Deftiger Schinken-Käse-Eintopf – das Rezept
Heute wollte ich mich mal, abseits von Low Carb und Co, an einem Eintopf versuchen, dessen Rezept ich vor einiger Zeit auf einer us-amerikanischen Food-Seite entdeckt hatte und den man dort als Cheesy Ham Chowder bezeichnet. Man kann denn Begriff Chowder dabei nicht direkt mit Eintopf übersetzen, sie definiert aber eine dickflüssige Suppe, ursprünglich eher mit Fisch oder Meeresfrüchten zubereitet, deren Basis aber immer Speck und gepökeltes Schweinefleisch bildet. Sie ist dem Eintopf aber sehr ähnlich. Interessant daran fand ich dabei vor die Zubereitung mit Milch, was ich so zuvor noch nie probiert hatte und was ein interessantes Geschmackserlebnis versprach, auch wenn es nicht typisch für Chowder-Rezepte zu sein scheint. Ich entschloss mich außerdem dazu das ursprüngliche Rezept noch durch zusätzliche Erbsen und etwas Lauch zusätzlich aufzuwerten. Allerdings verschätzte ich mich doch etwas bei der Menge, denn letztlich hätte ich mit meiner Kreation wohl eine kleine Großfamilie satt bekommen. 😉 Aber gelohnt hat sich das Kochexperiment alle mal, daher möchte ich es nicht versäumen das Ganze hier in gewohnter Form vorzustellen.
Was benötigen wir also für 5-6 Portionen?
650 – 700g festkochende Kartoffeln
10 Streifen Frühstücksspeck (Bacon)
sowie etwas Öl zum braten
und etwas Salz und Pfeffer zum würzen
Beginnen wir wie üblich damit, die einzelnen Zutaten vorzubereiten. Wir schälen und würfeln also die Zwiebel,
schneiden denn Lauch in Ringe,
und würfeln schließlich noch den Kochschinken.
Dann können wir endlich mit der eigentlichen Zubereitung beginnen. Dazu geben wir zuerst die zerkleinerten Speckstreifen ohne Fett in einen Topf,
rösten sie goldbraun im eigenen Fett an
und entnehmen sie dann erst mal wieder um sie bei Seite zu stellen.
In das Fett der Speckstreifen, eventuell unter Zugabe von etwas zusätzlichem Öl, geben wir dann die gewürfelte Zwiebel,
und dünsten alles gemeinsam für einige Minuten unter gelegentlichen Rühren an.
Nun bestäuben wir alles mit den drei Esslöffeln Mehl,
verrühren alles gründlich miteinander
Nachdem wir die Platte auf leicht reduzierte Stufe zurückgeschaltete haben, geben wir die gewürfelten Kartoffeln,
und lassen alles für 15 – 20 Minuten auf niederiger Stufe und bei gelegentlichen Umrühren vor sich hin köcheln bis die Kartoffeln gar sind.
Schließlich addieren wir noch den geriebenen Cheddar-Käse,
und geben dann den gewürfelten Kochschinken hinein
um schließlich alles gut zu verrühren und den Käse dabei schmelzen zu lassen.
Nun schmecken wir unsere Kreation noch einmal mit Salz und Pfeffer ab
und geben ganz zum Schluß noch die knusprig gebratenen Speck hinzu
den wir verrühren und kurz heiß werden lassen.
Anschließend können wir das Gericht auch schon, vielleicht mit einigen Ringen einer Frühlingszwiebel garniert, servieren und genießen.
Ich hatte nicht gedacht, dass in Milch und Hühnerbrühe gekochtes Gemüse mit Schinken und Speck so lecker sein könnte, doch ich wurde beim ersten Bissen schnell eines besseren belehrt. Nicht nur dass sich die Zusammenstellung auch durch den knusprigen Speck angenehm würzig war, auch die Auswahl an verschiedenen Gemüsesorten erwies sich als überaus gut gelungen. Natürlich war der Käse daran auch nicht ganz unschuldig, da er nicht nur zum Geschmack beitrug, sondern der Flüssigkeit zusätzlich eine besonders cremige Konsistenz gab. Fand ich sehr lecker, auch wenn es sich hierbei trotz des reichlich vorhandenen Gemüses nicht gerade um leichte Kost handelte. Im Nachhinein gesehen passt so etwas bestimmt noch besser in die kühlere Jahreszeit, da es sich um ein sehr deftiges Gericht handelt, aber auch an einem verregneten Sommertag wie heute erwies es sich als überaus leckere Alternative. Ich war auf jeden Fall auch heute mal wieder zufrieden mit dem Ergebnis meines Kochexperiments – auch wenn ich viel zu viel davon zubereitet hatte. 😉
Guten Appetit
Sicher ist das irgendwie ein Eintopf. Aber wenn man genau hinguckt, ist es eigentlich nur eine Béchamelsauce mit Einlage. Und mit Béchamelsauce schmeckt doch auch fast alles besser. Mehl in Fett anrösten und mit Milch ablöschen ist eine Béchamelsauce. Der Rest ist stimmig ausgewählte und vorbereitete Beigabe. Lässt man alles weg und wirft dafür Kapern und Kochklopse in die Soße, haste Königsberger Klopse, Hühnerfrikassee kann man auf die Art auch zubereiten. 😉
Wir lernen: damals auf der Arche Noah hatten nur zwei Rezepte Platz und von denen stammt jetzt alles ab.
Das trifft für die meisten Suppen und Brühen ja in gewisser Weise auch zu: Es ist Wasser mit stimmig ausgewählter Einlage. 😉
Jaaaa da könnte ich mich direkt reinlegen. Diese Kombination taugt wie schon Dirk sagt, für so ziemlich für Alles. Über instant Nudeln, Kartoffeln, als Suppengrundlage , zu Reis oder einfach so, oder auch nochmal in einer Auflauf Form mit Käse überbacken…davon kann man gar nicht zuviel machen. Denn man kann es immer verwerten. Zur Not friert man den Rest ein und macht die nächste Gemüsesuppe oder mit Zugabe von frischem oder TK Gemüse das nächste Brokkoli , Blumenkohl oder Nudel- Gratin daraus.
Die Arche Noah Anekdote ist lustig lieber @DirkNB, was ist das zweite Rezept? Bechamelsaue ist eines, Tomatensauce das Andere?
Nee, das zweite war Chop Suey.
Chop Suey wurde laut Wikipedia erst in den 1860er Jahren von einem USA lebenden Chinesen namens Li Hongzhang erfunden. Daher kann es wohl kaum auf der Arche Noah gewesen sein.
Wer sagt das? Ist das belegt? Irgendwo muss der ja die Idee auch her haben!
Welcher Teil von „laut Wikipedia“ ist denn unklar? 😉 Hier aber gerne noch mal der Link
Wikipedia?! Wo jeder drin rumschreiben kann? Unseriös. 😉