte mit dem Boot hinfahren müssen.

Playa La Ensenada  - Ocean view

Playa La Ensenada

Playa La Ensenada

Playa La Ensenada Playa La Ensenada - Strand an der Bucht

Direkt hinter dem Strand erstreckte sich über fast die komplette Breite ein schmaler Hain schattenspendender Bäume, unter denen man wunderbar sitzen oder liegen konnte, ohne sich gleich einen Sonnenbrand zu holen.

Playa La Ensenada - Shady trees / Schattige Bäume Playa La Ensenada - Trees at the beach / Bäume am Strand

Playa La Ensenada - Shady trees / Schattige Bäume 2

Dann war es endlich an der Zeit etwas feste Nahrung zu sich zu nehmen. Wir ließen die Speisekarte des Restaurants kommen, die sich aber als recht übersichtlich erwies.

Speisekarte

Nach kurzem Abwägen entschied ich mich schließlich für die Langosta al ajillo, also einen Languste mit Knoblauch. Und die beleibte Wirtin, vielleicht besagte Doña Niurka, rief mich wenig später an die Hütte, um mir „meine“ Languste aus den frischen Tieren am Tresen auszusuchen.

Langosto - Dona Nurka - Playa La Ensenada

Ich entschied mich für das zweite Tier von Rechts, es schien mir was Größe und Zustand anging am passendsten.
Die Zubereitung zog sich allerdings etwas hin, wir mussten über eine halbe Stunde auf unsere Gerichte warten, die dann aber alle auf einmal serviert wurden. Neben meiner Languste gab es mehrmals Fisch, eine Krabbe und Pollo frito, also frittiertes Hähnchen – denn die Kinder, meine Begleitung und der Fahrer hatten natürlich auch Hunger.

Langosta de ajillo - Donna Nurka - Playa La Ensenada

Dazu gab es eine riesige Schale mit frittierten Kochbananen-Scheiben (Plataños) und einer Art Polenta-Taschen.

Platano y Polenta - Donna Nurka - Playa La Ensenada

Außerdem scharfe Sauce, Ketchup, Limonen und ander Würzmittel. Und es schien allen zu schmecken. Auch meine Languste mit dem kräftigen, aber nicht zu dominanten Knoblaucharoma und ihrem zarten, saftigen Fleisch ließ nichts zu wünschen übrig.
So zog sich der Nachmittag dahin und ich wagte es sogar, einige hundert Meter weit ins Meer hinaus zu laufen, wobei ich tatsächlich nie tiefer als bis zur Brust einsank. Fotos gibt es davon aber keine, ich wollte meinen Fotoapparat dann doch nicht mit ins Wasser nehmen. 😉
Die Sonne war bereits am Untergehen und die meisten der Budenbetreiber waren am Zusammenpacken, als wir nach 17:30 Uhr schließlich aufbrechen und auf den Rückweg machen zu mussten. Der Weg hierher war zwar beschwerlich gewesen, aber es hatte sich auf jeden Fall gelohnt.

Playa La Ensenada @ dusk

Playa La Ensenada @ dusk 2

Beim nächsten Mal – und das gibt es bestimmt – miete ich mir aber lieber ein geländefähiges Fahrzeug oder lass mich mit dem Boot vor die Küste fahren – mit diesem kleinen Auto mache ich den Weg nur unter Protest noch einmal. Obwohl der Rückweg etwas schneller vonstatten ging und wir nur etwas mehr als zweieinhalb Stunden brauchten. Zuhause angekommen gab es – mal wieder – Pizza für alle zum Abendessen – Massenkompatibel nur mit Salami und Schinken belegt.

Pizza for Dinner

Doch damit sollte der Abend noch nicht zu Ende sein. Wir trödelten aber etwas und machten uns erst kurz vor Mitternacht auf dem Weg, noch einmal auszugehen. Unser erster Weg führte uns nach Puerto Plata, wo die erste Location jedoch vollkommen überlaufen war. An der zweiten Location war nichts los und in die Disco an der Ocean World in Puerto Plata ließ man nach 0:30 Uhr keine neuen Gäste mehr herein. Wir versuchten es noch mal an einem anderen Club am Playa Dorada Resort, aber auch hier war kaum etwas los. Nach geschätzt 60km Fahrt nach sowie kreuz und quer durch Puerto Plata wollten wir schon aufgeben – keiner von uns kam leider auf die Idee wieder ins Kviar am Be Live Marien zu gehen, wo wir ja eine gute Zeit erlebt hatten. Also fuhren wir die dreißig Kilometer in die andere Richtung bis Sosua und gingen zuerst kurz in Golden Reef Casino, das wir ja bereits vom Anfang meiner Reise kannten. Hier konnte nun endlich meine kleine Abschiedsparty steigen. Als es dort leerer wurde, zogen wir weiter und landeten schließlich im Casino der Playa Chiquita im Nordwesten von Sosua,

25-Casino-Playa-Chiquita

das ebenfalls über eine kleine Disco verfügt. Und hier ging noch einmal die Party richtig los.

Disco at Casino - Playa Chiquita - Sosua

Um 4:00 Uhr früh ging dann aber auch hier die Musik aus und das Licht an – es war Zeit nach Hause zurückzukehren. So endete meine letzte Nacht im Oktober in der Dominikanischen Republik doch noch erfolgreich und zufriedenstellend.

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