Rinderrouladen mit Rotkraut & Klößen – das Rezept
Irgendwie war mir heute mal nach Rinderrouladen, ein klassisches Gericht der deutschen Küche das ich bevorzugt natürlich mit Rotkohl und Klößen zubereite. Das Rezept ist nicht sonderlich kompliziert, aber mit etwas Aufwand und Zeit verbunden – aber an so einem verregneten Sonntag wie heute hatte ich ja genügend Zeit für so etwas. 😉
Was brauchen wir also für zwei Portionen?
2 Stück Rindfleisch aus der Oberschale
4 Scheiben dünn geschnittener, geräucherter Schinken (Bacon)
etwas mittelscharfer Senf – ich empfehle Dijon-Senf
1 mittlere Paprika – bevorzugt rot
4 Kartoffelklöße (zwei pro Portion)
außerdem brauchen wir noch Salz und Pfeffer zum würzen sowie etwas Öl oder Butterschmalz zum anbraten.
Kommen wir nun zur Zubereitung. Zuerst schälen und schneiden wir erst einmal die Zwiebel, wobei wir eine Hälfte etwas gröber zerteilen und die andere Hälfte etwas feiner würfeln.
Außerdem vierteln wir die Gewürzgurken und teilen sie ggf. abhängig von der Breite der Rinderrouladen noch einmal quer.
Wenden wir uns nun den Rindsrouladen zu, das wir zuerst einmal mit einem Fleischklopfer ähnlich wie ein Schnitzel dünner klopfen
und dann von beiden Seiten mit Salz und Pfeffer würzen.
Dann bestreichen wir sie von einer Seite dünn mit Senf,
belegen die bestrichene Seite mit den Baconstreifen
und belegen sie den Speck mit dem Gürkchen und den grob geschnittenen Zwiebeln.
Anschließend schlagen wir sie Längsseiten etwas nach innen damit der Belag nicht herausrutschen kann
und rollen sie dann auf. Damit sie sich nicht mehr öffnen können sichern wir sie am Ende dann noch mit einer Rouladennadel oder falls diese nicht im Haus sind mit einem Zahnstocher.
Bevor es dann ans kochen geht waschen, entkernen und zerschneiden wir die Paprika noch in größere Stücke.
In einem großen Topf zerlassen wir dann etwa einen halben Esslöffel Butterschmalz (der gibt meiner Meinung nach einen intensiveren Geschmack), lassen es heiß werden
und braten darin unsere Rouladen kräftig von allen Seiten an. Hier ist aber ein wenig Vorsicht geboten, denn das Fett spritzt dabei ziemlich stark und dass die Rouladen am Anfang etwas am Topfboden anpappen können ist fast schon normal – hier heißt es einfach diese vorsichtig zu lösen. Das scharfe Anbraten ist wichtig damit sich Röststoffe entwickeln die der Garmethode schmoren seine besondere geschmackliche Note gibt.
Sind die Rouladen rundherum gut angebraten, entnehmen wir sie, schalten die Platte etwas herunter und dünsten dann die verbleibenden Zwiebelstücke darin rundherum an.
Sobald die Zwiebeln gut angedünstet sind gießen wir alles mit der Gemüsebrühe auf,
und geben Lorbeerblatt und Nelken hinzu.
Anschließend lassen wir alles kurz aufkochen, drehen die Platte auf eine niedrige Stufe – ich nahm hier den zweiten Raster des Einstellknopfes – und legen dann vorsichtig die Rouladen wieder hinein.
Für mindestens 90 Minuten, gerne mehr, lassen wir nun alles auf niedriger Stufe schmoren
wobei wir die Rouladen zwischendurch ein paar mal im Sud wenden und die Flüssigkeit umrühren.
Fünfzehn bis zwanzig Minuten vor Gar-Ende können wir dann auch damit beginnen, der Rotkohl zuzubereiten
sowie die Kartoffelknödel nach Packungsbeschreibung zu kochen.
