Spaghetti alla carbonara – das Rezept
Heute wagte ich mich mal an ein Traditionsgericht der italienischen Küche, Spaghetti nach Art der Köhler, besser bekannt als Spaghetti alla carbonara oder einfach Spaghetti carbonara. Der Legende nach soll es so heißen, weil die Stücke des reichlich verwendeten Pfeffers an die Rußstücke der Köhler erinnern, die sich dieses Gericht in ihren Arbeitspausen aus Nudeln, gebratenen Schinken und geriebenen Hartkäse zubereitet haben. Da das Rezept aber erst 1944 in Italien auftauchte ist es wahrscheinlicher, dass hier das es nach der Besetzung Roms durch die Allierten aus den Ei- und Schinkenrationen der amerikanischen GIs entstanden ist. Meine Interpretation umfasst dabei noch die Verwendung von etwas Sahne, was in den meisten der Rezepte die ich gelesen habe der Fall war, aber angeblich nicht ganz dem Original entspricht. Auf die Beigabe von Weißwein habe ich aber verzichtet, da ich keinen im Haus hatte.
Was benötigen wir also für 2-3 Portionen?
50-60ml Sahne (fettreduziert wenn vorhanden)
frisch gemahlenen Pfeffer (der feine, vorgemahlene sieht unappetitlich aus und passt nicht so recht ins Gericht)
sowie etwas Salz und Muskatnuss zum weiteren würzen
Zuerst bereiten wir einmal die Mischung zu aus der später die Sauce entstehen soll. Dazu verrühren wir die Eigelb mit der Sahne,
würzen alles kräftig mit frisch gemahlenen Pfeffer, Salz und Muskatnuss
und reiben eine kräftige Menge Parmesan hinein, den wir ebenfalls gut unterrühren.
Dann kochen wir die Nudeln nach Packungsanweisung in Salzwasser
und braten parallel den Speck knusprig an.
Sind die Nudeln fertig gekocht, gießen wir sie ab und lassen sie kurz abtropfen – jedoch dürfen sie nicht mit kalten Wasser abgeschreckt werden!
Anschließend geben wir die Nudeln in eine große Schüssel und mischen sie mit der gewürzten Ei-Sahne-Masse.
Zum Abschluß geben wir noch die angebratenen Speckwürfel hinzu
und vermengen alles sehr gut. Die Eimasse beginnt dabei durch die Hitze der Nudeln leicht zu stocken.
Das wars dann auch schon – jetzt können wir das Gericht heiß servieren und noch mit etwas frisch geriebenen Parmesan garnieren.
Zwar hätte ich mit der Muskatnuss etwas sparsamer umgehen können, aber davon einmal abgesehen entsprach die Portion Spaghetti alla carbonara so ziemlich genau dem, wie ich es aus italienischen Restaurants kenne. Dabei gaben vor allem der frisch gemahlene Pfeffer und der ebenfalls frisch geriebene Käse dem Gericht die gewisse Geschmacksnote. Sehr lecker muss ich sagen.
Ob die Beigabe von Sahne natürlich unbedingt notwendig gewesen ist sei mal so dahin gestellt – ich denke man könnte auch darauf verzichten. Eine weitere Variation ist die Verwendung von ganzen Eiern – hier hätte ich jedoch eher Rührei-Nudeln als richtige Carbonara als Ergebnis erwartet – daher hatte ich mich für die Variante nur aus Eigelb entschieden. So also konnte ich mit dem Ergebnis meines heutigen Kochexperiments mal wieder sehr zufrieden geben – hat wirklich wunderbar geschmeckt.
Guten Appetit
Nachtrag 10. Oktober 2011: Habe mir die Reste am Montag Abend aufgewärmt und sie noch für gut befunden. Länger würde ich Carbonara aber aufgrund der verwendeten rohen Eigelbe die durch die Hitze der Nudeln ggf. nur gestockt und nicht gekocht sind nicht aufbewahren.
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