Lachs-Burger & Bacon-Chicken-Burger [27.01.2020]
Vom Wochenende hatte ich nach dem ersten Arbeitstag der Woche immer noch eine Lachsfrikadelle vom Samstag sowie mehr als genug süß-scharfe Hähnchen-Bits im Schinkenmantel vom Sonntag. Normalerweise nehm ich mir sowas ja immer ganz gerne als Mittagessen mit in die Firma, doch da ich keine Sättigungsbeilagen mehr gehabt hatte, war meine Entscheidung dahingehend gefallen sie anderweitig zu verwerten.
Lachs-Burger
Die erste „Kreation“ war ein Lachs-Burger. Dazu gab ich etwas Salat und Remoulade auf ein Mehrkornbrötchen, gab die im Air Fryer erhitzte Lachsfrikadelle darauf und toppte alles mit Gurkenscheiben, roten Zwiebeln und etwas mehr Remoulade. Eine sehr leckere Kombination wie sich herausstellte, auch wenn das Patty doch etwas brüchiger war als z.B. sein Cousin aus Hackfleisch. Hinzu kam mein Patty auch für einen klassischen Burger-Bratling etwas zu hoch geraten war, so dass ich für den Verzehr etwas zusammendrücken musste, was sich ebenfalls negativ auf die Stabilität auswies. Deswegen fielen kleinere Stücke beim Verzehr auf den darunter liegenden Teller, aber das tat dem leckeren Geschmack glücklicherweise keinen Abbruch. 🙂
Bacon-Chicken-Burger
Auch für den zweiten Reste-Burger des Abends hatte ich wieder ein Vollkorn-/Mehrkorn-Brötchen gewählt, dieses Mal allerdings in leicht rechteckiger Form so dass ich vier bis sechs der speckummantelten Hähnchenstücke (natürlich auch im Air Fryer erhitzt) darauf platzieren konnte. Letztlich wurden es fünf, wovon der letzte halbiert worden war. Diese ruhten auf einem Salatblatt und etwas Mayonaise und wurden von Gurkenscheiben, roten Zwieblringen und einer pikanten Chilisauce gekrönt bevor die obere Brötchenhälfte den Abschluss bildete.
Alles in allem zwar kein leichter Genuss, aber meine Reste musste ja verbraucht werden. 😉 Und dies war eine wirklich überaus leckere Art dies zu tun.
Endlich mal jemand, der Burger mit richtigen Brötchen und nicht mit aufgeblasenen Feuerzeugwatte macht! Ein dreifach Hoch!!!
Und mit aufgeblasener Feuerzeugwatte meine ich nicht nur die Industrieburgerbrötchen, sondern auch die selbermach Brioche-bun-Backwerke.
Ich selbst laboriere ja noch an einem Burgerburger. Die Industrieversion sieht so aus: Man halbiere eine dieser flachen Buletten quer, und lege dann zwischen die beiden Scheiben eine weitere Bulette. 😉 Zur Not kann man dann alles noch mit Speck umwickeln, damit es hält, und zum Aufwärmen und Aufknuspern in den Ofen schieben.
Ist eben gesünder als dieses Weißbrot-Zeugs und sieht auch besser aus finde ich. 😉
Du machst also einen Burger-Patty im Burger-Patty. Das nenn ich mal Ketogen – Fleisch im Fleisch und dann noch umwickelt mich Fleisch. Kommt dann noch Salat rein oder ersetzt du den auch mit Speck? 🙂 Klingt auf jeden Fall interessant.
Ich würde eher versuchen ein Low-Carb-Brötchen zu entwickeln, vielleicht aus zerkleinerten Blumenkohl mit Käse und/oder Eiern als Bindung. Fleisch ist gut, aber zu viel sollte es dann – zumindest nach meinem Geschmack – auch nicht sein. Ich habe auch schon Burgerbrötchen aus Ramen-Nudeln gesehen, ich könnte mir aber auch Kircherbsenmehl als Grundlage gut vorstellen. Oder Reis, vielleicht gepufft so ähnlich wie Reiscracker. Oder gepufftes Quinoa oder Amaranth. Hmmm, du bringst mich auf interessante Ideen….
