Drachenflamme (Die Feuerreiter seiner Majestät 6)
Natürlich hätte ich warten können bis auch der gerade in Deutsch erschienene sechste Teil der Romanreihe Die Feuerreiter seiner Majestät der US-amerikanischen Schriftstellerin Naomi Novik als Hörbuch vertont wurde, immerhin habe ich Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4 und Teil 5 als solches verschlungen gehabt, doch irgendwie war ich zu ungeduldig, daher hatte ich das Buch bei Amazon vorbestellt und es sogar ein paar Tage vor dem ursprünglich angekündigten Termin erhalten. Also machte ich mich gleich ans Lesen und hatte das 413 Seiten starke Softcover-Buch innerhalb kürzester Zeit durch.
Wir schreiben das Jahr 1809. Da Will Laurence und sein Drache Temeraire bei der Befreiung Englands von Napoleons Invasionstruppen mitgekämpft hatten, wurde das ursprüngliche Todesurteil wegen Hochverrats gegen Laurence umgewandelt und er und sein Drache wurden in die britische Kolonie Australien nach Sydney deportiert. Trotz der Anfeindungen, denen vor allem Laurence dort als angeblicher Verräter ausgesetzt ist, versuchen beide ihre Pflicht zu erfüllen und begeben sich gemeinsam mit anderen Drachen dort auf eine Expedition ins Landesinnere, um dort mit Hilfe von Strafgefangenen Straßen zu bauen. So zumindest der ursprüngliche Plan. Doch als eines der mitgeführten Dracheneier gestohlen wird, entwickelt sich diese Expedition zu einer Verfolgungsjagd quer über den wilden Australischen Kontinent, wo nicht nur Kängurus auf sie warten. Als sie schließlich auf eine chinesische Kolonie stoßen, gerät vor allem Will Laurence in einen Gewissenskonflikt. Soll er den Chinesen, die sowohl ihn als auch seinen Drachen Temeraire weitaus besser behandeln als seine englischen Landsleute, helfen oder ins britische Sydney zurückkehren und seine Deportation absitzen, um später wieder nach England zurückkehren zu können.
Der Gros des Buches dreht sich um die lange Reise quer über den roten Kontinent. Im Mittelpunkt stehen auch dieses Mal wieder mehr die Konflikte und Probleme zwischen den einzelnen Expeditionsteilnehmern und lassen die Geschichte die erzählt wird teilweise in den Hintergrund treten. Die Begegnung mit den Chinesen geschieht erst recht spät im Buch und überhaupt erscheint mir der Part mit der chinesischen Kolonie eher als Mittel zum Zweck, um überhaupt noch ein maßgebliches Ereignis in die sonst eher dahinplätschernde Erzählung zu bringen. Und selbst das Ende erscheint mir dieses Mal wenig befriedigend und könnte auch als Ende der Serie gesehen werden. Ich hoffe nicht das Naomi Novik die Lust an den Erzählungen um Will Laurence und Temeraire verloren hat und freue mich wenn noch auf einige weitere Teile, gerade weil einige Ereignisse in Europa und Südamerika angesprochen werden, die noch weitere spannende Abenteuer versprechen. Dennoch muss ich zu dem Schluss kommen, dass Drachenflamme das aus meiner Sicht bisher schwächste aller Bücher in der Reihe Die Feuerreiter seiner Majestät war – hier hätte man weitaus mehr aus der Geschichte rausholen können. Ich hoffe dass es nicht allzu lange dauert, bis das Frau Novik das nächste Buch veröffentlicht. Da Drachenflamme aber erst im Juli 2010 auf Englisch und im Oktober auf Deutsch veröffentlicht wurde, werde ich mich hier wohl noch etwas gedulden müssen. Ich halte aber meine Augen offen und werde der Serie auf jeden Fall treu bleiben.
Meine Wertung:
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