Kroketten-Hackfleisch-Auflauf – das Rezept
Da ich über die Pfingstfeiertage einen kleinen Serienmarathon mit der neuen vierten Staffel von Stranger Things eingeplant hatte wollte ich keinen allzu großen Aufwand ins kochen legen. 😋 Meine Hähnchen Gemüse Gnocchi hatten glücklicherweise für fünf nicht allzu üppige Portionen gereicht, aber heute war es wieder höchste Zeit für Nachschub zu sorgen. Beim Rezept fiel meine Wahl dabei auf einen lecker klingenden Kroketten-Hackfleisch-Auflauf (oder doch Hackfleisch-Kroketten-Auflauf?), der sich bei Einsatz von TK-Kroketten mit relativ wenig Mühe zubereiten ließ. Außerdem entschied ich mich mal eine Bio-Gewürzmischung auszuprobieren, die schon seit längerem ungeöffnet und luftdicht versiegelt in meinem Gewürzschrank vor sich hin dümpelte: Café de Paris. Diese Mischung aus Pfeffer, Paprika, gemahlenen Senfkörnern, Zwiebel, geräucherter Paprika, Ancho-Chili, Knoblauch, Piment, Petersilie, Liebstöckel, Rosmarin, Thymian, Lavendel, Basilikum, Kreuzkümmel, Kerbel, Estragon, Oregano, Majoran, Orangenschalen, Steinsalz und braunem Rohrohrzucker versprach eine interessante neue Geschmackserfahrung und sollte mich auch nicht enttäuschen – trotz (oder obwohl) der Tatsache ich sie noch mit zusätzlichen Gewürzen kombinierte. 😉 Das Ergebnis konnte sich auf jeden Fall schmecken lassen und das Rezept eignet sich wunderbar für ein schnell zubereitetes Mittags- oder Abendgericht. Daher möchte ich es natürlich nicht versäumen das Rezept hier einmal in gewohnter Form vorzustellen.
Was benötigen wir also für 4 Portionen?
Beginnen wir damit die Zwiebel zu schälen und zu würfeln sowie die Paprika zu waschen, zu entkernen und ebenfalls grob zu würfeln.
Außerdem lassen wir die Kidneybohnen sowie den Mais-Erbsen-Mix mit Paprikastückchen in einem Sieb abtropfen.
Anschließend erhitzen wir etwas Öl (etwa einen Esslöffel) in einer Pfanne, bröseln das Rinderhackfleisch hinein
und würzen es mit etwas einem Teelöffel Salz, einem gehäuften Teelöffel Café de Paris Gewürzmischung,
sowie mit etwas frisch geriebenen Pfeffer und den beiden Teelöffeln Paprika während wir es auf leicht erhöhter Stufe krümelig anbraten.
Ist das Hackfleisch so gut wie durchgebraten können wir auch die gewürfelte Zwiebel hinzufügen und sie mit andünsten bis sie beginnt glasig zu werden.
Danach können wir auch gleich die gewürfelte Paprika in die Pfanne geben, sie ebenfalls mit andünsten
und dann die Knoblauchzehen dazu zu pressen, die wir ebenfalls kurz mit angehen lassen bis sich der Geruch des Knoblauch beginnt zu verbreiten.
Das ist dann auch der Zeitpunkt die beiden Esslöffel Tomatenmark hinzuzufügen und sie kurz mit zu braten, damit sie ihre bittere Note verlieren.
Nachdem wir schließlich auch das abgetropfte Dosengemüse in Form von Kidneybohnen, Mais und Erbsen hinzugefügt, verrührte und und für zwei bis drei Minuten mit angedünstet haben
löschen wir alles mit den stückigen Tomaten ab, geben anschließend auch gleich die Sahne hinzu
und verrühren alles miteinander um es kurz aufkochen und dann auf reduzierter Stufe vor sich hin köcheln zu lassen.
Dabei schmecken wir unsere Zubereitung noch mal Final mit den Gewürzen ab und addieren nach Geschmack noch etwas Chiliflocken für etwas Schärfe. Wer Scharf nicht mag, kann das Chili natürlich auch weglassen. 😉
Dann geben wir einen gehäuften Teelöffel Stärke in etwa eineinhalb Esslöffel Wasser, verrühren sie gründlich damit um sie darin aufzulösen
und geben sie dann zu unserer Zubereitung um diese etwas einzudicken. Danach lassen wir die Zubereitung noch einige Minuten vor sich hin köcheln bevor wir sie von der Platte nehmen und etwas abkühlen lassen.
Während der Ofen auf 200 Grad (Ober- / Unterhitze) vorheizt, geben wir den Pfanneninhalt in eine große Auflaufform, verteilen alles gleichmässig, streichen es glatt
und legen dann die noch gefrorenen Kroketten in vier Reihen zu je fünf Stück oben auf, drücken sie aber nicht tiefer in die Sauce um die Kontaktfläche nicht zu große zu machen. Das Ganze schieben wir dann für 25-30 Minuten auf eine Schiene unter der Mitte in den vorgeheizten Ofen.
