Fleischpflanzerl mit Bratensauce & Röstkartoffeln [04.12.2018]
Leider hatte ich am Anfang den Gulaschsuppeneintopf mit Semmel bei Globetrotter irgendwie übersehen, sonst hätte ich vielleicht bei diesem Gericht zugegriffen. Ich war zu sehr auf das als Spaghetti mit Balsamicolinsen und Ruccola angebotene Gericht bei Vitality fokussiert gewesen, doch als ich entdeckte dass man es mit Makkaroni und ohne Ruccola servierte, kam ich doch davon ab. Von dem Fleischpflanzerl mit Bratensauce und Röstkartoffeln bei Tradition der Region sowie dem Zusatzangebot Cordon bleu mit Bratkartoffeln (die übrigens beide mit den selben Kartoffelscheiben serviert wurden, die wir schon von der Finkenwerder Scholle oder dem Zwiebelrostbraten her kennen) wollte ich eigentlich aufgrund der schlechten Erfahrung mit der Sättigungsbeilage die Finger lassen. Das Gebratene Thaigemüse in Masamansauce oder das Gebratenes Putenfleisch mit frischem Gemüse in Kokosmilchsauce von der Asia-Wok-Theke schienen mit aber auch nicht das richtige. Also griff ich in der Annahme dass die Kartoffelscheiben heute endlich mal etwas knusprig wären beim Fleischpflanzerl zu. Passendes Salat oder Gemüse suchte ich aber vergebens.
Die Bratkartoffeln sahen zwar heute wirklich verlockend aus, aber sie enttäuschten leider auch dieses Mal wieder auf ganzer Linie. Bei mir erhärtet sich wiederum die Vermutung, das man diese Bratkartoffeln vorgebraten und tiefgefroren im Großhandel kauft und anschließend nur noch auftaut und warm macht. Anders kann ich es mir kaum erklären dass sie zum dritten Mal in Folge weich, labberig und konsistenzlos daher kamen. Und das Fleischpflanzerl erfüllte heute nicht ganz die Erwartungen, denn es war heute deutlich trockener und leicht bröselig. Das hatte ich schon deutlich besser erlebt. Die würzige und dickflüssige Bratensauce kompensierte das leider nur zum Teil. Leider ein eher enttäuschendes Gericht – ich wäre mit dem Gulascheintopf eindeutig besser bedient gewesen.
Dennoch lagen Fleischpflanzerl und Cordon bleu heute bei den anderen Gästen ganz vorne in der Gunst, wobei ich meine das Fleischpflanzerl etwas häufiger gesehen zu haben. Somit landet dieses auf Platz eins und das Cordon bleu auf dem zweiten Platz der heutigen Allgemeinen Beliebtheitsskala. Auf Platz drei folgte der Gulascheintopf, gefolgte von den Asia-Gerichten auf dem vierten Platz und den Spaghetti bzw. Makkaroni mit Balsamico-Linsen und ohne Ruccola auf Platz fünf.
Mein Abschlußurteil:
Fleischpflanzerl: +
Bratensauce: ++
Bratkartoffeln: +/-
Den Unterschied zwischen Brat- und Röstkartoffeln habe ich noch nie wirklich begriffen, nur eins weiß ich: Das oben auf dem Bild sind weder die einen noch die anderen. Das mit den Bratkartoffeln ist wirklich, wie es immer heißt: Sie sind nicht so einfach, wenn man sie richtig machen will. Und selbst die vorgebratenen sollte man nochmal ordentlich abbraten und nicht bloß warm werden lassen. „Mein“ Fleischerimbiss bekommt das mittlerweile ganz gut hin, zumindest optisch. Aber vermutlich haben die auch den Zulieferer gewechselt. Bei deinem Gerioht stellt sich allerdings sowieso die Frage, warum Bratkartoffeln. Es gab doch Soße, da hätten es Petersilienkartoffeln auch getan.
In der Definition des Betriebsrestaurants sind Röstkartoffeln meines Erachtens kleine gekochte Salzkartoffeln, die hinterher noch mal angebraten werden, während Bratkartoffeln durch in Scheiben geschnittene und dann gebratene Kartoffeln repräsentiert werden.
Beim anbraten ganzer Kartoffeln sind sie hier auch weiterhin passabel, nur diese Bratkartoffel-Scheiben sind leider eher eine Zumutung.
Zum Fleischpflanzerl hätten mir aber auch Petersilienkartoffeln oder sogar Kartoffelbrei ausgereicht. Beides besser als dieser Labberkram… 😉
Mein Favorit zu Fleischküchle war schon immer Kartoffelbrei mit Röstzwiebeln die im Fett der Fleischküchlepfanne geröstet wurden, mit brauner Butter. Und Rahmwirsing oder Lauchgemüse dazu. Da braucht man nicht mal eine Sauce.