Gyros mit Pommes und Tzatziki & McDonalds revisited [15./16.06.2023]
Als ich am nächsten Morgen in meinem Zimmer im Parkhotel Schloss Hohenfeld in Münster erwachte war es erst kurz vor 7:00 Uhr morgens. Also blieb mir noch genügend Zeit mich erneut zu duschen, alle meine wenigen Sachen zusammenzupacken und dann an der Rezeption auszuchecken. Auf das 15 Euro Frühstück verzichtete ich aber erneut, obwohl ich schon ein leichtes Hungergefühl verspürte. Aber wie viele Brötchen mit Aufschnitt und wie viel Rührei mit Speck und Würstchen müsste man essen um auf 15 Euro zu kommen? Dazu bin ich dann doch etwas zu geizig. 😉
Das herbei gerufene Taxi kam so schnell dass mir nicht mal genug Zeit für eine morgendliche Zigarette blieb und um kurz vor 7:30 Uhr morgens stempelte ich an unserer elektronischen Stechuhr und begann einen Arbeitstag. Die ersten Meetings des zweiten Tages unseres Besprechungs-Marathons begannen erst um 9:00 Uhr, so dass ich mir noch bequem einen kostenlosen Kaffe holen und ein paar Sachen erledigen konnte bevor es schließlich los ging.
Zur Mittagspause begaben wir uns dieses Mal ins eigene Betriebsrestaurant, wo als Highlight eindeutig das Gyros vom Schwein mit Tzatziki und Pommes Frites auf der Karte stand. Außerdem gab es noch vegetarische Kartoffelpuffer mit irgend einer Sauce, aber bei Gyros war das für mich natürlich keine Alternative. Zum Gyros gesellte sich noch ein Schälchen Limonencreme aus dem heutigen Dessert-Angebot.
Leider hatte ich den Ketchup nicht finden können, aber auch ohne diesen erwies sich das Gericht – für Kantinenverhältnisse – als überaus gelungen. Gut, es war kein vom Drehspieß geschabtes echtes Gyros sondern „nur“ Pfannengyros und außerdem auch nur sehr grob geschnitten, aber die Fleischstücke waren gut gewürzt und angenehm mager ohne dass sie dabei trocken wirkten. Und auch die Pommes erwiesen sich als überaus knusprig und ausreichend aber nicht übermässig gesalzen. Dazu gab es eine angenehm große Portion wohl hausgemachtes Tzatziki in dem man sogar frisches Dill erkennen konnte. Gemeinsam mit den frischen Zwiebelringen ein angenehm deftiges Mittagsmahl, dass durch die süßlich-saure, schön fluffig-cremige Limonencreme gelungen abgerundet wurde.
Den Rest des Tages verbrachten wir wieder mit Meetings und ich blieb – obwohl ich bereits ausgestempelt hatte – sogar noch etwas länger in der Firma um in den klimatisierten Büros etwa Zeit totzuschlagen bis ich meinen Nachtbus zurück nach München erreichen musste, der erst um 21:55 Uhr abfahren sollte. Irgendwann machte ich mich dann aber auf den Weg zum Hauptbahnhof und saß dort noch einige Zeit in der Bahnhofshalle um dort das WLAN des bereits geschlossenen StarBucks zu nutzen und etwas auf dem iPad zu spielen um noch mehr Zeit totzuschlagen.
Schließlich verspürte ich aber doch etwas Hunger und ich entschied mich nach langer Abstinenz es mal wieder bei McDonalds zu versuchen. Ich hatte seit ewigen Zeiten keine Chicken McNuggets mehr gegessen und hatte einfach mal Lust darauf. Als ich an einem der riesigen Touchscreens bestellte erkannte ich dass es diese inzwischen auch als Spicy-Variante gab, also wählte ich eine 6er-Packung von diesen – natürlich mit Curry-Sauce, dazu gesellte sich noch ein Cheeseburger, ein Filet’o’Fisch und ein McSundae-Eisbecher mit Erdbeersauce. Und Schwupps war der Wert meines Warenkorbes über 13 Euro geklettert. 😩😳 Aber sei es drum, ich gönnte mir das teure Abendessen heute einfach mal. Ja, ich weiß dass das schizophren klingt: Gestern waren ihm 21 Euro in guten Restaurant zu teuer und heute gibt er 13 Euro für Fastfood aus. Aber das ist halt abhängig von meiner Tagesstimmung. 😉 Nach angenehm kurzer Wartezeit konnte ich mir das zum Verzehr vor Ort bestellte Menu auch schon an der Theke abholen.