Immerhin hatte ich noch die Idee, eine Scheibe Paprikasalami noch in meinen „Burgerburger“ zu schieben, als „Tomatenscheibe“. Zu viel Fleisch sollte es wirklich nicht sein, vor allem kein verarbeitetes. Aber es enthält schon essentielle Nahrungsbestandteile, so dass es – wie alles in Maßen – zum Essen dazugehört. Ansonsten immer alles schön durcheinander essen.
„Nudelbrötchen“ sah ich auch schon, die waren eine Abwandlung aus den Mac’n’Cheese. Die daraus aber ein halbes Brötchen wurde, weiß ich nicht mehr (paniert und frittiert?).
Hey Dirk, probiere doch mal diese komischen Low Carb Oopsies aus… Zitat:
Oopsies sind ein guter „Brotersatz“ für alle, die sich Low Carb (also kohenhydratreduziert) ernähren. Sie haben nicht wirklich große Ähnlichkeit mit richtigem Brot, sondern schmecken sehr fluffig und werden deshalb auch als Wolkenbrötchen bezeichnet.
Für die Oopsies trennt man die Eier und schlägt das Eiweiß extrem steif. Die Eigelbe verrührt man mit dem Frischkäse und hebt anschließend vorsichtig den Eischnee unter. Wer keinen Frischkäse daheim hat, kann auch Quark benutzen. Nun setzt man 4 Kleckse der Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech, streut etwas Sesamkörner darauf und gibt diese bei 180°C ca. 15-20 Minuten in den Backofen, bis die Oopsies eine schöne goldgelbe Farbe haben.
Zitat Ende
Da kannst Du dann Fleisch nach Lust und Laune reinlegen und Burger machen.
Ich selbst habe das noch nicht getestet.
JaBB, Deine zwei Burger sind beide klasse.
Ich bekomme da zwar sicher eine Maulsperre, aber mir läuft allein beim Anblick das Wasser im Mund zusammen.
Von den Oopsies habe ich schon gelesen. Das ist aber nicht zielführend für mich, da ich ja im engeren Sinne kein Lowcarb mache, sondern eher ein „longcarb“. Also die Kohlenhydrate so langkettig wie möglich. Stichwort „Vollkorn“ und Balaststoffe, die ja meist auch Kohlenhydrate sind.
Nebenbei ist „Fluffigkeit“ keine Eigenschaft, die ich von Brot/Brötchen erwarte. Dabei wären wir dann wieder bei meiner in dem Zusammenhang gern zitierten „aufgeblasenen Feuerzeugwatte“.
Ok ich verstehe, lieber Dirk. Dann empfehle ich eine Vollkornmehl- Weizenkleie- Leinsamen- Mandelmehl – Kombination. Aber für sowas gibt es ja genügend Rezepte im Netz. Ich finde dass Brötchen schon fluffig und leicht sein müssen, zumindest in Bezug auf die normalen Weizenbrötchen. Das wäre bei allen anderen Brötchen bei mir dann aber auch so !! Ich hasse so zähe Brötchen an denen man ewig kaut. Einige unserer hier in Lauf verfügbaren Bäckereiketten haben jetzt nur noch solche komischen Hartweizengrieß- oder Butter- zugefügten Eigenmarken-Brötchen anstelle der normalen Kaisersemmeln. Schrecklich ! Wie Kaugummi! Warum muß man etwas Gutes, einfaches, Billiges das jeder mag, unbedingt vereändern ? Natürlich kosten diese neuen Brötchen dann auch mehr…
Bei Low Carb Brötchen habe ich bisher nur wenige Erfahrungswerte, aber das ist Geschmackssache.
Ich habe schon ein paar Mal welche gebacken, nicht für mich sondern für meinen Mann, aber besonders begeistert war er nicht davon.
