Photowalk München Oberföhring 30.07.2012
Nachdem ich kürzere, nicht erwähnenswerte Spaziergänge durchgeführt und am Wochenende andere Pläne verfolgt hatte, wollte ich am Montag nun wieder eine größere Aktion in Angriff nehmen.
Die Strecke
Streckenlänge: ca. 13km
Dauer: 2 Stunden 45 Minuten
Startpunkt war wie zuvor auch der S-Bahnhof Leuchtenbergring, von wo aus ich mich nach Norden wandte und der Richard-Strauss-Straße immer auf der rechten Seite folgte bis ich schließlich das Hypo-Hochhaus erreichte, über das ich mich ja in Bericht über diesen Photowalk bereits ausgelassen hatte.
Doch dieses Mal wandte ich mich nicht nach links in die Denninger Straße, sondern bewegte mich weiter in Richtung Norden, wo ich bald den Effnerplatz erreichte, benannt nach zwei Münchner Prominenten, nämlich dem Baumeister Joseph Effner und dem Gartengestalter Carl von Effner. Hier an einem wichtigen Verkehrspunkt des Münchner Stadtteils Bogenhausen hat die us-amerikanische Bildhauerin und Installationskünstlerin Rita McBride die nach der gleichnamigen Schauspielerin und Drehbuchautorin (1893 – 1980) benannte Installation Mae West errichtet – eine 52 Meter hohe Kohlenstofffaser-Konstruktion die aus 32 Rohren errichtet wurde und welche hier am 30. Januar 2011 fertiggestellt wurde. Ich erinnere mich noch genau an die Zeit an die Zeit wo ich hier während meiner Pendelzeit vorbei fuhr und die Bauarbeiten beobachten konnte.
Über eine längere, visuell eher uninteressante Strecke am Isarring entlang erreichte ich schließlich die John-F-Kennedy-Brücke, welche den Mittleren Ring – zu dem auch der Isarring gehört – durch über die Isar und durch den Englischen Garten führt. Die nördlichste Brücke des Münchner Innenstadtbereiches, die als erste Brücke nicht den Namen eines bayrischen Königs, sondern eines amerikanischen Präsidenten führt. Ursprünglich sollte sie Herzog Heinrich Brücke heißen, doch nach dem Attentat in Dallas erhielt sie diesen Namen und den Namen des Herzog Heinrich erhielt die nördlichere Brücke am Föhringer Ring. Kennedy selbst war aber nie in München, die Abschlußarbeit seines Studium (Senior Thesis) hatte aber den Titel „Appeasement at Munich“ und behandelte die Langsamkeit der Verhandlungen des NS-Regimes mit England vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs.
Ich überquerte die Brücke jedoch nichts, sondern wandte mich auf der Heinrich-Mann-Allee, einem Fuß- und Fahrradweg entlang der Isar in Richtung Norden – immer noch östlich der Isar und benannt nach dem gleichnamigen Schriftstellers des vielleicht noch bekannteren Schriftstellers Heinrich Mann.
Wenig später erreichte ich das Oberföhringer Sperrwerk, das ich ja hier in meinem Bericht über den Englischen Garten, Kleinhesseloher See und den Biergarten Aumeister bereits ausgelassen hatte.
Vonhier startet ja wie man weiß der Isarkanal, der nach etwa 64 Kilometern bei Landshut wieder in den Fluss Isar mündet.
Daneben verläuft der „normale“ Lauf der Isar ihrem weiteren, normalen Lauf.
Zuerst hatte ich ja geplant am Oberföhringer Sperrwerk die Isar zu überqueren und den Rückweg anzutreten, doch ich hatte Appetit auf mehr – daher wandte ich mich weiter nach Norden und überquerte die Isar schließlich an der Sankt-Emmeran-Brücke, über die ich hier ja schon mal etwas detaillierter geschrieben hatte. Immerhin eine zusätzliche Strecke von 2,7 Kilometer, die ich aber gerne in Kauf nahm.
Wenig später erreichte ich wieder das Oberföhringer Sperrwerk
und setzte meinen Weg am westlichen Isarufer in südlicher Richtung fort. Andere Spaziergänger traf ich nur wenige, dafür aber viele Radfahrer und noch mehr Jogger die einzeln, zu zweit und manchmal auch in größeren Gruppen durch den oberen Teil des Englischen Gartens liefen. Bald schon passierte ich den Ausfluss des Tivoli-Kraftwerks, einem denkmalgeschützten Wasserkraftwerk im Englischen Garten, das 1895/96 hier errichtet wurde um für die damalige Lokomotivfabrik Maffei (später Kraus-Maffei) in Hirschau mit Hilfe des durch den Englischen Garten fließenden Eisbachs Strom zu produzieren. Muss ich mir bei Gelegenheit mal näher anschauen – vorausgesetzt man kommt bis an das Gebäude heran.
Wenig später unterquerte ich die John-F-Kennedy-Brücke und überlegte kurz hier wieder auf das andere Isar-Ufer zu wechseln – dann entschied ich mich aber noch bis zur nächsten Brücke, der Max-Joseph-Brücke weiter zu gehen.
An der Max-Joseph-Brücke verließ ich schließlich den englischen Garten, wechselte wieder auf das östliche Isarufer und bog wenig später von der Mentgelasstraße in die Möhrlstraße ab, um mich ein wenig in Bogenhausen umzusehen. Über die Mompeschstraße bewegte ich mich dann in Richtung Sternwartstraße, um über sie diesen Stadtteil zu durchqueren.
Hier in Bogenhausen stehen wirklich einige ansehnliche Villen und Anwesen musste ich feststellen – eindeutig eines der gehobeneren Wohngebiete der Stadt und angenehm ruhig. Leider versäumte ich hier ein paar Aufnahmen zu machen, aber das hole ich bei Gelegenheit mal nach.
Über Sternwartstraße, den Galileiplatz und die Röntgenstraße erreichte ich am Internat Max-Joseph-Stift schließlich die Mühlbaurstraße, die mich wie ich wußte zurück zur Richard-Strauß-Straße führen würde.
So konnte ich über die Richard-Strauß-Straße, unter der ja ein Teil des Mittleren Rings verläuft, zurück zur Einsteinstraße gehen, wo sich das Einstein-Einkaufscenter befindet.
Von hier aus waren es nur noch ein paar Meter bis zum S-Bahnhof Leuchtenbergring, wo ich meinen heutigen Rundgang beendete. Mit einer Strecke von insgesamt etwas mehr als 13 Kilometern eine neue Bestleistung was die Entfernung angeht. Aber das Ganze soll ja mehr Spaß machen und meine Kenntnis von München verbessern, weniger irgendeinen Wettbewerb darstellen. Mal schauen wo es mich das nächste Mal hin verschlägt – München ist ja Groß und es gibt noch viel zu entdecken… 😉
Anmerkung: Dieser Beitrag ist etwas später entstanden und wurde entsprechend zurückdatiert.
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