Rückblick aufs Barcamp Mitteldeutschland 2008 [1/2]
Gestern ging das erste Barcamp Mitteldeutschland hier in Jena zu Ende. Man hat ja schon viel über Barcamps, oder auch „Unkonferenzen“, gelesen und gehört – aber ich persönlich hatte noch nie an einem solchen teilgenommen – daher war ich um so gespannter was die Veranstalter Lars Zapf und Holger Weser in der 27ten Etage des JenTowers aufgezogen hatten. Aber die eigentliche Veranstaltung begann ja eigentlich schon viel früher – nämlich am Freitag Abend mit der Launchparty im Rossini in der Wagnergasse.
Da ich wie ich ja bereits erwähnt hatte beruflich in Köln zu tun hatte und erst ziemlich spät am Freitag zurück in die Stadt kam. Ein kurzes Telefonat mit einem der lokalen Teilnehmer brachte mich erst einmal ins Café Quirinus, wo man sich im kleineren Kreis getroffen hatte, um später dann in die Kellergeschoß des Rossini zu avancieren. Alles in allem ein sehr schöner Abend, den wir bereits fleißig dazu nutzten um alte Kontakte aufzufrischen und neue zu knüpfen.
Die eigentliche Veranstaltung startete dann am nächsten Tag um etwas später als die ursprünglich anberaumten 10.00 Uhr. Da die Teilnehmer beim einchecken der (im übrigen kostenlosen) Veranstaltung nur ihren Namen und die MAC-Adressen ihrer Geräte, die sie im Barcamp-WLAN zu benutzen beabsichtigten angeben – was aber dennoch zu einem kleinen Stau am Eingang führte, da die wenigsten diese Auswendig kannten (;)) und daher ihre Notebooks und PDAs hervorkramen mußten. Schließlich aber konnte es endlich los gehen.
Nach einigen Einleitenden Wortens seitens der Veranstalter und dem Vertreter des Sponsors Intershop mit einer kleinen Vorstellungsrunde. Wie bereits von den letzten hiesigen Webmontagen bekannt, wurde dies in Web2.0-konformer Kurzform durchgezogen, wobei jeder sich kurz vom jeweiligen Platz aus mit Namen und drei ihn beschreibenden Tags präsentierte.
Anschließend ging man dazu über, dass jene Teilnehmer die Sessions halten wollten ihre Themen kurz vorstellten. Anhand der sich meldenden Interessente konnte sie so das allgemeine Interesse an ihren Themen abschätzen und sich in einem der fünf zur Verfügung stehenden Konferenzräume einen Zeitslot sichern.
Bis zum Beginn der ersten Sessions um 11.15 Uhr blieb noch etwas Zeit, welche die Teilnehmer nutzten um sich an der Pinnwand einen Überblick über die Angebote zu verschaffen und das passende für sich heraus zu suchen oder aber mit ihren mitgebrachten Notebooks und PDAs im offenen WLAN zu surfen, welches die IKS Jena zur Verfügung gestellt hatte hatte. @IKS: An dieser Stelle sei mir die Anmerkung gestattet, daß ein Repeater für die hinteren Räume (jetzt einmal von der Netzstabilität abgesehen) sehr hilfreich gewesen wäre. 😉
Die Entscheidung für eine der Sessions fiel mir zugegebenermaßen schwer – aber schließlich fiel meine Wahl auf den Vortrag von Lutz Donnerhacke von der IKS über das Thema „Retro Computing – IPv6 & DNSSEC“ im Raum „London“.
Ich möchte hier keine Details wiedergeben – es sei aber gesagt daß er es wirklich verstanden hat das Thema interessant und nicht allzu trocken zu gestalten – auch wenn das verwenden der OS X Vorschau als Folienapplikation etwas nerdig erschien.
Es folgte eine kurze Mittagspause – bei dem sich die Teilnehmer in den umliegenden Lokalitäten mit Nahrungsmitteln versorgten oder auch teilweise auf die von Sponsoren bereitgestellten Getränke und Snacks zurückgriffen. Sehr schön fand ich in dem Zusammenhang die Quasi-Kaffeeflatrate (sponsored by sonntagmorgen kaffee), bei hauptsächlich Fair-Trade Kaffees angeboten wurden und die Kanisterweise vom Walther Saftblog angelieferten Säfte. Außerdem fanden sich Proben von myMuesli und verschiedene Nußknabbereien. Ich kenne den Sponsor des Kaffees leider nicht mit Sicherheit, daher möchte ich hier nichts falsches erzählen – aber ihm sei auf diesem Wege dennoch gedankt – auch wenn ich ihn nicht explizit nenne.