Ich ziehe zwar inzwischen Vollkorn-Semmeln auch den Weißbrot-Semmeln vor wenn möglich, lehne die klassische Kaisersemmel aber nicht prinzipiell ab. Weißbrot in Maßen ist ja nicht schädlich, man sollte es nur damit nicht übertreiben oder sich gar ausschließlich davon ernähren. Daher habe ich immer z,B. auch ein schön kerniges Vollkornbrot mit ganzen Körnern vorrätig 😉
@Sonja: Die Burger sehen so zwar recht „maulsperrig“ aus, aber wenn man das Oberteil auflegt und leicht zusammenpresst, drücken sich sowohl die Lachsfrikadelle als auch die Hähnchenteile im Speckmantel etwas in das lockere Innere der Brötchen und man kann problemlos abbeißen. 🙂
Vollkornbrot mit ganzen Körnern ist für manche gar nicht so gut. Zumal die Körner nur als Marketingmaßnahme mit reingerührt werden. Oder die Mühlen waren zu faul zum mahlen. 😉 Es gibt auch 100%-Vollkornbrot ohne Körner. Ist der Tipp, wenn man die mit Körner „nicht verträgt“. Aber da scheinst Du ja kein Problem mit zu haben. 😉 Außerdem gibt es keine Vollkornbrötchen (zumindest keine 100%er). Die Begrifflichkeit ist da auch schon von den Bäckern missverständlich gewählt.
Ansonsten mag ich deine Salomonische Einstellung. Aber der Mensch ist eben von Natur aus ein Allesfresser, was auch eine Verpflichtung ist. Eben alles, also abwechslungsreich, zu (fr)essen. Trotzdem darf man der Meinung sein, dass Weißmehlprodukte ernährungsphysiologisch eine der überflüssigsten Sachen sind, die es gibt. Wie viele andere, hochverarbeitete Sachen.
Ich rede von richtigem Vollkornbrot, keinem mit Malz gefärbten Weizen- oder Weißbrot. Darüber bin ich schon lange hinaus, obwohl ich mich ganz am Anfang auch habe täuschen lassen – da bin ich ganz ehrlich. Ich vertrage ganze Körner sehr gut. Dass man einfach ein paar Körner oder Haferflocken auf ein Brot oder Brötchen klatscht nur um es Pseudo-Gesund aussehen zu lassen nervt wirklich. Es ist halt einfacher, ein Weißbrot zuzubereiten als ein Sauerteigbrot oder gar ein Vollkornbrot.
Meine Eltern essen ausschließlich Vollkornbrot, ( beim Camping nehmen sie es gefrohren mit ) und zwar ein feingemahlenes Roggenvollkornbrot das Sie im Biomarkt kaufen. Es sieht lustigerweise absolut wie normales Brot aus und schmeckt einfach nur etwas herzhafter, nussiger und wirklich extrem gut. Kein Mensch würde es als Vollkornbrot identifizieren alleine der Optik zufolge. da sieht man mal wieder: Die Optik trügt sehr oft, auch bei Lebensmitteln. Ich selbst esse eigentlich nur ganz selten Brot, vielleicht ein mal im Monat oder so…wenn überhaupt. Nicht absichtlich, eigentlich schmeckt mit Brot schon gut. Aber Irgenwie habe ich keine Verwendung dafür in meinem normales Speiseplan.
Eher dann doch wirklich mal so eine alberne weisse Kaisersemmel, oder einen Burger. Aber sogar da bleibt meist ein Teil des Brötchens übrig wenn das Fleisch zu Ende ist. Ohne Brot könnte ich jedenfalls problemlos leben, aber nicht ohne Salat/ Gemüse und Garnelen . Da wäre ich echt verzweifelt ! *LOL*
Udo beispielsweise schafft es tatsächlich eine ganze pure Breze zu essen.
Wie schluckt man sowas trockenes denn hinunter?? Ohne eine Liter Wasser oder so..keine Ahnung.
