Weichweizen-Gemüseeintopf mit Hackfleisch & Speck – das Rezept
Nachdem ich in meinen Vorräten noch eine Packung Ebly Weichweizen entdeckte hatte, hatte ich mir in den Kopf gesetzt dieses in irgend eine Gericht zu verarbeiten. Und da Weichweizen ja etwas wie Graupen – nur eben aus Weizen anstatt aus Gerste – sind, entschied ich mich dazu einen Weichweizen-Gemüseeintopf zu kochen. Ursprünglich wollte ich Rinder-Suppenfleisch darin verarbeiten, jedoch konnte ich das nicht im Supermarkt finden weswegen ich kurzerhand auf Hackfleisch umstieg – auch wenn ich damit keine eigene Rinderbrühe kochen konnte, aber zum Glück hatte ich ja noch etwas von meiner selbst gekochten Gemüsebrühe vorrätig, daher war es nicht ganz so schlimm wie ich fand. Und beim Suppengrün war leider nur Lauchgrün dabei, weswegen ich noch eine kleinere Stange Porree addierte nahm. Dazu noch etwas Speck und ein paar Kartoffeln und fertig war ein zwar etwas fleischlastiger, aber dennoch sehr leckeres Eintopfgericht. das lag aber auch daran dass der Weichweizen beim kochen nicht ganz so stark aufgeht wie es Perlgraupen tun – man siehe z.B. in diesem Rezept – das war aber auch eine Fehleinschätzung meinerseits. Geschmeckt hat es aber trotzdem sehr gut, daher möchte ich natürlich nicht versäumen das Rezept hier einmal in gewohnter Form vorzustellen.
Was benötigen wir also für 4-5 Portionen?
Wie üblich beginnt die Zubereitung mit dem Vorbereiten der einzelnen Zutaten. Dazu schälen wir die Möhren und würfeln sie,
schälen die Knollensellerie und würfeln sie ebenfalls, aber diesmal deutlich feiner,
zerkleinern das Lauchgrün, schälen und würfeln die Zwiebel,
schneiden den Lauch in Ringe die wir dann noch einmal halbieren,
und schälen schließlich noch die Kartoffeln um sie anschließend ebenfalls zu würfeln.
Anschließend erhitzen wir etwas Öl auf leicht erhöhter Stufe in einer Pfanne, bröseln das Hackfleisch hinein, würzen es sogleich mit etwas Salz und Pfeffer
und braten es scharf bei gelegentlichem rühren an.
Ist das Hackfleisch durchgebraten reduzieren wir die Hitzezufuhr auf eine mittlere Stufe, geben den gewürfelten Speck hinzu und braten ihn ebenfalls mit an.
Als nächstes können wir dann die gewürfelte Zwiebel addieren, die wir gemeinsam mit dem Fleisch andünsten bis sie glasig wird
um dann sogleich das gewürfelte Wurzelgemüse in Form der Möhren und des Knollensellerie hinzuzufügen
und es für einige weitere Minuten mit anzudünsten. Wurzelgemüse braucht erfahrungsgemäß etwas länger um gar zu werden, daher erscheint diese Reihenfolge meiner Meinung nach als sinnvoll.
Nun können wir auch das Lauch und das Lauchgrün in die Pfanne geben
und wenig später dann auch die Kartoffelwürfel addieren um alles gemeinsam weiter anzubraten.
Schließlich geben wir auch den ungekochten Weichweizen hinzu, lassen ihn kurz unter gelegentlichem rühren angehen
und löschen dann alles mit der Gemüsebrühe ab. Da ich leider nur noch ein Gläschen meiner selbstgekochten Brühe vorrätig hatte, ergänzte ich den Rest durch Instant-Gemüsebrühe.
Das Ganze verrühren wir gründlich miteinander, lassen es kurz aufkochen und dann bei geschlossenem Deckel auf leicht reduzierter Stufe ca. 15-20 Minuten vor sich hin köcheln.
Nach ca. 10 Minuten heben wir auch noch die TK-Erbsen unter, geben etwa 2/3el Hälfte der gehackten Petersilie hinzu – den Rest verwenden wir zum garnieren –
und schmecken zum Schluß noch einmal alles mit Salz, Pfeffer, Thymian und Liebstöckel ab.
Anschließend können wir das Gericht auch schon – mit der restlichen Petersilie garniert – servieren und genießen.
Wie bereits einleitend erwähnt war ich davon ausgegangen dass sich der Weichweizen beim garen deutlich mehr ausdehnt als er es tatsächlich getan hatte. Daher kamen er letztlich im Eintopf trotz der verwendeten Menge nicht so zur Geltung wie es ursprünglich beabsichtigt hatte. Aber dennoch erwies er sich in Kombination mit dem krümelig angebratenen Rinderhack und der bunten Auswahl an verschiedenen Gemüsesorten als überaus lecker. Für zukünftige Versionen würde ich aber entweder die Menge an Hackfleisch reduzieren oder aber die Menge an Weichweizen und/oder Kartoffeln etwas erhöhen, um ein wirklich ausgewogenes Gericht zu erreichen. Auf den geräucherten Speck würde ich aber nicht verzichten wollen, da er durch seine Behandlung eine angenehme rauchige Note hinterlässt. Letztlich war aber doch ein klein wenig zu viel Fleisch im Eintopf – selbst für mich als Fleischliebhaber. 😉 Geschmeckt hat es zwar trotzdem, aber es besteht eindeutig noch ein potential an Verbesserung.
