Süß-scharfe Hähnchenwürfel im Schinkenmantel mit hausgemachten Pommes Frites – das Rezept
Eigentlich hätte ich zwar heute noch eine meiner leckeren Lachsfrikadellen von gestern gehabt, aber ich hatte noch für ein zweites Rezept eingekauft und wollte dieses nun heute testen. Es handelte sich dabei um Hähnchenwürfel im Schinkenmantel, die mit einer süß-scharfen Glasur versehen werden sollten. Und da ich noch Kartoffeln im Haus hatte, entschied ich mich dazu einfach noch ein paar Pommes zuzubereiten. Kein Gourmet-Rezept, aber dennoch sehr lecker und eignet sich auch wunderbar als Fingerfood. Und in der Zubereitung auch nicht sonderlich kompliziert, natürlich vorausgesetzt man hat eine Heißluftfritteuse wie ich. 😉 Aber ich bin mir sicher man kann so etwas auch problemlos im Ofen machen. Ich liebe dieses Gerät, wirklich wunderbar vielseitig – aber ich verspreche auch bald mal wieder ohne es zu kochen. Aber nicht heute.
Was benötigen wir also für 3-4 Portionen?
Für die Hähnchenwürfel
Für die Pommes Frites
Beginnen wir mit der Vorbereitung der Pommes Frites. Dazu schälen wir erst einmal die Kartoffeln
und schneiden sie in Stifte. Ich verwendete dazu meinen Pommesschneider, der schon seit längerem in meinem Küchenschrank vor sich hin staubte – aber ich war froh dass ich ihn habe.
Kleineren Verschnitt sortieren wir aus, der würde später nur ankokeln, den Rest geben wir in eine Schüssel mit kalten Wasser
und salzen das Wasser mit einem Teelöffel Salz. Durch das Einlegen in Wasser für ca. 30 Minuten entziehen wir den Kartoffeln die Stärke und sie werden beim frittieren deutlich knuspriger.
Nun wenden wir uns den Hähnchenbrüsten, die wir waschen und trocken tupfen
um sie dann in Würfel zu schneiden. Ich orientierte mich dabei an der Breite der von mir gekauften Speckstreifen, die bei 4,8 bis 5cm lag, also schnitt ich die Hähnchenstücke in ca. 4,5cm breite Stücke. Aufgrund der unterschiedlichen Dicke des Fleischs gelang das aber nicht immer.
Die Hähnchenwürfel würzen wir nun rundherum mit etwas Salz und Pfeffer
und wickeln sie dann mit jeweils einem halben Speckstreifen. Das ganze sichern wir dann mit Hilfe eines Zahnstochers.
Das Problem bei deutschem Frühstückspeck ist aus meiner Sicht, dass er so extrem dünn geschnitten verkauft wird. In anderen Ländern, vor allem den USA, sind sie fast doppelt so dick geschnitten, was das arbeiten damit deutlich erleichtert. Das aber nur am Rande erwähnt, ich bin ja trotzdem damit zurecht gekommen. 😉
In eine größere Schüssel geben wir nun den braunen Zucker, den Cayennepfeffer und das Chili,
vermischen alles gründlich miteinander
und wälzen dann die speckummantelten Hähnchenwürfel darin, wobei wir überflüssige Zucker-Chili-Mischung abschütteln.
Ich ließ dabei einige der Stücke „Blank“, also ohne Zucker-Chili-Glasur, um den geschmacklichen Unterschied testen zu können. Bis zum Gebrauch lagern wir alles im Kühlschrank.
Als nächstes nehmen wir die Kartoffelstifte aus dem Wasser, breiten sie auf etwas Küchenpapier aus
und tupfen sie rundherum gründlich trocken
und geben sie zurück in die Schüssel, die wir vorher natürlich ausgespült und abgetrocknet haben.
Dazu geben wir dann einen Esslöffel Öl, evtl. auch etwas mehr,
und vermengen alles gründlich, so dass die Kartoffelstäbchen rundherum mit dem Öl benetzt sind. Die Schüssel stellen wir abgedeckt erst einmal bei Seite.
Da sowohl Pommes als auch Hähnchen in der Heißluftfritteuse gemacht werden sollen, brauchen wir etwas um die zuerst frittierten Teile warm zu halten. Dazu stellen wir ein Behältnis in den auf 50-60 Grad vorgeheizten Ofen, um es vorzuwärmen und die Teile später darin warm zu halten.
