Chinesisches „All you can eat“ [14.08.2008]

Um nicht immer nur in Kantine, Pütz oder zu Kaya Salate zu gehen entschieden wir uns am Donnerstag dazu, den Weg bis zur Aachner Straße hier in Köln auf uns zu nehmen, um dort einmal chinesisch zu Speisen. Außerdem hatte ein aus eben diesem Land stammender Kollege bereits mehrfach angemerkt, daß er am liebsten Mal wieder chinesisch essen wolle und man hatte uns die Kunde zugetragen, daß es dort ein „All you can eat“ Buffet gebe – das ließen wir uns natürlich nicht zwei Mal sagen und landeten so nach einigen Minuten Fußmarsch in Lin’s Garden direkt an der Straßenbahnhaltestelle Maarweg der Kölner Linie 1.

Das Restaurant war etwa zu zwei Dritteln gefüllt als wir eintraten und gleich einen Tisch von einer der Bedienungen zugewiesen bekamen. Nachdem wir unsere Getränke bestellt hatten, machten wir uns dran das Buffet zu inspizieren. Unter einigen Wärmelampen im hinteren Bereich des Gastraumes fanden wir ein reichliches Angebot an verschiedenen chinesisch-asiatischen Speisen vor. Leider waren einige Schüsseln bereits fast leer, aber Nachschub war offensichtlich in Arbeit. Ich begann also mit einer asiatischen Suppe und einem Teller, der wie folgt beladen war.


1 chinesische, leicht scharfe Hühnersuppe – 2 Geflügelspieß mit Erdnußsauce – 3 Eierreis – 4 Rindfleisch mit dunkler, leicht scharfer Sauce – 5 Schweinefleisch mit Gemüse – 6 panierte und gebratene Feige – 7 paniertes Ananasstück – 8 frittierte Tintenfischringe – 9 Frühlingsrolle – 10 Krabbenchip

Daß es sich bei den beiden unteren linken Teilen um panierte Früchte handelte wurde mir erst beim Verzehr bewußt. Die Suppe (1) war wirklich vorzüglich, der Geflügelspieß (2) ebenfalls, der Reis (3) war zwar leider nicht mehr ganz warm, aber als Sättigungsbeilage durchaus in Ordnung. Dazu die beiden Fleisch-Gemüse-Saucen (4 und 5) und die Frühlingsrolle (9), die zwar auch nicht mehr ganz heiß waren, aber noch eine verzehrfähige Wärme beinhalteten. Die panierten Tintenfischringe (8) waren nicht so gute gelungen, da sie sich als eher zäh herausstellten. Dagegen kann ich über die beiden Zwischendesserts in Form der panierten Feige (6) und dem Stückchen Ananas (7) nur gutes sagen. Zum Abschluß gabs dann noch den Krabbenchip (10).
Mit dieser Portion war unser „All you can eat“-Menu natürlich noch nicht vorbei und ich machte mich ebenso wie meine Begleiter noch einmal auf den Weg, um den Teller ein zweites Mal zu bestücken – und ich versuchte fast alles was dort angeboten wurde einmal durchzutesten. Hier also die zweite Ladung:


1 panierte Hühnerstreifen auf kantonesische Art – 2 panierte Feige – 3 paniertes Ananasstück – 4 Hühnerfleisch süß-sauer – 5 Reisnudeln – 6 paniertes und gebratenes Ei – 7 paniertes Gemüse – 8 Sesambällchen

Die kantonischen Hühnerstreifen (1) stellten sich als wahrer Genuß heraus – schmale, zarte Fleischstreifen in einer knusprigen Kruste. Die Posten von 2 und 3 hatte ich ja bereits auf dem ersten Teller vorgestellt. Das Hühnerfleisch süß-sauer war ganz in Ordnung, aber die süß-sauer Komponente kam für meinen Geschmack nicht so richtig heraus, während die Reisnudeln (5) eine weitere sehr gelungene Sättigungsbeilage boten. Während das panierte Gemüse (7) noch in Ordnung war, hatte ich bei dem panierten, gebratenen Ei (6) und den Sesambällchen (8) eher daneben gegriffen, denn das Ei war einfach nur trocken und ziemlich hart und schmeckte auch kaum noch nach Ei und die Sesambällchen waren mit einer zähen, geleeartigen Masse undefinierbaren Geschmackes gefüllt, das eher als Plompenzieher geeignet erschien.
Trotz kleineren Mankos stellte sich der Ausflug letztlich als recht erfolgreich heraus. Zwar bestätigte unser chinesischstämmiger Kollege meine Vermutung, daß man in bürgerlichen Peking ganz anders essen würde, aber für ein europäisch-deutsches Restaurant fand ich es in Ordnung – auch wenn es an meinen All-Time Favorit, dem Henry’s Huan Restaurant in San Francisco natürlich nicht heran reicht.
Gekostet hat das ganze dann acht €uronen – nicht gerade ein billiger Spaß, aber für ein „All you can eat“ Angebot durchaus aktzeptabel. Mal schauen ob es uns gelingt, dieser Lokalität einen weiteren Besuch abzustatten.

PS: Dieser Artikel ist am Folgetag entstanden und zurückdatiert – ich bin am Donnerstag leider nicht dazu gekommen den Artikel zu schreiben

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