Nur zehn Minuten
Heute ging es schließlich zurück in Richtung Köln. Sonntags anzureisen ist meiner Meinung nach von mehrfachen Vorteil – zum einen brauch ich nicht Montags früh um halb fünf aufzustehen und mich zum Jenaer Westbahnhof quälen, zum anderen habe ich unsere Consultant-WG so einen Abend in der Woche, den Sonntag, mal für mich alleine. 😉
Um 15:36 Uhr verließ ich pünktlich Jena und fuhr mit dem Regionalexpress aus Gera bis auf den schönen Weimaer Kulturbahnhof. Doch bereits kurz vor der Ankunft teilte uns der Schaffner über Lautsprecher mit, dass mein Anschlusszug – ein Intercity aus Dresden zur Weiterfahrt nach Wiesbaden – etwa zehn Minuten später ankommen solle. Na toll, das fing ja schon gut an.
Kurzzeitig wechselte die Verspätungsanzeige zwar noch einmal auf 15 Minuten, sprang dann aber zurück auf 10 und mit dieser Verspätung traf besagter Intercity dann auch in Weimar an. Und glücklicherweise stimmte dieses mal die Wagenreihenfolge, so dass der Wagon in dem ich eine Sitzplatzreservierung hatte auch dort zum stehen kam wo es gemäß Wagenstandsanzeige auch stehen sollte. Wie oft habe ich es schon erlebt dass der Wagon genau am anderen Ende des Zuges war – ohne dass die Fahrgäste vorher von dieser Reihenfolgenänderung informiert worden sind – oder, meine absolute „Lieblingsvariante“, die Wagons in wilder Reihenfolge an den Zug angekoppelt waren und ein gar lustiges Wagon Suchspiel begann. Aber heute war wie gesagt glücklicherweise mal alles in Ordnung. Als ich Einstieg wollte mich der Schaffner bereits zu einem Wagin weiter hinten verweisen, als ich ihn jedoch darauf hinwies dass ich genau für diesen Wagen eine Sitzplatzreservierung hatte, ließ er mich schließlich gewähren. Zwar war mein Platz bereits besetzt, aber als ich den jungen Mann auf meine Reservierung hinwies, räumte er ohne großes Murren den Platz an einem der Tische. Und das war auch gut so, denn der Zug war mal wieder hoffnungslos überfüllt. Der Knüller war jedoch: es gab sogar eine Steckdose. Zuerst schien sie zwar nicht zu funktionieren, aber ich erkannte schnell, dass nur die Sicherung in Form einer kleinen schwarzen Knopfes herausgesprungen war. Nachdem ich sie wieder hineingerdrückt hatte, konnte ich mein Macbook problemlos daran anschließen und die fast dreistündige Fahrt durch das Ansehen der letzten Folgen der zweiten Buffy-Staffel versüßen.
Drei Minuten fuhr der Zug auf dieser Strecke sozusagen noch heraus, so dass wir den Fernbahnhof am Frankfurter Flughafen schließlich mit nur sieben Minuten Verspätung erreichten. So hatte ich sogar noch sechs Minuten Zeit bis zum eintreffen meines Anschlußzuges, der vom Gleis gegenüber abfahren sollte. Zu weiteren Verspätungen kam es dann nicht mehr. Der Zug, ein ICE, kam pünktlich und brachte mich ohne Verzögerung über Siegburg/Bonn zum Kölner Hauptbahnhof. Ich brauchte nur noch die Straßenbahn besteigen und in mein hiesiges Zuhause zu fahren. Warum nicht immer so? Die zehn Minuten Verspätung kann ich der Bahn aufgrund des restlichen fast reibungslosen Fahrt wirklich mal nachsehen. 🙂
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