Tiroler Gröstl mit Spiegelei [18.01.2011]
Zuerst hatte ich ja überlegt heute bei den Asia-Gerichten zuzugreifen, wo sowohl das Tahoo Tod – Tofu gebacken mit Bratgemüse mit Koriandersauce als auch das Gaeng Phet Gai – Hühnerfleisch gebraten mit verschiedenem Gemüse in Kokosmilchsauce eigentlich ganz lecker klangen. In der regulären Küche erschienen mir weder die Mexikanischen Chili-Linsen mit Reis bei Vitality als auch der traditionell-regionale Schweinebraten mit Dunkelbiersauce und Kartoffelknödel nicht so verlockend. Einzig die Chicken Wings mit Barbecuesauce und Countrypotatoes wären eventuell in Frage gekommen, aber hier hatte ich kalorientechnisch etwas bedenken. Dann entdeckte ich aber den heutigen zusätzlichen Tagestipp Tiroler Gröstl mit Spiegelei, ein Gericht dass ich meines Wissens noch nie probiert hatte. Also schlug ich hier zu und ergänzte das ganze noch mit einer kleinen Schale Möhren – das erschien mir besser und vor allem Gesünder als ein Dessert.
Natürlich interessierte mich erst einmal, um was es sich bei diesem „Gröstl“ eigentlich handelt. Eine kurze Recherche im Netz zeigte mir, dass es sich hier um ein eigentlich Resteessen handelt, das traditionell aus Kartoffeln, Rind- und Schweinefleisch zubereitet wird, welches gemeinsam mit Zwiebeln in Butterschmal angebraten und dann mit Salz, Pfeffer, Petersilie, Kümmel und Majoran gewürzt wird. Das servieren mit Spiegelei ist hierbei ebenfalls sehr verbreitet. Ich denke dass es sich übrigens auch hier um eine Form der Resteverwertung handelte, aber ich fand dass dies das Gericht keinesfalls abwertete. Zwischen den gebratenen Kartoffelscheiben fanden sich reichlich Rind und auch etwas Schweinefleisch, welches beides in einigermaßen mundgerechte Würfel geschnitten war. Stückweise erwies sich dabei das überwiegende Rindfleisch als etwas trocken, aber insgesamt war der Geschmack vor allem in Verbindung mit den ebenfalls angebratenen Zwiebeln wirklich sehr angenehm und lecker. Zusätzlich hatte man das Gröstl noch mit einer dunklen Sauce versehen, die zwar geschmacklich kaum ins Gewicht fiel, aber wohl verhinderte dass es zu trocken wird. Die Karotten erschienen mir eine durchaus passende Ergänzung zu dem ganzen und waren Qualitativ für eine Kantine absolut in Ordnung. Einzig am Spiegelei muss ich etwas Kritik ausüben, denn hier war das Eigelb geplatzt und das Ei so insgesamt etwas verunglückt. Aber im Allgemeinen muss ich sagen, dass es sich bei diesem Restegericht um eine wirklich leckere Zubereitung handelt. Natürlich waren die Kalorienwerte auch beim Gröstl höchstwahrscheinlich etwas bedenklich, vor allem weil einige Fleischstücke über kleine Fettschwarten verfügten und das Gericht insgesamt in Butterschmalz gebraten war, aber das Risiko gehe ich hin und wieder gerne mal ein wenn es was neues zu probieren gibt.
Die Allgemeinheit der Kantinenbesucher schien heute aber eher den Asia-Gerichten den Vorzug zu geben, daher würde ich diesen heute meinen Beobachtungen nach den ersten Platz zubilligen. Auf dem zweiten Platz folgten die Chicken Wings, aber knapp gefolgt vom Gröstl auf Platz drei, dem Schweinebraten mit Dunkelbiersauce auf dem vierten und letztlich den Mexikanischen Chili-Linsen auf dem fünften Platz.
Morgen muss ich mich dann aber wirklich mal wieder etwas zurückhalten. Ich hoffe dass es ein passables Fischgericht gibt, da kann man eigentlich nur wenig falsch machen. Wir werden sehen was sich dann so auf die Speisekarte verirrt hat.
Mein Abschlußurteil:
Tiroler Gröstl: ++
Spiegelei: +
Karottenscheibchen: ++