Nach der langen Schmorzeit – ich hatte alles fast 2 Stunden vor sich hin schmurgeln lassen – entnehmen wir die Rouladen aus dem Topf
und gießen dann den Sud durch ein Sieb ab. Nachdem die Masse etwas abgetropft ist, entnehmen wir Nelken und Lorbeerblatt und pürieren Paprika und Zwiebeln mit Hilfe eines Kochlöffels durch das Sieb.
Den Sud geben wir dann zurück in den Topf, lassen ihn heiß werden,
dicken die Sauce alles mit etwas Mehl oder Saucenbinder ein
und schalten die Platte etwas runter bevor wir die Rouladen zurück legen und etwas in der Sauce wieder richtig heiß werden lassen.
Sind Klöße und Rotkraut fertig gekocht können unser Gericht servieren und genießen.
Auch wenn das Gericht mit selbst gefertigten Klößen und Rotkohl natürlich noch etwas ausgefeilter gewesen wäre, so war ich doch überaus zufrieden. Die Rinderrouladen mit ihrer würzigen Füllung aus Gewürzgurkenstückchen, Zwiebeln, Räucherschinken und Senf erwiesen sich dank ihrer langen Schmordauer als angenehm geschmacksintensiv, wobei das Fleisch wie beim Schmoren üblich etwas mürbe geworden war, was es aber nicht etwa zäh, sondern eher locker machte. Gemeinsam mit der pikanten Sauce, der die pürierten Zwiebel und Paprika eine wirklich unglaublich intensive Geschmacksnote gegeben hatten, sowie dem Rotkraut als Gemüse und den Kartoffelknödeln als Sättigungsbeilage ein wunderbares Sonntagsgericht, das seinen Aufwand bei der Zubereitung mehr als gereicht wurde.
Eine interessante Variante wäre es noch gewesen etwas gewürzter Hackfleisch für die Füllung zu verwenden und ich bin sicher dass ich das auch noch einmal auszuprobieren werde. Ebenso interessant klang ein Füllung mit weiteren Gemüsesorten wie zum Beispiel Möhrenstreifen halte ich für eine interessante Idee. Aber auch bei der Sauce kann man noch etwas variieren und z.B. noch Suppengrün und/oder Rotwein begeben. Aber das sind nur Gedankenspielereien, für mich war auch die hier vorgestellte Zubereitung wirklich sehr gut gelungen. Kann das Rezept mal wieder vorbehaltlos weiterempfehlen.
Guten Appetit
Hab letztens mal Rouladen mit Pesto-Parmesan Füllung gemacht. Da ich aber leider mit der Garzeit (das Schmoren bei mir im Ofen) noch keine Erfahrung hatte, wurden sie dann etwas dunkel. Aber beim nächsten wird das bestimmt auch besser.
Diese Füllung kann ich dir auf jedenfall auch empfehlen.
Du benötigst dafür.
– Pinienkerne
– Pesto
– am besten frischen Parmesan
– Olivenöl
Ich habe dann ca. die Hälfte der Pinienkerne genommen und mit dem Pesto und dem Parmesan püriert. Solange bis eine Konsistente Masse ensteht, die man auf die Rouladen streicht – falls es zu fest ist, Olivenöl dazu geben, falls es zu flüssig ist, mehr Parmesan. Speck und saure Gurke noch rein und das ganze dann ab zum Schmoren.
Kurz bevor die Rouladen gut sind, dann die restlichen Pinienkerne rösten (in der trockenen Pfanne ohne Öl!). Dazu gab es dann noch Rotweinsoße. Beilagen wie immer nach belieben.
Sehr lecker, der Parmesan schmeckt dezent durch, alternativ zum Pesto kann man sicherlich auch etwas weniger aufdringliches nehmen.
Die Variante mit Pesto und Parmesan klingt auch sehr lecker. Muss ich bei Gelegenheit mal ausprobieren. Danke für den Tipp.