Bayahibe und Ausflug auf die Insel Saona [07.01.2017]
Es war so gegen 9:00 Uhr morgens, als wir unsere kleine Ferienhütte neben dem Hotel Bayahibe verließen, um uns eine Bar oder ein Café zum Frühstücken zu suchen.
Doch noch bevor wir etwas fanden, wurden wir von einem Mann angesprochen, der uns eine Tour auf die Insel Saona verkaufen wollte. Normalerweise bin ich ja kein Freund davon, solche Dinge einfach auf der Straße zu kaufen, doch dieses Mal ließ ich mich dennoch breit schlagen und wir erwarben zwei Tickets für einen solchen Ausflug zum Preis von 1.600 Pesos pro Person, also ca. 32 Euro. Darin inbegriffen waren die Anreise mit dem Boot sowie alle Getränke, ein Mittagessen auf der Insel und natürlich die Rückreise nach Bayahibe. Nach dem Erwerb erhielten wir die Tickets, die uns in Form von Armbändern um die Handgelenke geklebt wurden.
Jetzt blieb uns aber nur noch wenig Zeit zum Frühstücken, denn wir mussten erst einmal ein paar Sachen zusammenpacken für den Strandaufenthalt. Danach versuchten wir noch, in einem Café etwas zu Essen zu bekommen, doch die Bedienung war einfach zu behäbig, so dass wir ohne Essen schließlich zum Abfahrtsort am Strand von Bayahibe gingen. Hier warteten bereits Menschenmassen von einheimischen und ausländischen Touristen, die offensichtlich das selbe Ziel hatten.
Der Einheimische, der uns die Tickets am verkauft hatte, erkannte uns sofort wieder und winkte uns heran, so dass wir schon bald auf eines der Schnellboote steigen konnten, die uns aus dem Hafen hinaus fuhren. Ich nahm zuerst an, dass wir die komplette Tour mit dem Schnellboot fahren würden, doch das Boot brachte uns nur etwa einen Kilometer aufs offene Meer, wo ein großer Katamaran auf uns wartete, in den wir umstiegen.
Der Kapitän des Bootes war ein großer, breit gebauter dunkelhäutiger Einheimischer (oben auf dem Bild stehend zu sehen), der sich uns unter dem Namen „Black and White“ vorstellte und uns ein paar wenige Verhaltensregeln für das Schiff gab, bevor sich dieses schließlich mit Motorantrieb in Richtung Süden in Bewegung setzte. In der Mitte des Schiffes befand sich eine Bar, an der Bier, Rum, Cola und andere alkoholische und nicht-alkoholische Getränke kostenlos ausgeschenkt wurden, während aus den Lautsprechern einheimische Musik tönte. Es war inzwischen kurz nach 10:00 Uhr.
Ich hatte aufgrund der Menschenmassen am Strand ja befürchtet, dass wir in vollkommen überfüllten Booten nach Saona geschippert werden würde, doch die Anzahl von Personen pro Boot hielt sich wie man auf dem Foto sieht in Grenzen und wir hatten genug Platz, um die Fahrt zu genießen. So fuhren wir also an der Küste der Halbinsel entlang
während uns die Crew mit Getränken versorgte und teilweise auch zum tanzen animierte. So stelle ich mir Urlaub vor. 🙂
Gegen 12:00 Uhr erreichten wir schließlich die Insel Saona und gingen vor ihrer Küste vor Anker. Mehrere Schnellboote kamen von der Küste, um uns zum Strand zu bringen.
Dort rief uns noch einmal ein Mann aus der Crew des Katamarans zusammen und erklärte uns, dass es ab ca. 13:00 Uhr Mittagessen an den überdachten Sitzgelegenheiten im hinteren Bereich des Strandes geben würde und man sich an der kleinen blauen Bar im Vordergrund mit Freigetränken versorgen könne.
Also zogen wir uns auf ein paar freie Liegen zurück und entspannten erst einmal etwas, bis es schließlich Essen geben sollte. Natürlich tummelten sich auch hier Verkäufer für handgemachten Schmuck, Zigarren und ähnliches, aber sie waren bei weitem nicht so aufdringlich und häufig, wie an anderen Stränden wie in Sosua oder Boca Chica.
Gegen kurz nach eins begaben wir uns schließlich zur Essensausgabe, wo sich aber bereits eine lange Schlange gebildet hatte.
Aber diese bewegte sich relativ schnell voran und nachdem wir uns mit Papiertellern und Plastikbesteck versorgt hatten, ließen wir uns von den Servicekräften an der kleinen Ausgabetheke die Teller mit allem voll Laden, was diese so anbot. Es gab Spaghetti, Reis, verschiedene Fleischsorten und Karotffelpüree mit Möhren.
An einer zweiten Theke konnte man sich in Selbstbedienung außerdem mit Weißbrot, verschiedenen Salaten und Obst in Form von Ananas versorgen.
Das waren jetzt natürlich keine kulinarischen Highlights, aber für einen Strandausflug wie diesen vollkommen angemessen.