In der Summe erwies sich dieses individuelle Menu als gar nicht mal so schlecht. Gut, der Cheeseburger speziell das Brötchen war ein einer Stelle etwas trocken geraten und das panierte Fischfilet im Fischburger war ein einem schmalen Ende etwas zu knusprig gebacken, außerdem war eben dieser Fischburger auch nicht ganz sauber zusammengebaut, da sich die ganze Remoulade vor allem auf der einen Seite konzentrierte, aber geschmeckt hat es trotzdem. Und auch die Spicy Chicken McNuggets – ja, ich weiß dass es sich hier um Formfleisch handelt 😉 – waren tatsächlich Merklich pikanter als die normale Variante, was aber wohl vor allem den Chili-Stückchen in der Panade zu verdanken war. Manhatte sogar eine umweltfreundliche Holzgabel für die McNuggets beigelegt, aber ich verzehrte sie ganz konservativ mit der Hand Nachdem ich mich dem McSundae Eisbecher zuwenden konnte war dieser dank des aktuellen Temperaturen in Münster zwar schon etwas geschmolzen, brachte aber trotzdem noch etwas Abkühlung und Erfrischung. Aber ob das wirklich mehr als 13 Euro wert war sei mal so dahin gestellt. Sollte ich mich mal wieder zu McDonalds verirren, werde ich mich wohl besser an die Menus halten, da komme ich deutlich günstiger weg.
Ein Blick in die FlixBus-App zeigte mir dann dass das Bus bereits 15 Minuten Verspätung hatte, ich konnte mir also noch etwas Zeit lassen und setzte mich auf einen Beton-Poller am Bahnhofs-Vorplatz um das Geschehen dort etwas zu beobachten. Und wie bestellt wurde ich auch gleich Zeuge einer Auseinandersetzung zwischen einem Studenten bzw. jungen Erwachsenen und einem der dem Alkohol verfallenen Personen welche die Passanten hier regelmässig um Geld und/oder Zigaretten anbetteln. Der Streit wurde so heftig, dass eine Polizeistreife vom nahen Taxistand herbeieilen und die Kontrahenten trennen musste. Es erfolgte ein Platzverweis für den Trinker, der diesen nur widerwillig akzeptierte und schließlich mit seinem Kumpanen von dannen trottete.
Irgendwann machte ich mich dann doch auf den Weg zum Busbahnhof, auch wenn es sich hier ja – wie bereits berichtet – um einen der ungastlichsten Orte handelt da es dort weder Möglichkeiten zum sitzen irgend welche andere Annehmlichkeiten gibt. Doch dieses Mal lungerten ein den beiden banklosen Bushäuschen keine Trinker mit Migrationshintergrund herum, diese schienen sich an Orte auf der anderen Straßenseite oberhalb und unterhalb eines Backsteingebäudes zurückgezogen zu haben. So hatte ich zumindest einen Rahmen der ursprünglich zum anschließen von Fahrrädern diente, an dem ich mich etwas anlehnen konnte während ich auf das verspätete eintreffen des Flixbus wartete. Doch die Ruhe war nur vor kurzer Dauer, nach weniger als zehn Minuten kamen nach und nach benannte Trinker genau zu diesen beiden Fahrrad-Rahmen, einer lehnte einen Rollstuhl den er wohl tagsüber zum betteln brauchte an einen der Rahmen und eine Wolke von Alkohlausdünstungen begann mich langsam zu umwabern. Einen Moment hielt ich noch aus, doch als sie auch noch ihre Boombox herbei brachten und diese einschalteten wurde es mir doch zu viel. Kurz musste ich an die Zeilen eines alten Schlagers denken:
aber zu Glück stand hier keiner auf und lud mich ein. 😉 Ich verzog mich einfach und suchte mir eine andere Stelle, weit entfernt. Und zum meine erschrecken schob sich die Verspätung immer weiter nach hinten, aus 15 wurden 20 Minuten, bald 33 Minuten und schließlich 40 und sogar 45 Minuten. Kurz bevor der Bus schließlich kommen sollte wurde ich auch noch ungewollt zum Ziel zweier junger Paschas die aus einem nahen Kiosk zum ihre Benz am Rande des Busparkplatz zurückkehrten. „Ey, du musst da weggehen sonst piept es wenn wir wegfahren wollen.“, fuhr mich der eine an. Obwohl ich nicht einmal direkt hinter diesem sondern hinter dem angrenzenden Auto stand, verzog ich mich und die beiden stiegen ein, parkten aus und der A**** am Steuer raste direkt auf mich zu um nur wenige Zentimeter vor meinem Bein zu bremsen. Dabei sah er mich herausfordernd an, ich schüttelte aber nur mit dem Kopf. Das ist die Real Life Version von „Don’t feed the troll.“ Hätte ich ihm auf die Motorhaube gehauen und einen Streit angefangen, hätte mir das auch nichts gebracht. Für diese Art von aggressivem Dominanzverhalten habe ich keinerlei Verständnis, ich hatte nichts getan was dies rechtfertigen würde.
Dann endlich kam mein Nachtbus und ich konnte einsteigen und den von mir reservierten Panorama-Sitzplatz, dieses mal 1D ganz vorne rechts, einnehmen. Bis Dortmund hatte ich noch etwas Probleme einzuschlafen, aber danach fand ich eine einigermaßen bequeme Haltung und konnte trotz der unzureichenden Klimaanlage fast drei Stunden ruhen. Erst in Frankfurt weckten mich die Straßenlaternen und ein etwas zu heftiges Bremsmanöver kurz auf, aber nachdem wir Frankfurt verlassen hatten gelang es mir doch tatsächlich bis Stuttgart Vaihingen komplett durchzuschlafen – es war inzwischen wieder hell.
Bis München versuchte ich noch etwas zu dösen, aber richtig tief schlafen konnte ich nicht mehr. Erfreut durfte ich aber feststellen dass die Busfahrer die Dreiviertel Stunde Verspätung die der Bus noch in Münster gehabt hatte auf nur knapp 10 Minuten hatten herausfahren können. Wie sie das gemacht haben möchte ich aber lieber nicht wissen. 😉
Im ZOB angekommen holte ich mir dort noch ein paar frische Brötchen für zu Hause und begab mich zu angrenzenden S-Bahn-Station Hackerbrücke, von wo aus ich den letzten Teil meines Heimwegs antrat und schließlich verschwitzt aber sicher dort ankam.
Das Pfannengeschnetzelte, nach Gyrosart gewürzt, sieht ja schrecklich aus. So blass. Röstaromen waren wohl verzichtbar. 😉
Ich hatte ja extra geschrieben: Für Kantinenverhältnisse. Zumindest war es durchgebraten und nicht ausgetrocknet vom zu langen braten… 😉
Keine Temperatur in der Pfanne und langes warmhalten. Ein kulinarischer Tod für vielerlei Gerichte.
Ich glaube nicht dass das lange warm gehalten wurde, dazu war zu viel Betrieb in der Kantine. 😉 Wenn es lange warm gehalten worden wäre, wäre das Fleisch wahrscheinlich auch trockener gewesen. Röstaromen gab es aber eindeutig keine an diesem Pfannengyros. 🙁
Unter 76°C passiert nix, da kannste es fast ewig warm halten, das Fleisch gart nicht mehr weiter. Und gegen die Lufttrocknung hilft ein Deckel. Und man weiß nie, was in der Küche passiert. Und das ist (manchmal) auch gut so.
Keine Ahnung wie die dortige Kantine da vorgeht. Die Damen an den Ausgabetheken servieren halt das was aus der Küche kommt. Und ich habe keinerlei Einfluss darauf. 😉
Ich habe auf jeden Fall schon abenteuerliche Kantinen erlebt, ich denke da nur an die Kantine im Maarweg in Köln zurück…