Ich kann das jedenfalls nicht.
Ich habe kein Problem ein ganzes Knobi-Baguette (auch als Weißbrot) allein zu essen. Ohne dabei Literweise Wasser trinken zu müssen. Frisches Brot ist in der Regel ja auch nicht trocken, erst wenn es alt wird, wird es trockener. Oder auch eine (wohlgemerkt frische) Laugenbrezel mit Salz. Aber das muss natürlich jeder selbst wissen.
Vollkornbrot ist relativ einfach, habe ich vorletztes Wochenende gerade das erste mal gemacht. Allerdings kommt dann auch nicht so was besonders bei heraus, ging wohl zu schnell (war aber das Rezept). Das Rezept ist überarbeitungswürdig, aber sehr schnell und einfach. Sauerteigbrote sind da schon etwas anderes. Und Brote, die ohne Backform auskommen. 😉
Von den sogenannten Burgerbrötchen bei McD gibt es ja die urbane Legende, dass man die ohne Soße auch nicht runter bekommt, weil die alles austrocknen. 😉 Aber Brote, die einen Geschmack haben, fördern ja den Speichelfluss und dann flutscht das schon (vermutlich auch das Problem der „Burgerbrötchen“: kein Geschmack). 😉 Und wenn man ein ordentlichen Brot ordentlich kaut (32x), dann flutscht es auch. Die aufgeblasene Feuerzeugwatte á la Burgerbrötchen kann man gar nicht 32x kauen.
Wenn ich mich mal an früher erinnere … Auf dem Heimweg von der Schule kam ich an einem Becker vorbei, da habe ich mir manchmal für 50 Pfg. ein halbes Weizenbrot (vom Brotlaib, nicht Kastenbrot) gekauft und auf dem weiteren Heimweg beinahe komplett aufgemampft. Das hat noch geschmeckt. Vor einiger Zeit habe ich mir mal so ein halbes Weizenbrot interessehalber gekauft, dann aber auch gesittet zu Hause erst angeschnitten. Kein Vergleich. Okay, es war ein anderer Bäcker und das andere ist wirklich schon recht lange her und die Zeit vergoldet die Erinnerung, aber das Brot kaufe ich nie wieder.
Ich habe inzwischen auch Rezepte für Vollkornbrot recherchiert und gesehen dass es tatsächlich nicht schwierig ist. Man muss halt nur die ganzen Körnersorten kaufen 😉 Es gibt ja auch Nussbrote, die bestehen fast nur aus Körnern und Nüssen, ganz ohne Mehl und mit viel Eiweiß – stell ich mir auch lecker vor. Weiß- und Graubrot lehne ich aber trotzdem nicht prinzipiell ab, es sollte eben nur nicht ausschließlich gegessen werden. Oder auch auf Laugengebäck möchte ich ungern verzichten. Aber das kann ja jeder handhaben wie er es möchte… 😀
Wirklich gutes Brot zu backen ist eine hohe Kunst, da darf man sich nichts vormachen. Das beste Brot ist immer noch das althergebrachte Sauerteigbrot, ohne Zusatzstoffe, bei dem der Mutterteig immer wieder weitergeführt wird. Hier bei uns in Franken gibt es noch ein paar traditionelle Bäckereien die das Brot tatsächlich noch im Holzofen backen, da es nur so die richtig knusprige Kruste und den typischen Geschmack bekommt. Zu einerm solchen Brot braucht man nichts mehr. Allenfalls ein bisschen Butter. Ein Traum. Lustigerweise hält so ein echtes Brot bei korrekter Lagerung auch ewig lange frisch, und wird weder trocken noch schimmelt es. Ganz im Gegensatz zu Supermarkt Brot, das schon nach einer Woche vertrocknet oder angeschimmelt ist.