Die nächste Session zum Thema „Persönliches Wissensmanagement im Web2.0“ fand im Raum „Hamburg“ im hinteren Teil der Etage.
Der Vortragende (dessen Name mir leider entfallen ist – ich trage ihn aber gerne hier nach) erläuterte zwar die Problematiken und Möglichkeiten recht gut, aber konnte meinem Eindruck nach nicht mit wirklichen Lösungansätzen aufwarten, was ihn die Zuhörer auch recht schnell spüren ließen. Dennoch ein interessanter Beitrag.
Für den nächsten Slot fiel mir die Wahl besonders schwer – doch meine Wahl fiel letztlich auf die Session mit Jan Theofel über große Weblog-Projekte, welche wieder im Raum „London“ stattfand.
Jan stellte hier einige seiner bereits durchgeführten Projekte vor, darunter das Multiblogger-Projekt die-80-Tage-Blogger.de, das sich mit der Rezepten am Rande der Reiseroute des Phileas Fogg im Roman „Um 80 Tagen um die Welt“ von Jules Verne beschäftigte oder gab Ausblick auf seine kommenden Projekte, darunter eines zur zur Fußball-EM, daß sich mit Schokoladensorten aus den Herkunftsländern der jeweils spielenden Mannschaften beschäftigt. Natürlich ein wenig auch Eigenwerbung und Selbstbeweihräucherung – aber dennoch interessant, da er auch auf Probleme bei Projekten mit vielen involvierten Bloggern einging.
Den Abschluß des Tages machte ein Beitrag von Sven Dietrich, Sven Sonan und (Mar)Tina Pickhardt zum Thema Mogulus – verbunden mit einer Livevorführung der Möglichkeiten dieses Videodienstes.
Dabei ging einer der Vortragenden mit seinem (Webcam-bestückten) Notebook in den Vorraum und schaltete sich von dort live in den gleichzeitig ins Web übetragenen Stream zuschaltete und Beiträge sendete. Sehr interessant wie man mit diesem Tool mehrere Live-Videostreams zu einem Livecast zusammenlegen und zwischen ihnen hin und her schalten kann. Muß ich mir bei Gelegenheit auch mal genauer ansehen – gelesen habe ich ja schon einiges davon, aber ausprobiert hatte ich es bisher noch nicht.
Ab 19.00 Uhr zogen die Teilnehmer dann ins hiesige Theatercafé weiter, wo die heutige große After-Barcamp-Party stattfinden sollte.
Bei kleinem Buffet und einem großen Kontingent an freien Getränken sowie interessanten Gesprächen mit alten und neuen Bekanntschaften endete so der erste Tag des Barcamps. Einige mußten dann auch am selben Abend schon wieder abreisen und die Veranstaltung daher früher verlassen. Insgesamt haben wohl (inoffiziellen Schätzungen zu Folge) 120 bis 130 Teilnehmer im Laufe des Tages das Barcamp besucht – sobald genauere Zahlen bekannt werden, werde ich dies natürlich in einem berichtegenden Post bekannt geben.
Ich splitte den Beitrag an dieser Stelle einmal – über den zweiten Tag werde ich über nächsten Beitrag mehr berichten. Also: Stay tuned…
Finde diesen Bericht schon recht gut, aber freue mich schon auf den folgenden..
Nunja, wie auf http://barcampmitteldeutschland.pbwiki.com/Internet geschrieben, war der WLAN Zusammenbruch ein Firmwarefehler, den ich erst am Sonntag abend rausbekommen hatte. Sorry.
Die Abdeckung hatten wir am Freitag nochmal geprüft und da war sie ok. Ganz blind sind wir da nicht reingelaufen. 🙂
Ich erlaube mir, uns hier kurz als den bisher namenlosen Kaffeesponsor zu outen. Nächstes mal hängen wir dann wohl das Banner ein wenig höher. 😉 Schön, dass es Dir gefallen hat.
@Lutz: Das mit dem Firmwarefehler war mir entgangen. Sollte auch kein Vorwurf sein – war ja schön daß die IKS das ganze gemacht hat. 😉
@Till: Ich habe es nachgetragen und entsprechend verlinkt.