Chili con Carne mit Sauerrahm & Baguette [29.10.2018]
Zwar überlegte ich kurz, ob ich heute nicht doch beim Putenschnitzel „Zigeuner Art“ mit Kroketten aus dem Abschnitt Tradition der Region der Speisekarte unseres Betriebsrestaurants zugreifen sollte und auch der Gemüsestrudel mit Ratatouille und Quarkdip bei Vitality sah heute interessant aus, da man die Strudelstücke dieses Mal in Scheiben von einem größeren Strudel abgeschnitten zu haben schien, aber letztlich fiel ich dann doch in mein gewohntes Verhaltensmuster zurück und griff zum Chili con Carne mit Mais und Kidney Bohnen, dazu Sauerrahm und Baguette, das man mal wieder bei Globetrotter anbot. Gebackene Frühlingsröllchen oder Gebratenes Hühnerfleisch mit Gemüse in Austernsauce sahen in den Woks der Asia-Thai-Theke zwar auch noch ganz nett aus, aber ich hatte meine Entscheidung getroffen. Dazu fischte ich mir noch ein paar Jalapeno-Scheiben aus der Sojasauce an der Wok-Theke, um die Schärfe des traditionell ja eher milden Chilis noch etwas zu steigern.
Leider war ich gerade in dem Zeitraum an die Theke gekommen, als die Warmhalteschale fast leer war – ich hatte also nur von den Resten des Chilis bekommen. Aber unabhängig davon kommt es mir wirklich so vor, als würde die Menge an Mais und Bohnen im Chili immer mehr abnehmen. Vergleichen mit dieser Portion von 2014 ist es besonders offensichtlich, aber auch bei diesem Chili aus 2017 war es noch deutlich dickflüssiger und reichhaltiger. Ich hoffe mal dass dies kein Dauerzustand ist, ansonsten werde ich meine Affinität zum hiesigen Chili doch noch einmal überdenken müssen. Das Gericht selber war zugegebenermaßen zwar nicht schlecht, aber für meinen persönlichen Geschmack eben etwas dünnflüssig und die Menge an Gemüse war trotz der zusätzlichen Jalapenos fast schon als homöopathisch zu bezeichnen. 😉 Zum Glück gab es das große Stück knuspriges und frisches Baguette, welches das Gericht sehr gelungen um eine weitere Sättigungskomponente ergänzte. War also OK, aber ich weiß dass das auch noch deutlich besser geht. Meine Lieblingsversion ist mit mehr Gemüse, Jalapenos, Sauerrahm und Tortilla Chips. Vielleicht kehrt man ja irgendwann mal dahin zurück – ich hoffe es zumindest.
Trotz seiner Unzulänglichkeiten lag das Chili aber heute beim Rennen um den ersten Platz auf der Allgemeinen Beliebtheitsskala mal wieder klar vorne und holte sich den Sieg unangefochten. Das einzige Gericht dass ihm ein wenig gefährlich hätte werden können, war das Putenschnitzel mit Kroketten, das auf einem guten zweiten Platz landete. Es folgten die Asia-Gerichte auf dem dritten Platz und der vegetarische Gemüsestrudel auf einem guten Platz vier.
Mein Abschlußurteil:
Chili con Carne: +
Baguette: ++
Weniger mais und Bohnen? Sie nähern sich also dem originalen Chili (wenn es das überhaupt gibt) immer mehr an und verlassen die Wege des „deutschen Chili con Carne“ – eine Begrifflichkeit, die ich neulich aufschnappte und sehr treffend fand. 😉
Ich glaube es gibt unzählige Variationen dieses Gerichts – von der dünnen Suppe bis hin zum dickflüssigen Eintopf. Und mit Schokolade, Kaffee und anderen seltsamen Zutaten. Aber das Original mexikanische Rezept unterscheidete sich aber auch nicht sehr stark von dem, was hier in der Regel vorgesetzt wird. Nur die Würzung ist meist deutlich schärfer. 😉
Naja, ich weiß nicht, ob Trockenfleisch und Chilischoten dem oben gezeigten so ähnlich sind … 😉
Von Trockenfleisch war ja nicht die Rede. Aber wahrscheinlich wurde das gaaaanz ursprüngliche Chili tatsächlich damit zubereitet – frisches Fleisch ist ja nicht immer verfügbar. Im Prinzip bezeichnet ein Chili con Carne aber nur ein Gericht mit Chilis und Fleisch. Welche Sorte Fleisch dabei verwendet wird ist nirgendwo festgeschrieben. Ich habe ja auch schon ähnliche Gerichte z.B. mit Rindfleisch zubereitet. Da scheitert es wahrscheinlich eher an der Zutat Chili, denn eine echte Chilischote haben die wenigsten der hiesigen Zubereitungen gesehen, maximal etwas Chilipulver oder Flocken. 😉