Nach dieser Zeit sollten die Kroketten schön goldbraun gebacken sein, so dass wir die Auflaufform wieder entnehmen
und das Gericht unmittelbar servieren und genießen können. Wer mag garniert es noch mit etwas Petersilie.
Die Hackfleisch-Tomaten-Zubereitung mit Paprika, Kidneybohnen und Mais und Erbsen alleine war schon überaus lecker und gut gelungen. Das lag wohl auch an der Café de Paris Gewürzmischung, die dem Gericht eine ganz besondere Note gab. Aber auch die leichte Schärfe passte gut in die geschmackliche Gesamtkomposition. Dazu noch die außen schön knusprigen und innen angenehm weichen Kroketten und fertig war ein überaus schmackhaftes und sättigendes Gericht. Da ich sie nur oben auf gelegt und nicht zu tief in die Sauce gedrückt hatte waren sie bis auf die eigentlich Auflagefläche fast rundherum knusprig geworden. Dass die eigentliche Hackfleisch-Gemüse-Zubereitung stark an ein klassisches Chili con Carne nach mitteleuropäischer Art erinnert war dabei übrigens beabsichtigt.
Ich hatte noch überlegt alles zusätzlich mit Käse zu überbacken, doch ich war letztlich froh dass ich dann doch dagegen entschieden hatte dann das wäre dann wohl doch zu viel des Guten gewesen. Alles in allem mal wieder ein schnell zubereitetes und überaus gelungenes Gericht, dessen Rezept ich auch dieses Mal vorbehaltlos weiter empfehlen kann.
Guten Appetit
Hm, auf dem Teller ist ein Krokettenkreuz, in der Auflaufform nicht? Gib zu: Du hast noch eine zweite Auflaufform mit den Kreuzen oben drauf gemacht! 😉 Aber Scherz beiseite. Ich möchte das Thema Tomatenmark aufgreifen. Bei der Zutatenliste bist Du etwas unkonkret. Immerhin gibt es drei Arten, die sich auch geschmacklich unterscheiden: einfach, zweifach und dreifach konzentriertes. Selbst Discounter bieten (zumindest hierorts) davon sogar zwei Sorten an. Da wäre also eine konkrete Angabe hilfreich, vor allem, wenn Du auch eine Menge angibts.
Bitter wird Tomatenmark (zumindest die höher konzentrierten), wenn sie zu dolle gebraten werden, also anbrennen. Das Anschmoren tut man eigentlich, um die Säure etwas abzumildern.
Ich habe tatsächlich nur eine Auflaufform gemacht, aber für die Präsentation fand ich das X-Muster eben schicker. 😇
Da ich ausschließlich dreifach konzentriertes Tomatenmark kaufe habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht dass es auch anderes gibt, aber Danke für den Hinweis. Ich habe die Information inzwischen oben ergänzt. Habe aber auch in anderen Rezepten bisher nie einen Hinweis auf den Konzentrationsgrad des verwendeten Tomatenmarks gesehen. Und auch bei Rezepten auf den bekannten Seiten wie Chefkoch, EatSmarter oder Lecker.de habe ich das noch nie entdeckt. Oder geflissentlich ignoriert. 😉
Das Tomatenmark dünste ich übrigens eher an als dass ich es auf erhöhter Stufe anbrate, verbrennen tut es dadurch bestimmt nicht. aber dein Hinweis ist natürlich durchaus berechtigt. Verbrennen ist selten gut…
Bei einem Geschmackstest ist das dreifach konzentrierte mal durchgefallen. Ich fand es auch immer recht heftig im Aroma, was vermutlich durch den Konzentrationsvorgang passiert. Im Bio-Bereich gibt es auch zweifach konzentriertes (zumindest eigenes Erleben), das schmeckt besser. Auch in der Verwendung in Speisen.
Interessant. Muss ich mal testen. Aber man sieht mal wieder dass auch hier – wie so häufig – gilt: Mehr von etwas ist nicht automatisch besser. 😉
Aber ich muss meine Aussage von meinem vorherigen Kommentar noch mal revidieren: Ich habe in der Vergangenheit auch schon Tomatenmark von Alnatura oder Mutti gekauft das offenbar „nur“ 2fach konzentriert war.
Davon aber mal abgesehen: Eigentlich müsste man den höheren Konzentrationsgrad ja eigentlich durch die Verwendung einer kleineren Menge kompensieren müssen. Allerdings empfinde ich einen etwas fruchtigeren und tomatigeren Geschmack auch nicht unbedingt als negativ. Aber es gibt bestimmt auch hier so etwas wie einen „Lagrange-Punkte“ geben bei dessen Überschreiten der Geschmack umkippt und einfach zu „tomatig“ wird. Oder vielleicht auch zu bitter.
Verdünnt an die Sauce allerdings wie hier mit Sahne (oder Gemüsebrühe oder Wasser) kann etwas mehr Tomatenmark meiner Erfahrung nach helfen das Tomatenaroma nachträglich wieder etwas zu erhöhen. Aber natürlich wie immer mit Bedacht.