Guten Appetit
Als ich Eintopf las und dann das End-Bild sah, dachte ich mir doch, es wäre Widerspruch. In meinem Weltbild ist es auch einer, da Eintöpfe bei mir flüssiger zu sein haben. Eigentlich sieht es aus wie ein Pfannengericht, allerdings hast Du dafür wieder etwas zu viel Flüssigkeit hineingegossen … Ein unauflösbarer Widerspruch. Aber: Das alles schließt nicht aus, dass es trotzdem lecker ist, nur bei den Begrifflichkeiten wird auf hohem Niveau gejammert. 😉
Suppenfleisch gibt natürlich eine gute Brühe, aber (Rinder-)Hackfleisch kann das auch. Nur sollte man es dafür nicht unbedingt anbraten. Das ergibt nur letztendlich ein andere Gericht. Die südostasiathische Phở wird auch gern einfach sehr heiß über ein wenig (rohes) Hackfleisch (oder sehr dünn geschnittenes Fleisch) gegossen, dass dadurch gart. Gemüse und Nudeln tun ihr übriges.
Für eine schöne Brühe empfehle ich eigentlich statt Suppenfleisch lieber Beinscheibe … Aber da hat ja jeder seins. 😉
Ein leckeres Pfannengericht (One-Pfann-Gericht), dass Du sicher auch gut am Ende in eine Auflaufform hättest schütten und überbacken können. 😉
Dass das Gericht wenig Flüssigkeit hat, war von mir beabsichtigt, denn ich mag solche Gerichte einfach nicht zu zu flüssig, vor allem nicht mit dünner Brühe. Wenn Sauce, dann lieber etwas dickflüssigere.
Bezüglich des Hackfleisch hatte ich überlegt ob ich nicht einfach Hackbällchen als Einlage mache anstatt das Hackfleisch krümelig anzubraten. Es auszukochen wie du es beschreibst kam mir allerdings nicht in den Sinn. Ich hätte dann wohl eine Brühe gehabt, aber ich glaube nicht dass das Hackfleisch dann besonders ansehnlich ausgesehen hätte – eher gräulich. Erst das anbraten gibt ihm ja den leicht bräunlichen Touch.
Dass ich nach Suppenfleisch gesucht hatte hat den Hintergrund dass ich daraus eine Rinderbrühe kochen , das Fleisch dann zerkleinern und als Fleischeinlage im Gericht verwenden wollte. Das ist mit einer Beinscheibe nur bedingt möglich, da ein großer Teil ja aus Knochen besteht – aber die Möglichkeit bestände natürlich. Man könnte auch nur Markknochen auskochen, das habe ich auch schon mal bei Fleischbrühe gesehen bzw. gelesen. Gab es aber alles leider nicht in dem von mir gewählten Markt. Und in einen anderen Markt wollte ich nicht mehr. Also habe ich eben mit dem gekocht was ich bekommen hatte. 😉
Und mit Käse Überbacken kann man ja bekanntlich fast alles – vor allem in der amerikanischen Küche. Aber das hätte hier meiner Meinung nach nicht so gut gepasst. Aber ich mache bald mal wieder einen meiner klassischen überbackenen Nudelaufläufe, keine Angst…
Dann musst Du die richtige Beinscheibe auswählen. Sicherlich ist durch den Knochen in Summe etwas weniger Fleisch, aber ich kaufe auch keine Beinscheibe, deren Knochenanteil größer als 1/4, maximal 1/3 ist. Naja, und ein wenig Geschmack gibt der Knochen ja auch noch ab. Allerdings werden mir die Beinscheiben meist viel zu schmal geschnitten. Nicht mal mein Lieblingsfleischer kriegt auf Bestellung dickere hin … 🙁 Nur in einem Supermarkt hatte ich ab und zu Glück. Aber der hat mittlerweile umgeflaggt und bisher habe ich nicht so drauf geachtet …
Im Sinne der Weiterverwendung ist das mit dem Anbraten des Hackfleisches wirklich die beste Variante gewesen. Beim fernöstlichen Süppchen kocht das Fleisch ja nichtmal mit.
Aber, hast Du nicht ggf. mit den Sättigungsbeilagen etwas übertrieben? Ich finde es schon immer komisch, dass es beim Griechen auch meist zwei davon gibt: Pommes und Tomatenreis. Bei Dir wären es dann der Weichweizen und die Kartoffeln .. 😉
Selbst „richtige“ Metzgereien kriegen die Beinscheiben heutzutage schon vorgeschnitten geliefert, da kann man leider nicht mehr viel auf Kundenwünsche eingehen. Ich kenn das….
Nach allgemeinen Empfinden hatte das Gericht wohl eher zu wenig Sättigungsbeilagen – wenn ich es noch mal kochen würde, würde ich mehr Kartoffeln bzw. Weichweizen rein machen bzw. Fleisch & Gemüse etwas reduzieren. War lecker, aber nicht ausgewogen – das geht noch besser. 😉