Nach dem Essen blieben uns noch etwa eineinhalb Stunden, um weiter am Strand zu relaxen und ggf. auch mal ins kristallblaue, angenehm warme Wasser zu gehen. Dabei konnten wir uns weiterhin mit freien Getränken an der Bar versorgen. Von ein paar dunklen Wolken, die zeitweise vorbei zogen, ließen wir uns nicht verdrießen.
Um kurz nach 15:00 Uhr machten wir uns schließlich auf den Rückweg, dieses Mal aber nicht mit Katamaran, sondern mit dem Schnellboot. Dabei machten wir noch einen kleinen Zwischenstopp an einer Sandbank, wo wir vom Boot in das gerade einmal hüfttiefen Wasser steigen konnten.
Nach einer halben bis dreiviertel Stunde Aufenthalt ging es schließlich weiter und zurück nach Los Melones / Bayahibe, wo uns das Schnellboot im Hafen wieder bis nah an den Strand brachte. Es war inzwischen etwa 16:45 Uhr.
Nun gingen wir zurück in unsere kleine Ferienhütte, wo wir erst uns einmal frisch machten. Außerdem hatte der Fahrtwind des Bootes die Frisur meiner Begleitung ziemlich durcheinander gebracht, so dass diese erst einmal für über eine Stunde in einen nahen Friseursalon verschwand, um sich dort die Haare richten zu lassen.
Erst später am Abend, es war inzwischen bereits gegen 21:00 Uhr, konnten wir uns dazu durchringen, noch einmal aufzubrechen und uns eine nette Location zum Abendessen zu suchen. Nachdem wir einige Zeit durch Bayahibe gelaufen waren, fiel unsere Wahl schließlich auf das kleine Restaurant Mare Nuestro direkt neben dem Capitan Kidd, das wir ja gestern Abend beehrt hatten. Das kleine zweistöckige Holzgebäude mit großer Dachterrasse sprach uns einfach am meisten an.
Zuerst suchten wir uns einen Platz im Erdgeschoss, doch hier schien sich keiner um uns kümmern zu wollen. Wir wollten schon wieder gehen, als uns ein Angestellter aus einem kleinen Küchenfenster zurief, dass nur auf der Dachterrasse bedient würde. Also begaben wir uns nach oben und fanden trotz vieler Gäste dort glücklicherweise noch einen freien Platz mit wunderbaren Blick auf den nahen Hafen von Bayahibe.
Gegenüber des Restaurants fand zur gleichen Zeit eine große Party statt, wie man mir erzählte handelte es sich dabei um eine sogenannte Quinceañera, eine Feier die in vielen lateinamerikanischen Ländern zum 15ten Geburtstag eines Mädchens üblich ist und den Übergang der Gefeierten vom Kind zur jungen Frau darstellt. Das Ganze war wirklich prachtvoll und pompös gestaltet und ich hatte so etwas noch nie vorher gesehen, daher erwähne ich es einfach mal in diesem Beitrag.
Ganz wie der Name des Restaurants vermuten ließ, war die Karte sehr stark Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchte ausgelegt. Vor allem die Variationen von Pasta mit unterschiedlichsten Fisch- und Meeresfrüchten umfasste gleich mehrere Seiten. Noch während wir das umfangreiche Angebot studierten und versuchten unsere Wahl zu treffen, brachte man uns zwei Bruschetta als kleine kostenlose Vorspeise.
Ich entschied mich schließlich für die Spaghetti con Langosta zum Preis von 800 Pesos, während meine Begleitung die Spaghetti con Camarónes wählte. Ich hatte ja erwartet dass man die Langosta, also den Hummer, einfach in der Sauce verarbeitet haben würde. Doch als das Gericht schließlich serviert wurde, wurde ich eines besseren belehrt.
Auf einer großen Portion Spaghetti mit einer Tomaten-Meeresfrüchte-Sauce thronten zwei kleine halbierte, gegrillte Hummer, bei denen ich nun selbst mit Messer und Gabel das zarte Hummerfleisch aus ihrer Schale befreien musste. Zum Glück brachte die Bedienung dazu noch einen zusätzlichen Teller, denn hätte ich das auf den Spaghetti versucht, wäre es wahrscheinlich zu einer Sauerei gekommen. 😉
Im Verzehr war das Gericht also etwas aufwändiger, aber es lohnte sich alle Mal, denn frisches Hummerfleisch gilt nicht umsonst als Delikatesse. Der Saft einiger Spalten von Limonen, die ich mir noch bringen ließ, rundeten das ganze Geschmacklich schließlich sehr gelungen ab.
Wir gingen anschließend noch einmal ein Stück nach Bayahibe hinein und genossen in einer Bar an der Straße noch ein großes Presidente-Bier, bevor wir schließlich in unsere Ferienhütte zurückkehrten und uns zu Bett begaben. Nach dem erlebnisreichen Tag waren wir schnell eingeschlafen.
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