Seelachsfilet mit Sauce Bérnaise [17.02.2010]
Passend zum heutigen Aschermittwoch hatte das Betriebsrestaurant sich wieder etwas besonderes ausgedacht. Auf dem Aushang stand unter dem Stichpunkt Tradition der Region nur „Bitte beachten Sie unsere Aschermittwoch Fischkarte!„. Dass Fisch zu Aschermittwoch Tradition ist war mir gar nicht so sehr bewußt, aber wenn man es hier im traditionsbewußten Freistaat Bayern so handhabt wird es wohl so ein. Auf der Fischkarte oder besser gesagt in der berühmten Essensvitrine fanden sich dann auch eine beachtliche Auswahl von Fischgerichten verschiedenster Coleur. Zum einen gab es einen „Fischburger mit Pommes“ für die Fastfoodbegeisterten, außerdem einen großen Teller „Miesmuscheln“ und des weiteren auch „Seelachfilet mit Sauce Bernaise und Tomatennudeln“ und schließlich „Paniertes Fischfilet mit Remoulade und Kartoffelsalat„. Im Bereich Vitaliy gab es zusätzlich „Farmerkartoffel mit Sauerrahm und Blattspinatgemüse“ und bei den Globetrotter-Speisen „Gebratene Putenoberkeule auf Orangenrahmsauce mit Spätzle„. Damit aber nicht genug: Bei den Asia-Menus bot man außerdem „Kal Tzau Min – Eierreis gebraten mit verschiedenem Gemüse nach Shanghai Art“ und „Praw Wan Plah – Knusprig gebackener Fisch mit frischem Gemüse in süß saurer Sauce“ an. Da fiel die Wahl natürlich schwer und ich muß an dieser Stelle zugeben dass ich mit dem Gedanken spielte mich einmal an die Miesmuscheln heran zu wagen, denn ich muß offen und ehrlich zugeben dass ich diese noch nie probiert habe. Aber ob ein Betriebsrestaurant die allerbeste Wahl ist sich an so etwas heran zu wagen? Gut sagen sie ja aus, aber ich entschied mich dann doch für den Lachs mit Sauce Bernaise, den ich mit einem Müsliquark ergänzte.
Ich bereute meine Wahl nicht, denn das Lachsfilet war nicht nur riesig, sondern auch sehr zart, grätenlos und wirklich lecker. Ob Sauce Bérnaise zu Fisch passt war mir bis dahin nicht bewusst, aber die Soße aus Butter, Eigelb, Weinessig, Weißwein und Kräutern erwies sich als doch irgendwie passend zu dem Lachsfilet, das auf der unteren Seite auch noch die komplette Haut besaß. Und auch die mit Tomatensauce garnierten Schmetterlingsnudeln (Farfalloni) erwiesen sich als wirklich passende Sättigungsbeilage zu der Gesamtkomposition. Ich bin durch die immense Größe und die Menge mehr als nur satt geworden und hätte den leicht nach Banane schmeckenden Fruchtquark mit Müsligarnitur eigentlich nicht mehr benötigt – verzehrt habe ich ihn aber dennoch und er erwies sich als durchaus schmackhaft, auch wenn sich die Quarkmasse von der Konsistenz her als sehr fest erwies, was das untermischen der Müslis etwas erschwerte.
Einen deutlichen Favoriten unter den anderen Besuchern heute herauszupicken fällt mir wirklich schwer, ich würde aber sagen dass Putenoberkeule und Fischburger ganz vorne mitspielten, Fischfilet mit Kartoffelsalat, Asia-Speisen und Seelachs eng auf. Danach kamen wohl die Farmerkartoffeln. Bei den Miesmuscheln hatte ich erst gezweifelt ob sie überhaupt jemand genommen hatte, aber kurz bevor ich die Kantine verließ entdeckte ich noch vier Besucher, die sich an den Muscheln gütlich taten. Die große Frage ist ob man bei der eher geringen Menge Fleisch in so einer Muschel wirklich satt wird – aber ich werde das bei Gelegenheit auf jeden Fall mal testen – vielleicht gibt es ja morgen die Reste…
Mein Abschlußurteil:
Lachsfilet: ++
Sauce Bérnaise: ++
Tomatennudeln: ++
Müsliquark: ++