Eiweißbrot bzw. Low Carb Brot ist eine ebenso schwierige Aufgabe. Es gibt so unendlich viele Rezepte im Netz, dass man gar nicht mehr weiß wo man anfangen soll. Da wird mit Lupinenmehl, Gluten, Erbsenprotein, Weizenkleie, Leinsamen, Nüssen und so weiter gearbeitet. Meistens wird das Brot ziemlich kompakt, klumpig, und hat nicht wirklich einen echten “ Brotgeschmack“ . Am ehesten gehen da noch die Nuss- und Keimbrote, das hast Du recht lieber JaBB. Durch den Nussgeschmack sind sie lecker aber oft in der Konsistenz nicht gut, sie zerfallen leicht. ich habe das Ganze Brotgebacke durchexerziert, wegen Udo. Er hat ja schon immer ein dezentes Gewichtsproblem und das wird durch Low Carb ( bei Ihm ) eben einfach am besten gelöst. Er isst einfach gerne viel viel Fleisch und dazu Gemüse. Aber ab und zu hat man eben einfach mal Lust auf ein Wurstbrot, Burger, Pizza usw… daher habe ich mich echt sehr um Low Carb Teigvariationen bemüht, eine Zeit lang. Aber wir haben es aufgegeben. Dieser Arbeitsaufwand steht für einen Menschen der selbständig ist und eine Firma hat , einfach nicht im Rahmen. Nicht für den bescheidenen Erfolg , dass von 10 Versuchen vielleicht Einer dann gut schmeckt. Gekauftes Low Carb Brot mag Udo auch nicht. Wenn er jetzt mal Ein Brot oder einen Burger will, dann ist er Ihn eben einfach… und bei der nächsten Mahlzeit eben dann keine Kohlehydrate. So geht das halbwegst gut . Ich denke das Leben ist auch einfach zu kurz um sich an soche striktem Vorschrifen zu halten wenn man einfach nicht der Typ dafür ist. Als wir jünger waren hatten wir noch den Ehrgeiz, aber mit der Zeit relativiert sich das Alles etwas. LOL
Low Carb ist sowieso der letzte Mist. und es ist immer hanebüchener Unsinn, wenn irgendeiner Ernährungsreligion nachgegeifert wird und dann alles gewohnte auf die neue Religion angepasst wird. Das fing ja seinerzeit schon mit den Herrgottsbescheißerlis an (oder wie die heißen). Nur kam die Ursache wirklich von einer Religion und ihren Vorschriften. Nun ist Ernährung die Religion und alle eifern ihren Götzenbildern nach. Und vor allem: Folge der Religion aber ändere so wenig wie möglich am eigenen Leben. Hackepeter aus Reiswaffeln, Wurst aus Erbsen (und damit meine ich nicht die klassische Erbswurst), Brot ohne Kohlenhydrate, usw. usw.
Wenn man’s genau überlegt: alles Schwachsinn. Das witzige ist ja: Eigentlich wissen wir es ja, wie es geht. Siehe die naturnahen Brote, die Du beschrieben hast. Siehe die bäuerliche Landwirtschaft, die ohne Zulieferungen aus sich heraus funktioniert. So ein Bauer ernährt dann vielleicht nur 20 Menschen, Wo wir hinkommen, wenn ein Bauer 135 Menschen ernährt, sehen wir ja. Und kaum noch einer kann mit den Produkten der Landwirtschaft noch direkt umgehen, für viele müssen die erstmal durch die Industrie laufen, damit die Leute nicht vom Fleische fallen. Auch so ein Schwachsinn.
Komisch dass die Menschheit noch nicht ausgestorben ist, wenn es nach dir geht.
