Pizza selbst gemacht – das Rezept (Italienischer Teig)
Schon seit einigen spielte ich mit der Idee nach all den Fertigpizzen die ich hier getestet habe mich endlich mal daran zu wagen mir selbst eine Pizza herzustellen. Wie üblich stellte ich dazu einige Recherchen im Vorfeld an und kam zuerst zu der Erkenntnis dass es offensichtlich zwei Grundrezepte für einen Pizzateig gibt: Zum einen den Quark-Öl-Teig und dann einen Hefeteig ohne Quark, der wohl dem italienischen Original am nächsten kommt. Ich wählte für heute die Variante ohne Quark, das andere Rezept werde ich aber später bestimmt noch testen. Die zweite wichtige, ja essentielle Komponente einer Pizza ist natürlich die Pizzasauce. Auch hier gibt es unendlich viele Rezepte, von denen ich einige gelesen habe und mir wie üblich das beste daraus extrahierte und neu zu einem eigenen Rezept zusammensetzte. Den Belag habe ich nur der Vollständigkeit halber hier erwähnt – bei Belegen bleibt es jedem natürlich selbst überlassen was er auf seine Pizza tut. Aber nun genug der langen Vorrede – kommen wir zu meinem heutigen Kochexperiment.
Für eine kleine Pizza (ca. 2 – 3 Portionen) benötigen wir:
Für den Teig:
250g Weizenmehl (Typ 405)
2 TL Honig – wie ich während meiner Recherche las, reagiert Honig besser mit der Hefe und macht den Teig lockerer – die Kulturen der Hefe können den Zucker im Honig einfach besser aufspalten. Das wollte ich natürlich ausprobieren.
Für die Pizzasauce:
1 Dose geschälte Tomaten (400g)
1 gehäufter TL Italienische Kräuter (TK) – Alternativ kann man die Sauce aber auch mit Basilikum, Oregano und verschiedenen anderen Gewürzen verfeinern
außerdem Salz und Pfeffer – am besten frisch gemahlen und 1-2 EL Olivenöl zum andünsten.
Für den Belag: (Meine Variante)
sowie Käse nach Wahl zum bestreuen – ich entschied mich hier für den geraspelten Mozzarella den ich noch von gestern hatte.
Beginnen wir nun damit, den Teig zuzubereiten. Wir geben das Mehl in eine Schüssel und drücken z.B. mit den Fingerknöcheln eine Mulde hinein. In diese Mulde bröseln wir unsere Hefe.
Dann geben wir den Honig auf die Hefe
und gießen alles mit dem lauwarmen Wasser auf.
und das Olivenöl hinzu. Das hat vor allem den Hintergrund dass Salz und Hefe in direktem Kontakt (also pur in der Schüssel gemischt) sich nicht vertragen. Salz unterbindet dabei (angeblich) das richtige gehen des Teiges.
Anschließend kneten wir alles gut ca. fünf Minuten lang durch. Einige Rezepte sprachen davon hier mit den Händen zu arbeiten, ich kann aber nur sagen: Finger weg – im wahrsten Sinne des Wortes. Der Teig klebt an den Händen fest und lässt sich nur schwer wieder lösen. Ich habe es ausprobiert und mich, nachdem ich die Reste des Teiges die ich so nicht mehr lösen konnte mit warmen Wasser von den Händen gewaschen hatte, dazu entschlossen doch den Mixer mit Knethaken zu verwenden.
Anschließend bestreuen wir den Teig mit etwas Mehl und lassen ihn für ca. 40 Minuten abgedeckt an einem warmen Ort gehen. Ich deckte alles mit einer Folie und einem Handtuch ab und stellte es einfach in die Sonne, die durch mein Küchenfenster schien.
In der Zwischenzeit wandte ich mich der Pizzasauce zu. Zuerst würfeln wir die Zwiebel
und dünsten sie zusammen mit dem gepressten Knoblauch in etwas Olivenöl an.
Das Tomatenmark geben wir dann zu mit in den Topf und dünsten es ebenfalls kurz mit an
bevor wir alles mit den geschälten Tomaten ablöschen.
Nachdem wir alles gut miteinander verrührt und die geschälten Tomaten dabei etwas zerkleinert haben würzen wir alles mit den italienischen Kräutern
und schmecken die Sauce abschließend mit Salz und Pfeffer ab.
Abschließend lassen wir die Sauce für 20 bis 30 Minuten auf niedriger Stufe vor sich hin köcheln und rühren sie hin und wieder etwas um. Ist die Sauce fertig, nehmen wir sie von der Platte und lassen sie etwas abkühlen.
Als ich mich nun wieder dem Teig zuwandte, bekam ich einen ziemlichen Schreck als ich das Handtuch entfernte, denn der Teigklumpen wirkte ziemlich riesig
doch es stellte sich schnell heraus dass sich nur eine große Luftblase im Inneren gebildet hatte, die ich durch einen schnellen Handgriff entleert hatte und so die wahre Masse des Teiges sah.
