Griechischer Gyros mit frischen Zwiebeln, Tzatziki & Djuvecreis [10.09.2018]
Zwar bot die Speisekarte unseres Betriebsrestaurants auch am heutigen Montag wieder viele alte Bekannte, aber zwei davon waren es dennoch wert in die nähere Auswahl genommen zu werden. Hätte ich nicht großes Verlangen nach einem Gericht mit Fleisch verspürt wären es sogar drei gewesen, denn die Pilzpfanne mit Lauch und Kartoffeln aus dem Abschnitt Vitality sah zumindest auf dem Foto, dass wir auf dem großen Bildschirm am Eingang betrachten konnten, auch sehr verlockend aus. So aber kamen nur das Griechische Gyros mit frischen Zwiebeln, dazu Tzatziki und Djuvecreis bei Globetrotter sowie die Nürnberger Rostbratwürstchen auf Weinsauerkraut, Bratensauce und Kartoffelpüree in die nähere Auswahl. Auf Asia-Wok-Gerichte wie Gebackene Frühlingsrollen oder Gebratenes Putenfleisch mit Thaigemüse und rotem Thaicurry verspürte ich heute weniger Appetit. Wahrscheinlich war es eine Mischung aus den Tatsachen, dass ich zum einen bereits am Wochenende mit meinem Rosenkohl-Kartoffel-Auflauf mit Curry-Hähnchen viel Kartoffeln zu mir genommen hatte und dass ich Gyros einen My lieber mag als Nürnberger Rostbratwürstchen, die mich dazu bewog heute der griechischen Küche den Vorzug zu geben. Leider gab es dazu keinen (Weiß-)Krautsalat im Angebot der Salattheke, obwohl der ja eigentlich am besten dazu gepasst hätte. Aber etwas Rotkohlsalat tat es zur Not auch – besser als gar keine Gemüsebeilage.
Der Djuvec-Reis war auf jeden Fall schon mal sehr gut gelungen mit seiner leichten Geschmacksnote von Tomate und seiner Beigabe von Erbsen, Möhren und Paprika – allerdings trotz einer großzügigen Portion in so geringer Menge, dass man hier nicht von einer Gemüsebeilage sprechen kann. Ebenso wenig die kleinen Salatgurkenstreifen, die sich in dem wie üblich sehr knoblaucharmen Tztatziki, aber schmackhaften fanden. Zählte man noch die knackig frischen Zwiebelringe, die sich jeder nach eigenem Gutdünken aufladen konnte noch dazu, kommt vielleicht letztlich eine kleine Gemüsebeilage zusammen. Aber auf das kleine Schälchen knackigen eingelegten Rotkohlsalat, dieses Mal leider ohne Apfelstückchen, wollte ich dennoch nicht ganz verzichten. Einzig an der wichtigsten Komponente, dem griechischen Gyros vom Schwein, musste ich eine kleine Diskrepanz feststellen, denn in der Würze war ein kleiner Deut zu viel Pfeffer verwendet worden – leider nicht das erste Mal. Aber es war dennoch genießbar und nur wenig von seiner würztechnischen Ideallinie entfernt. Insgesamt war ich mit meiner Wahl auf jeden Fall zufrieden.
Beim Rennen um Platz eins auf der Allgemeinen Beliebtheitsskala lieferten sich Gyros und Rostbratwürstchen heute eine enges Kopf-an-Kopf-Rennen und ich war letztlich der Meinung dass, unter Einbeziehung der Tabletts in den Rückgabewagen, die Rostbratwürstchen knapp das Rennen gewannen und das Gyros somit auf einen guten zweiten Platz verwiesen. Verdient will ich nicht sagen, denn von dem Ausrutscher mit dem Pfeffer konnte ja niemand etwas wissen. Auf dem dritten Platz folgten schließlich Asia-Gerichte und Platz vier belegte die Pilzpfanne mit Lauch und Kartoffeln.