Jeder soll nach seiner Façon selig werden sage ich da nur. Um mal absichtlich zu übertreiben: Wenn sich jemand nur von abgeschnittenen Fußnägeln ernähren will, soll er das doch tun. Was kümmert es mich? Bin ich meines Bruders Hüter? Na ja, zumindest so lange er die Dinger nicht am selben Tisch auspackt an dem ich esse. 😉
Spätestens seit es das Internets gibt ist es so, dass sich viel schneller Gleichinteressierte zusammenfinden und Erfahrungen austauschen können. Das muss nicht immer gleich religionsähnliche Züge annehmen. Leider gibt es aber immer wieder ein paar die meinen andere missionieren zu müssen. Einfach ignorieren. Aber sich darüber aufzuregen bringt nichts – man muss da einfach tolerant sein, so schwer es auch manchmal fällt. Wer Wind sät wird Sturm ernten. Ich mache meine Sache, du machst deine Sache und jeder wird auf seine Art glücklich.
Selbst wenn es hundert wissenschaftliche Untersuchungen zu einem Thema gibt, gibt es wieder hundert andere die das Gegenteil oder etwas anderes aussagen. Nichts ist Gewiss, alles ist immer nur eine Theorie und nie auf alle Menschen anwendbar. Der eine Mensch kann vielleicht besser mit und der andere besser ohne Kohlehydrate leben – das könnte z.B. am Stoffwechsel liegen.
Die industrielle Entwicklung hat es geschafft, zumindest in der großen Teilen der Welt eine Hungersnot fast unmöglich zu machen. Damit ist ein Schritt erreicht, der nächste Schritt wäre vielleicht, die Qualität der Lebensmittelversorgung auf industriellem Maßstab zu verbessern, denn alle Menschen auf diesem Planeten kann man mit den alten Methoden wie traditoneller Landwirtschaft nicht durchbringen.
Sieh es doch als Fortschritt an, dass viel mehr Leute als früher sich Gedanken darüber machen wie sie sich ernähren. So eine Änderung dauert meist einige Generationen und wird die die gesamte Bevölkerung erreichen.
Deine Philosophie zu den wissenschaftlichen Untersuchungen teile ich nicht ganz. Wobei das jetzt ein großes Fass aufmachen würde. Ich versuche eine Kurzfassung. Wissenschaft, die den Namen verdient, stellt eine These auf und versucht die zu beweisen. Das geschieht im allgemeinen durch Experimente oder Messungen von Gegebenheiten. Und wenn eine Aussage als sicher wahr angesehen wird, versuchen Wissenschaftler, Gegenbeispiele zu finden. Sie versuchen, alles, um die Aussage zu kippen. Klingt komisch, ist aber so.
Und dann gibt es unter anderem die Ernährungs-„Wissenschaft“, deren einzige gesicherte Erkenntnis es zur Zeit ist, dass Wasser in Maßen nicht schadet. Solange die Ernährungswissenschaft eine statistische Wissenschaft ist (ihre wesentlichen Aussagen beruhen auf Studien, die IMMER nur Teilsaspekte versuchen zu klären, was ihnen naturgemäß nicht gelingt), kann ich sie nicht wirklich ernst nehmen. Wenn sie eine biologische Wissenschaft geworden ist, ändere ich vielleicht meine Meinung. Ich fürchte aber, dass ich das nicht tue, da ich so lange nicht mehr lebe.
Toleranz führt zur immer weiterreichenden Fragmentierung bzw. Vereinzelung der Menschen. Die Gesellschaft stände in vielen Aspekten besser da, wenn wir ein wenig aufeinander achten würden und nicht die Menschen in unserer Umgebung ignorierten (denn nichts anderes ist die Toleranz jedes Individualverhaltens).
Und so kommen wir von einem Lachsbrötchen zu tieferer bzw. höherer Philosophie … 😉
Meine Auffassung von Wissenschaft deckt sich mit der von dir beschriebenen. Das hatte ich ja auch so geschrieben, (… Studien die das eine belegen, andere Studien die das Gegenteil / etwas anderes belegen…).
Und schade dass du die Ernährungslehre nicht als Wissenschaft akzeptierst – ansonsten hättest du sie ja nicht in Anführungszeichen gesetzt. Man kann nie alle Aspekte abdecken. Nach deiner Definition ist die Astronomie oder die Teilchenphysik nach deiner Definition auch keine richtige Wissenschaft, da sie nicht alle Aspekte abdecken, nicht abdecken kann. Teilweise weil sie (noch) nicht bekannt sind oder nur einen minimalen Einfluß haben oder sie einfach unterschiedlich bewertet werden.
