Auch am heutigen Dienstag begann mein Tag früh und ich stand noch vor 7:00 Uhr auf um mich zu duschen und meine Sachen packen zu können. Erst nach ich bereits ausgecheckt hatte und auf dem Weg zum Taxistand war musste ich erschrocken feststellen dass ich die Zugangskarte zur Firma wohl im Zimmer hatte liegen lassen. oO Also bin ich schnell zurück, holte noch die Karte die offen auf dem ungemachten Bett lag und begab mich endgültig zu den Taxis und mit einem von diesen auf den Weg in Firma.
Den Vormittag verbrachten wir wieder mit unserem Mega-Meeting, unterbrochen von kurzen Kaffe-Pausen. Als sich der Mittag nährte, zeigte ein Blick auf die Speisekarte der Kantine, dass auch heute dort nicht wirklich verlockendes angeboten wurde. Daher beschlossen wir uns einfach Pizza in die Firma bestellen. Die Wahl fiel dabei auf die Pizzeria Venezia aus Münster, die uns ein Kollege als sehr gut anpries. Neben Pizzen fanden sich dort auch viele andere italienische Gerichte wie Pasta, Salate, Fisch- und Fleischspezialitäten, leichte Gemüsegerichte sowie Desserts und Getränke an. Ich entschied mich nach Durchsicht der Pizzakarte schließlich für die Pizza Amore mit Gyros, Zwiebeln und Sauce Hollandaise, die in der Maxi-Ausführung mit 28 cm Durchmesser bei 9 Euro liegen sollte. Für Münchner Verhältnisse ein wahres Schnäppchen. Nachdem wir bestellt hatten, setzen wir unser Meeting fort bis schließlich unsere Pizzen ca. 23-30 Minuten ankamen und wir zum Esse in die Aufenthaltsbereich mit angeschlossener Kaffeeküche wechselten, der großzügig mit Sitzmöglichkeiten war. Dort kam ich dazu die Papp-Hülle um meine Pizza zu öffnen und einen Blick auf diese zu werfen.

War mir zuerst auffiel war dass die Stücke Gyros-Fleisch zwar angenehm groß, dafür aber auch nicht ganz so zahlreich waren wie ich es mir gewünscht hätte. Dazu kam dass sie nicht wirklich gleichmässig verteilt waren. Aber vielleicht setzte ich da auch zu hohe Ansprüche. 🤔 Geschmacklich war die Pizza auf jeden Fall sehr gut gelungen: Gyros und Zwiebeln gehören ja sowieso traditionell zusammen, aber auch die Sauce Hollandaise fügte sich wunderbar in die geschmackliche Gesamtkomposition ein. Und alles fand sich auf einem dünnen und frisch gebackenen knuspriger Teigboden, so wie es sein sollte.

Schön wäre es noch gewesen, wenn die Sauce überall überall bis zum Rand verteilt gewesen wäre, aber das ist dann wohl eher unter dem Begriff „Luxusproblem“ abzutun. Alles in allem eine wirklich leckere Pizza, die jeden Cent ihrer neun Euro wert schien.
Das Meeting ging danach noch bis kurz nach 16:15 Uhr weiter, dann waren wir fertig mit unseren Themen und betrieben noch etwas Socializing. EIgentlich war ab 17:00 Uhr noch eine weitere Firmenveranstaltung bei der reichlich Bier fließen sollte, da ich aber leider derzeit Antibiotika nehmen muss, hätte ich am Besäufnis nicht teilnehmen können. Aus diesem Grund hatte ich meine Rückfahrt für heute kurz nach 18:00 Uhr gebucht und verabschiedete mich in Richtung Bahnhof während die meisten anderen sich zum Feiern ins Betriebsrestaurant begaben.
Natürlich war ich dennoch viel zu früh am Münsteraner Hauptbahnhof.