Da die Pommes wahrscheinlich beim warmhalten labberig geworden wären, entschloss ich mich dazu zuerst die Hähnchenteile in die Fritteuse zu schieben. Wie üblich sollten wir die Stücke dabei berührungsfrei im Frittierkorb platzieren und notfalls in mehreren Durchläufen frittieren.
Dabei sollten 10 Minuten bei 200 Grad vollkommen ausreichen,
allerdings sollten wir dabei immer wieder den Bräunungsgrad zwischendurch kontrollieren.
Die fertig frittierten Hähnchenwürfel sammeln wir in unserem vorgewärmten Behälter
und halten sie, abgedeckt mit Alufolie, im Ofen warm.
Natürlich spricht nicht dagegen, eines der Stücke zwischendurch zu probieren um die Qualität zu prüfen. Und sie waren vorzüglich.
Sind alle Hähnchenteile frittiert – ich brauchte dazu drei Durchläufe – lassen wir den Frittierkorb kurz abkühlen, wischen ihn mit einem feuchten Tuch aus, denn wir wollen ja keine Zucker-Chili-Glasur auf unseren Fritten und geben dann die in mit Öl benetzten Kartoffelstäbchen hinein
um sie für 20 Minuten bei 200 Grad zu frittieren. Nach 10 Minuten sollten wir den Korb dabei kurz herausnehmen und alles gut durchschütteln, damit die Fritten rundherum schön braun und knusprig werden.
Haben sie dann den gewünschten Bräunungsgrad erreicht, geben wir sie zurück in die erneut gründlich gereinigte Schüssel, würzen sie nach Belieben, z.B. mit Salz, Paprika, Knoblauch- und Zwiebelpulver,
und schütteln alles gründlich durch, damit die Pommes gleichmässig mit den Gewürzen bedeckt sind.
Anschließend können wir sie gemeinsam mit den speckummantelten Hähnchenteilen sowie einem Dip nach eigenem Belieben auch schon servieren und genießen.
Ganz wie erwartet was der braune Zucker in der Heißluftfritteuse geschmolzen und hatte den Speck samt der darin befindlichen Hähnchenteile mit einer dünnen, süßlich-scharfen Glasur umgeben. Auch die Idee war ich bisher noch nicht gekommen, aber die Idee erwies sich in Kombination mit dem knusprig angebratenen Speck und dem saftigen Hähnchen als überaus lecker. Zwar schmeckten auch die ohne Zucker frittierten Hähnchen im Speckmantel vorzüglich, jene in Zucker-Chili-Glasur waren geschmacklich aber weitaus interessanter. Und auch die selbst gemachten Fritten erwiesen sich als vorzüglich: Außen wunderbar knusprig und innen angenehm weich, dabei auch sehr gelungen gewürzt. Ich war mit dem Ergebnis auf jeden Fall sehr zufrieden und werde ähnlich Dinge wohl in Zukunft häufiger zubereiten.
Ein kleiner Wermutstropfen ist der geschmolzene Zucker, der in den Auffangkorb der Fritteuse getropft und dabei dunkel geworden war. Ich will hoffen dass ich den wieder gereinigt bekomme – aber Zucker ist ja hoffentlich auch in angebrannter Form wasserlöslich, so dass ein wenig einweichen hier wohl Abhilfe schaffen wird. 😉
Guten Appetit
Nachtrag: Der angebrannte Zucker ließ sich mit warmen Wasser und Spüli problemlos lösen.
Kunst mit Pommes … 😀
Ceci n’est pas un pile de frites (Frei nach Magritte) 😉
Gut, dass es Übersetzungssoftware gibt. 😉
Jaja, das sind die richtigen. Eine übersichtliche Portion auf dem Teller für’s Foto anrichten, beim Essen aber das mitgekochte/gegarte aber auch noch in sich hineinstopfen … Irgendwoher kenne ich das. 😉
Wobei mir bei dem Hühnchenfleisch und seiner Zubereitung irgendwie eine andere Rezeptidee nicht aus dem Kopf gehen will, die ich immer mal mit mir rumtrage und die man anhand des obigen Würzbeispiels durchaus versuchen sollte: Tofu im Speckmantel.