Bombay Lamm-Curry – das Rezept
Nicht das ich nur indisch kochen würde, aber auch für heute hatte ich mal wieder ein Rezept gewählt, das eindeutig seinen Ursprung auf dem Subkontinent hat. Der Titel war zwar Bombay-Curry, jedoch auch hier mal wieder kein Currygewürz mit dabei. Aber ich denke mir natürlich keine neuen Namen aus, daher übernehme ich den Titel hier einfach. Man kann das Gericht entweder mit Lamm- oder mit Rindfleisch zubereiten – ich wählte die Variante mit Lamm. Und das obwohl Lammfleisch gar nicht mal so einfach hier in Jena zu bekommen ist. Zuerst war ich beim Metzger im Sparmarkt in der Löbstedter Straße, doch dort fand sich gar kein Koch- oder Bratfleisch sondern nur Wurst, Aufschnitt und verschiedene Salate. Als nächstes bin ich zur Fleischerei Puhlfürß am Teichgraben, aber auch dort trotz großen Fleischangebots Fehlanzeige – wieder kein Lamm, das gäbe es nur auf Vorbestellung sagte man mir. Meine letzte Hoffnung waren die Gönnataler Putenspezialitäten in der Grietgasse – und hier wurde ich fündig. Und ich hatte immer gedacht dort gäbe es nur Geflügel.
Aber genug der langen Vorrede, kommen wir zu den Zutaten die wir für dieses Gericht benötigen. Wir brauchen also
zwei Chilischoten (eigentlich standen grüne Schoten im Rezept, aber ich hatte noch rote im Haus und wollte diese erst einmal verbrauchen)
eine halbe Zwiebel (ich nahm hier die verbleibende Hälfte von gestern – das Foto ist eher ein Symbolfoto)
eine Zehe Knoblauch
Butterschmalz oder Ghee (habe mir endlich mal richtigen Butterschmalz besorgt – der soll ja geschmacklich besser sein)
eine Dose oder Packung stückige Tomaten
etwas Kokosmilch
ein wenig frischen Ingwer (hatte ich ja auch noch von gestern übrig)
etwa 200 – 250g Lammfleisch
als Gewürze Koriander, Kreuzkümmel, Chilipulver, Salz und Kurkuma
und schließlich etwas Basmatireis
Für die Zubereitung schneiden wir zuerst einmal wieder die Zwiebel in Würfel,
entkernen und zerhacken die Chilischoten
und zerhacken den Ingwer. Ich hatte die unterste, trockene Schicht dem bereits angebrochenen Stück abgeschnitten und eine kleine Scheibe von der Ingwerwurzel abgetrennt, die ich dann zerkleinerte.
Das Lammfleisch schneiden wir nun in mundgerechte Stücke. Leider hatte ich nur Schulter bekommen, das ich etwas von Fett und harten Stellen entfernen musste, richtiges Filetfleisch wäre hier mit Sicherheit noch etwas besser gewesen – aber ich war ja froh überhaupt etwas bekommen zu haben.
In einem Topf lassen wir nun auf mittlerer Stufe etwa einen halben Esslöffel Butterschmalz zergehen
und dünsten die Zwiebeln darin etwas an.
Nun geben wir die geschnittenen Chilischoten, den Ingwer und das gepresste Knoblauch hinein und lassen alles etwas schwitzen.
Anschließend folgen Kurkuma, Kreuzkümmel, Chilipulver und Koriander. Hier sollte man Vorsicht walten lassen und gleich nach der Zugabe der Gewürze etwas umrühren, denn die Gewürze neigen dazu anzubrennen. Den Geruch von frisch angebratenen Kreuzkümmel finde ich übrigens sehr angenehm – riecht einfach lecker.
Ist alles gut vermengt, geben wir das geschnittene Lammfleisch hinzu
und rühren es gut unter bis das Fleisch von allen Seiten angebraten mit der Würzmasse bedeckt ist.
Nachdem alles gut angebruzzelt ist, können wir die gestückelten Tomaten in den Topf geben
und würzen das ganze mit etwas Salz.
Bei geschlossenem Deckel lassen wir unser Gericht nun auf niedriger Stufe für 1 bis 1,5 Stunden vor sich hin schmoren. Ziel ist es das Fleisch schön weich wird.
Nach etwas mehr als einer Stunde entschied ich mich, mit dem nächsten Schritt fortzufahren.
Eigentlich sollte jetzt ca. 125ml ungesüßte Kokosmilch folgen. Doch als ich die Dose öffnete, erwartete mich eine Überraschung: Der Inhalt war fest und wie eine Paste. Ich hatte eher eine Flüssigkeit erwartet. Aber da das Zeug weder abgelaufen war noch unangenehm roch, entschied ich mich dazu damit zu arbeiten und rührte etwas von der Masse in meinen Topf unter.
Nun war es an der Zeit das ganze einmal zu probieren – vor allem das Lammfleisch – um zu prüfen ob alles gut durch war. Dem war so, es fehlte nur noch etwas Salz, das ich hier noch hinzufügte.
Abschließend bereitete ich noch den Basmatireis in der Mikrowelle zu, gab alles auf den Teller und fertig war mein erstes selbstgekochtes Bombay Lamm-Curry.
Lamm ist ja das Schlachtfleisch mit dem größten Eigengeschmack und man muß glaube ich dieses Aroma mögen – ich selbst kenne einige Leute, die Lammfleisch ungern verzehren. Ich aber mag es aber – Lammfleisch zählt um ehrlich zu sein sogar zu meinen Lieblingsfleischsorten. Außerdem ist es mit ca. 3,7% Fett auch recht mager. Und was ich hier gezaubert hatte diente durchaus dazu, diese Meinung zu unterstützen. Das Gericht erwies sich als etwas fruchtig im Geschmack und auch angenehm scharf. Die Verwendung von roten, scharfen Thai-Chilischoten hatte sich entgegen meiner ersten Befürchtung doch als gute Idee herausgestellt. Die Masse die ich gekocht hatte reichte für eine gute Portion aus – wer größere Mengen kochen möchte, sollte die Mengen entsprechend anpassen. Alles in allem war ich mit dem Ergebnis mal wieder sehr zufrieden gewesen – wirklich eine leckere Speise, die trotz recht langer Gesamtzubereitungszeit von etwa eineinhalb Stunden einen festen Platz in meiner immer stärker wachsenden Rezeptsammlung finden wird.
Meine Wertung:
Die Inder kennen m.W. kein Curry-Gewürz, sondern Curry ist dort eine Art Schmoreintopf – insofern ist der Name schon richtig.
Ah ja – gut zu Wissen. Danke für den Hinweis