Mallorquinisches Kaninchenkeule in Orangen-Thymian-Sauce mit Kartoffelspalten [16.11.2015]
Normalerweise hätte ich heute eigentlich wieder bei Vitality zugeschlagen, wo wie jeden Mittwoch ein leckeres Fischgericht – heute mal wieder Seelachsfilet im Pfirsich-Ingwer-Sud mit Kugel von Jasmin-Duftreis – auf der Speisekarte zu finden war. Denn weder die Dampfnudel mit Vanillesauce, die man heute außerplanmäßig auf die Speisekarte gesetzt hatte noch die Asia-Gerichte wie Asiatisches Gemüse herzhaft gebraten mit Thaicurry in Kokosmilchsauce oder Nua Pad Pram Hoi – Rindfleisch mit Broccoli und Karotten in Austernsauce reizten mich besonders und der „Schwabenteller“ – Zwei Minutensteaks mit Schwammerlsauce, Röstzwiebeln und Käsespätzle bei Tradition der Region war in letzter Zeit etwas zu häufig serviert worden. Doch dann entdeckte ich im Abschnitt Globetrotter eine Mallorquinisches Kaninchenkeule in Orangen-Thymian-Sauce mit Kartoffelspalten, ein Gericht das laut meinen Aufzeichnungen heute seine Premiere in unserem Betriebsrestaurant feierte. Da konnte ich natürlich unmöglich nein sagen und griff hier zu. So ohne Gemüse sah das das Gericht aber noch nicht komplett aus, daher ergänzte ich es durch eine Portion grüner Bohnenkerne in Sahnesauce. Außerdem fand noch ein kleiner Becher Milchreis mit roter Grütze aus dem heutigen Dessert-Angebot einen Platz auf meinem Tablett.
Die Kartoffelspalten, die man mit einer dünnen Kruste überzogen und dann wohl gebacken oder frittiert hatte, waren leider schon stark abgekühlt und dadurch ziemlich schlabberig und weich, was überhaupt nicht der Erwartungshaltung entsprach, die ich gegenüber ihnen gehabt hatte. Sie waren zwar essbar, aber dennoch weit unter dem was man daraus hätte machen können. Die Kaninchenkeule aber war sowohl was Temperatur als auch die Qualität des Fleisches anging absolut in Ordnung, auch wenn sich eben dieses Fleisch nur sehr schlecht mit Messer von Gabel vom Knochen lösen ließ – aber so etwas lasse ich natürlich nicht in die Wertung einfließen. Was daran jetzt Mallorquinisch war, erschloss sich mir zwar nicht, gut hat sie aber dennoch geschmeckt. Und auch an der fruchtigen und gleichzeitig würzigen Orangen-Thymiansauce gab es aus meiner Sicht nichts auszusetzen. Ebenso wenig wie an der grünen Bohnenkernen, die in einer cremigen, mit Kräutern und Gewürzen verfeinerten Sahnesauce sehr lecker angerichtet waren. Eine meiner Meinung nach überaus passende Gemüsebeilage zu einer Kaninchenkeule. Der nicht zu süße Milchreis mit seiner fruchtigen Garnitur aus roter Grütze mit zahlreichen Johannisbeeren schloss das heutige Mittagsmahl schließlich sehr schmackhaft ab.
Beim Rennen um den ersten Platz auf der Allgemeinen Beliebtheitsskala, die ich wie immer durch Beobachtung der Vorlieben der anderen Gäste aufstellte, konnte sich heute der Schwabenteller mit kleinem, aber deutlichen Vorsprung durchsetzen. Die anderen Gäste greifen erfahrungsgemäß bevorzugt eher zu dem, was sie bereits kennen. Auf dem zweiten Platz folgte aber die die Kaninchenkeule, gefolgt vom Seelachs in Pfirsich-Ingwer-Sud auf Platz drei, der aber nur sehr knapp vor den Asia-Thai-Gerichten auf dem vierten Platz lag. Platz fünf hatte schließlich die Dampfnudel inne.
Mein Abschlußurteil:
Kaninchenkeule: ++
Orangen-Thymian-Sauce: ++
Kartoffelspalten: +/-
Grüne Bohnenkerne in Sahnesauce: ++
Milchreis mit roter Grütze: ++
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