Der Krater – Douglas Preston – ein Buchreview
Mit Der Krater habe ich erstmalig ein Buch des US-amerikanischen Autors Douglas Preston verschlungen. Dieses 2010 unter dem englischen Titel Impact erschienene Werk ist das zehnte seiner Einzelwerke, hinzu kommen siebzehn weitere Werke, die er zusammen mit Lincoln Child veröffentlicht hat, darunter die relativ bekannte Reihe um den FBI-Agenten Aloysius Pendergast. Das erste Buch dieser Reihe, Relic – Deutsch Das Relict, wurde 1997 auch schon – wie ich finde recht passabel – verfilmt. Allerdings fehlt in dieser Verfilmung jeglicher Bezug auf Pendergast, der hier auch im Buch nur als Nebencharakter auftritt.
Aber ich schweife ab – eigentlich soll es hier ja um das Buch Der Krater gehen, das ich in ungekürzter Hörbuchform mit einer Laufzeit von knapp zwölfeinhalb Stunden bei meinem Standard-Hörbuchdealer Audible erworben hatte. Gesprochen wird diese bei Der Hörverlag erschienene Vertonung von Uve Teschner, einem Sprecher von dem bisher meines Kenntnisstandes noch keine Werke konsumiert hatte, der mit seiner gelungenen Arbeit hier durchaus Lust auf mehr machte.
Kommen wir nun zum Inhalt – ich versuche dabei natürlich so wenig wir möglich zu spoilern: Als vor der Küste des US-Bundestaates Maine ein Meteorit niedergeht, sind die junge Afroamerikanerin Abby und ihre Freundin Zeuge des Ereignisses und entdecken bald, dass das kosmische Objekt scheinbar nicht im Meer, sondern auf einer der vielen dortigen Inseln niedergegangen ist. Sie wittern eine leichte Möglichkeit, das Objekt zu bergen und zu Geld zu machen, daher begeben sie sich wenig später auf die nicht ungefährliche Suche nach dem Einschlagsort. Parallel erhält der ehemalige CIA-Agent Wyman Ford den Auftrag, sich auf die Spur von radioaktiv strahlenden Edelsteinen zu begeben, die seit kurzer Zeit, aus Dschungel von Kambodscha kommend, auf dem Weltmarkt aufgetaucht sind. Des weiteren geschieht in Kalifornien ein grausamer Mord an einem ehemaligen NASA-Wissenschaftler und einer seiner früheren Schüler und derzeitiger Nachfolger bei der Mars-Mission der NASA stößt bei seinen Nachforschungen auf ungewöhnliche Gammastrahl-Emissionen, die vom roten Planeten auszugehen scheinen. In welchem Zusammenhang sie mit dem Mord stehen ist dabei zuerst vollkommen unklar. Klingt im ersten Moment nach drei vollkommen zusammenhanglosen Erzählsträngen, die der Autor jedoch sehr gekonnt langsam zusammenführt und um weitere Protagonisten wie zum Beispiel einen Auftragskiller erweitert, der den Auftrag erhält eine verschwundene Festplatte der NASA wieder zu beschaffen und die Verantwortlichen zu beseitigen.
Zu Beginn zieht sich die Erzählung aufgrund der teilweise recht gründlichen Einführung der einzelnen Charaktere etwas, aber schon bald nimmt die Erzählung fahrt auf und dem Leser wird schnell klar, in welchem Zusammenhang die einzelnen Ereignisse stehen. Preston gelingt es dabei, den Leser regelrecht an die Handlung zu fesseln, während sich die Ereignisse immer mehr zu überschlagen beginnen und sich mit zahlreichen, teilweise unerwarteten Wendungen einem spannenden Höhepunkt und einem überraschendem Ende entgegen bewegen.
Trotz der Tatsache, dass hier (*Achtung: Spoiler*) etwas Außerirdisches mit im Spiel ist, würde ich das Buch doch eindeutig unter dem Oberbegriff Thriller und nicht etwa unter Science Fiction einordnen. Ein durchgehend spannendes Werk, das aufgrund des sehr gelungenen Spannungsbogens und des großen Unterhaltungswerts über die wenigen kleinen logischen Schwächen innerhalb der Handlung gerne hinwegsehen lässt. Aus meiner Sicht hat das Werk alles, was man von einem guten, soliden Thriller erwartet, ich wurde kurzweilig und wunderbar unterhalten. Das macht auf jeden Fall Lust auf mehr von diesem Autor.
Meine Wertung:
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