Pute-Ei-Sandwich [19.07.2019]
Gemeinsam mit den Wraps von gestern hatte ich mir im selben Supermarkt vorgestern Abend auch ein Pute-Ei-Sandwich gekauft. Haltbar war dies lt. Herstellerangaben zwar noch mit zum ersten August, aber bei Gerichten mit Ei, auch wenn sie gekühlt gelagert werden, bin ich eher vorsichtig. Daher entschloss ich mich dazu es mir heute morgen als Frühstück mit ins Büro zu nehmen. Neben zahlreichen Putenbrustschinken-Scheiben und Eier-Scheiben fand sich außerdem noch offensichtlich gegarte oder eingelegte Paprikastückchen und ein Remouladen-Quarkaufstrich den beiden Weizenmehl-Sandwichscheiben, was ein Gesamtgewicht von 185g ergab. Den Belag konnte man also als durchaus großzügig bezeichnen, aber bei einem stolzen Preis von 2,99 Euro hatte man das auch verlangen können. Nur schade dass der Belag nicht gleichmässig verteilt war, sondern sich im Zentrum des Sandwiches konzentrierte – was wahrscheinlich auch damit zusammenhing dass im Sichfenster der Umverpackung genau dieser Bereich sichtbar war. Und obwohl schon mehrere Tage alt, erwies sich das Brot noch als angenehm frisch und saftig, was aber wohl auch daran lag dass es in einer luftdichten Plastik-Umverpackung und wahrscheinlich unter „Schutzatmosphäre“ ausgelifert worden war.
Und mit 481 kcal auch nicht gerade ein leichter Genuss, da hätte ich auch zur Leberkässemmel greifen können. Geschmeckt hats aber trotzdem, auch wenn Weißbrot natürlich wenig wirklichen Nährtwert besitzt. Je mehr man sich mit der Thematik beschäftigt, desto komplizierter werden auch so einfache Dinge wie essen – es ist ja vieles Ungesund und sogar in größeren Mengen schädlich. Manchmal wünsche ich mir die Zeit zurück, in der man einfach nur das gegessen hat was einem geschmeckt hat. 😉
Zu der Zeit war der Geschmackssinn aber noch nicht so manipuliert und unsere Körper waren auch noch so viel in Bewegung, dass sie das zu viel an Energie locker wegsteckten.
Die Manipulation ist heutzutage doch mannigfaltig und vor allem: wir finden uns damit ab und es wird selbstverständlich. Aber das ist eben falsch. Erste Beispiele sind teilweise schon ewig alt, womit es aber mal anfing, kann ich auch nicht sagen. Waldmeisterwackelpudding ist so ein Kandidat. Würde man den wirklich mit Waldmeister herstellen, würde der völlig anders schmecken (und den meisten nicht mehr). Es gibt auch einen Wassermelonen-Sirup, dessen Aroma ich häufiger schon bemerkt habe, wenn es um Wassermelonengeschmack geht. Nur habe ich noch keine Wassermelone gefunden, die so schmeckt. Da gibts auch solche Schoko-Rigel-Pralinen, deren Füllung nach Erdbeerjoghurt schmecken soll. Selbst die Erdbeerjoghurts mit Fruchtzubereitung schmecken nicht mal so, geschweige denn echte Erdbeerjoghurts. Himbeerlimonade schmeckt nicht nach Himbeeren, sondern nach dem Aroma, dass uns die Industrie als Himbeeren verkaufen will. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen: Pulvercappuccino, Süßstoffe, … Uns wird überall eingebleut, dass das, was wir da zu uns nehmen, das Original ist, oder zumindest genauso gut. IST ES ABER NICHT!
Ich glaube da haben wir die selbe Dokumentation gesehen, ich glaube die lief auf ZDF Info, mit dem Lebensmittel-Experten Sebastian Lege und genau diesem Geschmacksrichtungs-Betrug. Echter Waldmeister schmeckt dem normalen Volk gar nicht mehr, da ihr Geschmackssinn schon zu sehr von industriellen Beeinflussung zu sehr an anderen Geschmack gewöhnt ist. Und wenn man auf den Joghurt ein Bild von Himbeeren klebt, schmeckt er für den Passanten nach Himbeeren, bei einer Abbildung von Erdbeeren meint der Bürger diese zu schmecken. Und der Gesetzgeber lässt sie gewähren, die Hinweise auf solchen Betrug sind nur Eingeweihten ersichtlich, z.B. wenn „nach <irgendetwas>-Art“ drauf steht.
Das hat zwar alles absolut nichts mit einem Sandwich mit Belag aus Pute und Ei zu tun, aber ist tatsächlich so….
Zumindest, was den Waldmeister betrifft, mag das mit dem Doku-Sehen stimmen … 😉 Ansonsten war mein Aufhänger wohl eher der letzte Satz deines Beitrages. Oder die letzten beiden. Aber auch nur die. Über den Rest herrscht schweigen.
Ok, dann schweigen wir also ab jetzt 😉