Das Problem hier ist eher, dass Ergebnisse von Untersuchungen gerne von den Marketingsabteilungen der Industrie aufgegriffen und nicht ganz sachgemäß verwendet werden, um deren Produkte besser darzustellen. Oder Begrifflichkeiten missbräuchlich verwendet werden dürfen, weil der Gesetzgeber unter Druck der Lobbys keine strikte Regelung trifft. Solange es Firmen gibt, die etwas verkaufen wollen wird es auch den Missbrauch von wissenschaftlichen Ergebnissen für Werbezwecke geben. Aber vielleicht ist es auch ein zu deutsches / europäisches Denken dass alles immer gesetzlich geregelt sein muss. Zu viel Bürokratie macht es ja auch nicht besser.
Aber wir werden die Weltprobleme über Kommentare zu einem Beitrag über Lachsbrötchen sowieso nicht lösen können…
Man soll es nicht unversucht lassen. Es soll uns schließlich keiner Untätigkeit vorwerfen können. 😉
Meine Anführungszeichen waren vielleicht etwas pointiert, aber das Grundproblem der Ernährungswissenschaft ist, dass sie mittels statistischer Methoden ein recht komplexes Ding wie die menschliche Ernährung zu erklären versucht, und wo es genausoviele Studien für eine These wie auch für ihre Gegenthese gibt. Das kann die Quantenphysik zwar auch oder die Kosmologie. Aber bspw. die klassische Physik kann Experimentieren und Messen und dann alles auch noch Reproduzieren. Heißt, wenn ich heute ein Stein aus dem 4. Stock werfe und morgen auch, wird er in der gleichen Zeit unten ankommen. Das funktioniert bei der Ernährung nicht. Da kann man zwei Menschen eine Zeit lang das gleiche zu Essen geben und streng darauf achten, dass sie sich gleich viel bewegen und auch sonst den gleichen Tagesablauf haben, und trotzdem kann der eine dabei zunehmen und der andere abnehmen.
Das System Mensch ist einfach zu komplex, so dass vermutlich keine entgültige Lösung finden wird. In der Physik gab es mal die Idee der Weltformel, die ist mittlerweile unmodern. Ähnliches erwarte ich auch von der Ernährungswissenschaft; also nicht, dass sie unmodern wird, sondern dass sie aufhört, nach einer allgemeingültigen Formel zu suchen.
Auch beim klassischen Fallexperiment kommen Faktoren hinzu, die du nicht berücksichtigen kannst. Wenn du einen Stein wirfst von einem Gebäude wirfst, können Aufwinde oder Seitenwinde oder andere Umweltfaktoren wie Luftdruck und Luftwiderstand auftreten, die den Fall beeinflussen könnten. Im Vakuum trifft es zu, dass eine Feder und ein Betonmischer immer gleich schnell fallen – oder eben zwei Steine. In der Umwelt in der ein Mensch lebt gibt es aber zu viele Seiteneffekte, die das Ergebnis beeinflussen. Das ist der Grund warum es nie eine allgemein gültige Formel geben wird, jeder muss selbst das passende finden. Genau wie beim Sporttraining, wo jeder seinen eignen Trainingsplan hat. 🙂
Was hast Du für Vakuumröhren, dass da Betonmischer reinpassen?
Ok, wir können auch gerne Goldbarren oder so nehmen. Es geht ja nur ums Prinzip
Passt jedenfalls in meine Vakuumröhre, zumindest senkrecht. Könnte dann aber durch anstoßen am Wandmaterial das Messergebnis verfälschen.
Eine Vakuummröhre kann aber theoretisch einen beliebigen Durchmesser haben. 🙂
Aber nur bei punktförmigen Goldbarren.