Griechisches Rindfleisch-Giouvetsi – das Rezept
Obwohl das Wetter an diesem Wochenende eher Frühlingshaft daher kam, verspürte ich dennoch irgendwie großen Appetit auf irgend ein Schmorgericht. Daher entschloss ich mich dazu, nach längerer Zeit mal wieder ein Giouvetsi, einen griechischen Schmortopf, auf meinen Speiseplan zu setzen. Etwas ähnliches hatte ich bereits einmal vor etwas mehr als 2 Jahren mit Lamm zubereitet, dieses Mal wollte ich das Gericht mal mit Rind versuchen. Außerdem verwendete ich eine etwas abgewandelte Zubereitungsform und abweichende weitere Zutaten, also genug Grund dass ich einen weiteren Beitrag darüber schreibe.
Was benötigen wir also für 4-5 Portionen?
Wie bei den meisten Rezepten beginnen wir auch hier mit der Vorbereitung der Zutaten. Wir schälen und würfeln also die Zwiebel,
waschen die Lauchstange, schneiden sie horizontal kreuzförmig ein
und zerkleinern sie anschließend bis hinein ins hellgrüne,
waschen auch die Paprika, entkernen sie
und schneiden sie wiederum in Würfel,
schälen und zerkleinern die Knoblauchzehen,
streifen die Rosmarinnadeln von den Zweigen und hacken sie etwas
und waschen schließlich noch das Rindfleisch, um es anschließend in mundgerechte Würfel zu schneiden.
Dann können wir endlich mit der eigentlichen Zubereitung beginnen. Dazu erhitzen wir etwas Olivenöl in einer Pfanne (mit Deckel),
und geben erst einmal gewürfelte Zwiebel, Möhren und Paprika hinein
um alles zusammen für 1-2 Minuten anzudünsten.
sowie die zerkleinerten Knoblauchzehen
die wir für weiter 3-4 Minuten mit sautieren
bevor wir alles dann erst einmal wieder aus der Pfanne entnehmen und bei Seite stellen.
Erneut geben wir dann etwas Olivenöl in die Pfanne, erhitzen es auf erhöhter Stufe
und geben das gewürfelte Rindfleisch hinein
um es scharf anzubraten, so dass ein paar Röstaromen entstehen.
Ist das Fleisch gebräunt und durchgebraten, schalten wir die Hitzezufuhr zurück auf mittlere Stufen und geben das sautierte Gemüse zurück in die Pfanne.
Nun geben wir den Honig dazu, lassen ihn etwas karamellisieren
und addieren dann die drei Esslöffel Tomatenmark,
das wir kurz mit anbraten, damit es seine bittere Note verliert.
Anschließend streuen wir die zerkleinerten Rosmarinnadeln ein,
geben Zimtstange und Lorbeerblätter in die Pfanne,
würzen alles mit einer kräftigen Prise Kreuzkümmel
und dünsten alles für 1-2 Minuten an bevor wir das Ganze mir unserem trocknen Rotwein ablöschen
den wir erst einmal ein wenig einkochen lassen.
Als nächstes geben wir dann die geschälten Tomaten in die Pfanne,
spülen die Dose mit etwa einer halben Füllhöhe Wasser aus, das wir ebenfalls in die Pfanne geben
und verrühren alles gründlich miteinander und lassen es kurz aufkochen, wobei wir die geschälten Tomaten zerstoßen.
Jetzt streuen wir die beiden Teelöffel Instant-Gemüsebrühe ein,
würzen alles mit Salz, Pfeffer, Chiliflocken und Thymian
und lassen alles dann für etwa eine Stunde geschlossen auf niedriger Stufe vor sich hin schmoren, wobei wir natürlich ab und zu mal umrühren sollten damit nichts anbrennt.
Am Ende dieser Schmorzeit geben wir den Pfanneninhalt in eine größere Auflaufform
und entfernen dabei auch gleich die Zimtstange und die Lorbeerblätter.
Nachdem wir begonnen haben den Backofen auf 180 Grad vorzuheizen und wird die Pfanne gründlich mit einem Küchentuch ausgewischt und wir geben erneut etwas Olivenöl in die Pfanne. Dies erhitzen es auf mittlerer Stufe
und geben die Kritharaki hinein
um sie über einige Minuten goldbraun anzubraten.
Die angebratenen Kritharaki verteilen wir dann über unsere Schmorfleisch-Zubereitung in der Auflaufform,
vermengen sie gründlich mit dieser
und gießen dann alles mit 2/3eln – 3/4eln der Gemüsebrühe auf
und decken die Auflaufform dann mit Alufolie ab
um sie für ca. 30 Minuten abgedeckt in den Ofen zu schieben um die Kritharaki zu garen.
Nach etwas mehr als der Hälfte der Zeit entnehmen wir die Form noch einmal kurz, entfernen die Alufolie
mischen alles noch einmal gründlich durch
und füllen bei Bedarf noch etwas von der Gemüsebrühe nach
um es für die restliche Zeit wieder abgedeckt in den Ofen zu schieben.
Nach Ablauf der dreißig Minuten entfernen wir die Alufolie und lassen alles für weitere 7-8 Minuten offen im Ofen garen, so dass sich oben eine dünne Kruste bilden kann.
Jetzt entnehmen wir die Auflaufform noch einmal kurz,
bestreuen alles mit geriebenem Mozzarella und zerbröselten Feta
und schieben es ein letztes Mal zurück in den Ofen, so dass der Käse etwas schmelzen und unser Gericht gratinieren kann.
Schließlich ist unser Giouvetsi endlich fertig
sow dass wir es, garniert mit etwas frisch geriebener Zitronenschale und gehackter Petersilie, endlich servieren und genießen können.
Wie nicht anders bei einem Schmorgericht erwartet war das Fleisch auch dieses Mal wieder wundbar zart und mürbe geworden. Dazu passte wunderbar die fruchtige und gleichzeitig leicht pikante Sauce mit reichlich Gemüse und einer meiner Meinung sehr gelungenen Kombination mit Gewürzen. Einziges Nachteil bei Schmorgerichten ist natürlich, dass das Gemüse, vor allem Möhren und Paprika, nach einer Stunde köcheln sehr weich sind. Hier wäre noch zu überlegen, ob man nicht Zwiebel und Knoblauch – wo es ja egal ist – mit dem Fleisch anbrät, es in Rotwein und Tomaten schmort und das Gemüse erst ganz am Ende hinzu gibt. Aber dann würde es wahrscheinlich im Ofen beim garen der Kritharaki ein bisschen zerkochen. Wenn das Gemüse noch Biss haben soll, wäre es wohl am besten es erst kurz vor dem überbacken mit Käse hinzuzufügen. Dann hätte es noch genug Zeit wieder richtig heiß zu werden, bliebe aber noch einigermaßen al dente. Aber das nur als Überlegung am Rande. Auch ohne dass das Gemüse noch knackig war, erwies sich dieses Gericht mit seinen ofengegarten Kritharaki als Sättigungsbeilage, der Gratinierung aus Mozzarella und Feta sowie der Garnitur aus Petersilie und frisch geriebener Bio-Zitronenschale als überaus lecker. Ein Rezept das in fast jede Jahreszeit passt, aber aufgrund des etwas größeren zeitlichen Aufwands bei der Zubereitung sich wohl vor allem als Wochenend- bzw. Sonntagsessen eignet. Wie dem auch sei: Das war bestimmt nicht das letzte Giouvetsi das ich zubereitet habe. 😉
Guten Appetit