Durch das bestreuen mit Mehl war der Teig jetzt auch besser zu handhaben und ich knetete ihn noch einmal kurz auf einer bemehlten Arbeitsfläche durch
bevor ich ihn auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ausrollte. Dabei kam mir zu Gute dass ich eine Teigrolle (Nudelholz) besitze dass mir hier gute Hilfe leistete, denn der Teig widersetzte sich Anfangs meinen Bemühungen ihn auszubreiten und zog sich immer wieder zusammen. Erst nach einigen Versuchen gelang es mir schließlich einen dünnen Boden als Grundlage für die Pizza zu fertigen.
Jetzt ist übrigens auch ein guter Zeitpunkt den Backofen auf 225 Grad vorzuheizen.
Jetzt bestreichen wir unseren Teig mit einer dünnen Schicht der vorhin gefertigten Tomatensauce
und belegen die Pizza dann nach eigenem Gutdünken. Frische Champignons kann man übrigens einfach roh schneiden und auf der Pizza verwenden – ein vorheriges blanchieren wie ich zuerst überlegt hatte ist hier nicht notwendig.
Zum Schluß bestreuen wir unsere Pizza noch mit Käse.
Ist der Backofen vorgeheizt, schieben wir unsere Pizza auf der zweiten Schiene von unten ein
und lassen backen sie dort für ca 30 bis 40 Minuten.
Ist der Käse gut zerlaufen und hat eine leichte Bräunung angenommen, können wir die Pizza schließlich entnehmen.
Jetzt brauchen wir sie nur noch ein passende Stücke zerteilen und können sie dann genießen.
Der Teig war noch etwas aufgegangen, aber der Boden erwies sich als angenehm dünn und luftig-locker. Hier hatte sich die Entscheidung für das Verwenden des Honigs auf jeden Fall sehr positiv ausgewirkt.
Und auch die fruchtige Sauce mit ihrer leicht pikanten Würzung erwies sich als sehr gelungen. Für meine erstes in Eigenregie entstandene Pizza ein voller Erfolg. Und auch beim Belag hatte ich, zumindest für meinen Geschmack, eindeutig eine gute Wahl getroffen.
Einzig das kleine Malheur mit dem manuellen Kneten von Anfang hat mich die Lehre ziehen lassen nicht als alles zu vertrauen was anderen in ihren Rezepten vorschlagen. Eventuell hätte ich hier aber auch nur meine Hände vorher etwas mehr mit Mehl bestäuben müssen. Davon aber einmal abgesehen – und es hatte ja auch keinerlei Folgen auf die spätere Pizza – kann ich dieses Rezept aber vorbehaltlos weiter empfehlen – das Ergebnis hat mir letztlich so gut gemundet dass ich wohl nichts übrig lassen werde mit dem ich dann testen könnte ob man eine solche Pizza auf aufwärmen kann. 😉 Auf diesen Part werde ich hier als entgegen der anderen Rezepte mal verzichten.
Natürlich werde ich bei Gelegenheit auch noch einmal andere Rezepte für Pizzateig einem Test unterziehen – vor allem die Variante mit Quark erscheint mir dabei recht vielversprechend. Und auch an der Sauce lässt sich bestimmt noch das eine oder andere Variieren. Mal schauen auf welche Rezepte ich in diesem Bereich noch so stoße. Über Hinweise jeglicher Art bin ich natürlich wie immer dankbar.
Guten Appetit
Hallo,
herzlichen Dank für diesen Erfahrungsbericht.
Jetzt werde ich mich nach laaangem Zögern auch endlich mal auf dem Gebiet Hefe-/Pizzateig versuchen….hört sich ja wirklich recht einfach an und die Chancen stehen nicht schlecht, dass es somit auch mir gelingen könnte.
Als einzige Abweichung werde ich zum „Gehen“ des Hefeteigs die „Tupper-Peng-Schüssel“ verwenden, die bisher in der hintersten Ecke meines Küchenschrankes verstaubt…das Ding soll in Sachen „Hefeteig“ ja die Wucht sein (sagen u.a. meine Mutter und meine Schwiegermutter…und denen kann man das ruhig glauben, denk ich).
Hallo nochmal,
hab ganz vergessen, wie fasziniert ich von der Verwendung von Honig im Pizzeteig für einen lockereren Teig…m.E. einer der (neben dem nicht wirklich vergleichbaren Geschmackserlebnis) Hauptunterschiede zwischen einer TK-Pizza und einer Pizza „vom Italiener“…mal schauen, wie das Ergebnis ist…
Danke für das Kommentar.
Ob die Verwendung einer Tupper-Peng-Schüssel eine direkte Auswirkung auf die Teigqualität hat kann ich nicht abschätzen. So eine Schüssel besitze ich meines Wissens auch irgendwo in den Tiefen meines Schüsselschrankes – werde die mal hervorkramen und für das nächste Pizzaexperiment verwenden. Durch den Deckel spare ich mir zumindest Folie oder Tuch zum Abdecken. 😉
Die Verwendung von Honig kann ich wirklich sehr empfehlen – das Ergebnis war wirklich extrem fluffig und locker.
Hallo
ein tolles Rezept das mit dem Honig auf de Hefe, kannte ich schon aus Kalabrien, es fördert den Geschmack der Backwaren und verlängert die Frischhaltung.
Super tolles Rezept und toll erklärt DAUMEN HOCH