Mein Abschlußurteil:
Gyros: +
Frische Zwiebeln: ++
Tzatziki: ++
Djuvecreis: ++
Rotkohlsalat: ++
Normalerweise bin ich ja ein großer Gyrosfreund, aber sowas kommt mir nur als Schweinegeschnetzeltes nach Gyrosart gewürzt auf den Teller. Sowas „Griechischen Gyros“ zu nennen, grenzt an Blasphemie. 😉
Natürlich ist das Gyros vom Drehspießgrill immer vorzuziehen. Aber da sich kaum jemand ein Gerät zu Hause hinstellen kann oder möchte und scheinbar auch dieses Betriebsrestaurant keinen besitzt, halte ich Pfannengyros wie dies hier durchaus für eine akzeptabel. Hätte ich die Wahl, würde ich aber natürlich auch zum frisch vom Spieß geschnittenen Gyros greifen. 🙂
Allein der Begriff „Pfannengyros“ ist doch ein Widerspruch in sich und einfach nur irreführend. Da reicht es, das Wort von seinem Ursprung her zu beleuchten. Das einzige, was sich bei solchen Gerichten dreht, ist der Magen … Mehr Ehrlichkeit auch beim Essen! Was ist an Geschnetzeltem, nach Gyrosart gewürzt, so schlimm? Bei der allgemein erlebten Gleichgültigkeit solchen Angelegenheiten gegenüber wundert es mich nicht, wenn die guten Standards immer mehr verwässert werden und wir in naher Zukunft alle nur noch unterschiedlich aromatisierten Einheitsbrei mit Stückchen essen werden.
In den Beiträgen verwende ich immer die Bezeichnung aus der Speisekarte, aber ansonsten können wir gerne uns auf „Geschnetzeltes Gyros Art“ einigen – ich bin da flexibel. Dann ist die Pfannenpizza aber wahrscheinlich auch etwas, was man nicht so nennen darf, da richtige Pizzen ja ausschließlich in Öfen gebacken werden. Das wären dann wohl „Belegte Teigfladen Pizza Art“ oder so ähnlich. 😉
Trotz der nicht immer ehrlichen Lebensmittelindustrie hege ich aber keine Befürchtung, dass wir bald nur noch Einheitsbrei essen müssen. Dazu boomen die Kochshows im Fernsehen zu sehr und die Leute sind viel zu sehr auf Bio und gesundes Essen getrimmt, als dass sie so etwas akzeptieren würden.
Beim Kochshowbetrachter habe ich irgendwie das Klischeebild, dass er vor dem Fernseher mit einer TK-Pizza und einer Tüte Chips sitzt. 😉 Der Overkill mit den Kochshows lässt eigentlich keinen anderen Schluss zu. Die Mainstreamingen schaue ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr.
Die Vorgehensweise mit den Kochshows ist aber im TV-Business üblich. Sobald ein Thema einen gewisses Maß an Mainstream-Bekanntheit erreicht hat, wird es so umgehend ausgeschlachtet, kopiert und breitgewalzt bis es auch dem letzten Hinterwäldler aus beiden Ohren rauskommt. Dann verschwindet es in die Dritten und die Prekariatssender und geht dann sang und klanglos unter.
Aber die Idee mit dem Kochshow-Gucker mit TK-Pizza ist gar nicht mal so weit hergeholt, da hast du Recht..
Wobei es auch Dosenravioli sein könnten. Natürlich kalt …
Wobei die Sache mit dem Nachmachen von Fernsehsendungen durchaus auch anders laufen kann. „XY ungeköst“ wird ja auch vermehrt nachgemacht, aber sie werden alle scheitern. Das Original ist zu stark. Auch „Kunst und Krempel“ wird den aktuellen Hype von „Bares für Rares“ überleben. 😉
Das Kopieren erfolgreicher Showkonzepte ist spätestens seit Einführung der Privatsender aber gang und gäbe. Ein gutes Beispiel sind DSDS (RTL) und ihre Ableger Voice of Germany (Pro 7) oder Starsearch (Sat 1). Meist überleben zwar nur die Platzhirsche, in der Regel die zuerst auf dem Markt erschienenen, aber das hält die anderen natürlich nicht davon ab trotzdem zumindest einen Teil des Kuchens – vor allem in Form von Werbeeinnahmen – abzugreifen. 😉