So blieb mir aber genügend mich noch mit etwas Reisproviant einzudecken bevor ich mich schließlich zum Gleis 9 begab, von wo mein Zug abfahren sollte.

Leider musste ich hier gleich feststellen, dass der von Hamburg kommende ICE jetzt bereits mit 7 Minuten Verspätung eintreffen sollte.

Der erste Teil der Fahrt verlief angenehm ruhig. Ich hatte mir einen Fensterplatz an einem Tisch reserviert und die meiste Zeit waren die anderen drei Sitzplätze am Tisch unbesetzt. Also genau richtig um mich gegen 19:30 Uhr meinem Reiseproviant zu widmen: Einem Mehrkorn-Baguette mit Salat, einem Hacksteak, Zwiebeln und Gewürzgurken auf Hamburger-Sauce.

Erworben hatte ich das Baguette für gerade mal 3 Euro bei Yorma’s, einem kleinen Imbiss direkt am Haupteingang des Münsteraner Hauptbahnhofs. Und für diesen Preis war es wirklich reichlich belegt.

Danach versuchte ich etwas zu dösen, war mir auch bis Köln zeitweise gelang. Doch ab der Domstadt war Schluß damit denn es stieg eine jüngere Familie mit zwei Söhnen zu, die für einige Unruhe sorgte. Es begann damit dass der Vater begann in riesiges Depot an Nahrungsmitteln auszupacken und seinen Kindern und seiner Frau ein umfangreiches Abendessen zu versorgen. Dabei entstand natürlich eine Geräuschkulisse die weiteres Dösen unmöglich machte. Und nach dem Essen war es natürlich noch nicht vorbei, es folgten mehrere Runden eines Kartenspieles, zu dem es zu gehören schien die Karten möglichst laut auf den Tisch zu knallen. Doch ich ertrug alles schweigend und war froh als die Vier am Frankfurt Flughafen Fernbahnhof ausstiegen. Doch dass bedeutete nicht dass es jetzt besser wurde. Ein Fahrgast mit einem mittelgroßen Koffer, einem Rucksack und einer Hundebox stieg zu und ließ sich mir gegenüber nieder. Das selbst wäre ja nicht schlimm gewesen, hätte er seinen Koffer in das Kofferregal schräg gegenüber platziert. Aber nein, dieser landete auf dem Boden direkt vor dem leeren Sitz mir gegenüber, so dass es für mich unmöglich wurde dass ich meine Beine ausstrecken konnte. Leider konnte ich den anderen Fahrgast nicht darum bitten die Position seines Koffers zu verändern, da er bereits kurz nach der Abfahrt friedlich eingedöst war. Na ja, irgendwie überstand ich die weitere Fahrt dennoch und als wir in Stuttgart ankamen stiegen die Leute am Tisch auf der anderen Gangseite aus und der Fahrgast am meinem Tisch zog dorthin um, so dass ich endlich wieder genug Platz hatte. Der ICE hatte inzwischen 18 Minuten Verspätung.

Bis wir schließlich in die Endtstation München ankamen konnten noch eine Viertelstunde aufholen, so dass wir letztlich nur 3 Minuten Verspätet ankamen.

Eine gute Leistung für die Deutsche Bahn, das hatte ich das letzt Mal deutlich schlimmer erlebt.
Als ich das Bahnhofsgebäude verließ, musste ich feststellen dass es recht kräftig regnete. Ich versuchte mir also ein Uber zu bestellen, denn ich hatte keine Lust von der Haltstation der S-Bahn durch den Regen nach Hause zu laufen. Und ich hatte – obwohl es bereits nach Mitternacht war – Erfolg. Nach nur sechs Minuten Wartezeit kam der Fahrer und brachte mich sicher und schnell bis vor die Haustür, wo wir gegen 1:00 Uhr ankamen. Endlich zu Hause ging ich sogleich ins Bett, denn ich musste am Morgen wieder arbeiten. So endete ein weiterer Business-Trip nach Westfalen.