Das Portal der Dämonen – John Connolly – ein Buchreview

Mit Das Portal der Dämonen habe ich mein erstes Werk des irischen Schrifstellers John Connolly verschlungen und war wirklich begeistert. Connolly ist wohl am ehesten durch seine Reihe um den New Yorker Privatermittler Charles „Bird“ Parker bekannt, das in diesem Beitrag besprochene Buch ist allerdings als Einzelwerk zu bezeichnen. Dabei sei zu erwähnen, dass ich hier zur ungekürzten Hörbuchversion mit einer Laufzeit von 8 Stunden und 23 Minuten gegriffen habe, die von dem kölner Sänger und Schauspieler Gerd Köster gesprochen wird. Diesem gelingt es dabei wunderbar, jedem der einzelnen Akteuren einen stimmlich eigenen Charakter zu geben.
Protagonist des Buches ist der elfjährige Samuel, der in der britischen Kleinstadt Biddlecombe lebt. Außer durch seine etwas gesteigerte Intelligenz, die ihn hier und dort mal ein wenig anecken lässt, lebt er ein ruhiges und beschauliches Leben. Doch das soll sich schnell ändern, als seine Nachbarn in der Crowley Avenue 666 eher aus Langeweile beschließen, in ihrem Keller eine Dämonenbeschwörung abzuhalten. Gemeinsam mit einem etwas außerplanmässig ablaufenden Experiment im Teilchenbeschleuniger am CERN in Genf ermöglichen sie so, dem Großen Verderber, einem seit fast ewigen Zeiten in der Einöde der Hölle gefangenen, abgrundtief bösen Dämon, ein Portal zur Welt der Menschen zu öffnen und eine Vorhut seiner Diener zu schicken, die seine Ankunft vorbereiten und damit das Ende der Welt einleiten sollen. Zufällig werden Samuel und sein Dackel Boswell Zeuge der Ankunft dieser Dämonen, die in die Körper ihrer Nachbarn schlüpfen und bleiben dabei nicht ganz unbemerkt. Das hat zur Folge dass Samuel sich von nun an gegen immer heftiger werdende Attacken der etwas dumpfbackigen Dämonen und ihrer Helfer zur Wehr setzen muss. Doch bald schon naht – zugegebenermaßen etwas unfreiwillig – Hilfe von unerwarteter Seite: der Dämon Nurd, bekannt als die „Geisel der 5 Gottheiten“, der gemeinsam mit seinem Helferlein Wermut bereit vor langer Zeit vom großen Verderber in die Einöde der Hölle verbannt worden war, zieht es ohne sein Zutun ebenfalls in die Menschenwelt und lernt nach einigen Anlaufschwierigkeiten dort schließlich Samuel kennen und schließt Freundschaft mit ihm. Doch die Zeit wird knapp, denn das Portal beginnt sich zu erweitern und weitere Dämonen strömen auf die Erde, um sie in Chaos zu stürzen – und es scheint alleine an Samuel zu hängen die Welt vor den Heerscharen des großen Verderbers zu retten und somit das Überleben der Menschheit zu sichern.

Der Plot hört sich zwar nach einer Horrorgeschichte an, aber ich musste mich während ich mir dies Buch zu Gemüte führte nicht einmal ansatzweise gruseln, dazu blieb bei den vielen Schmunzeln und Lachen welche die Geschichte in mir hervorrief auch gar keine Zeit. John Connolly gelingt es in dem Buch auf wunderbar amüsante Weise, selbst das bevorstehende Ende der Menschheit wie und die Bedrohung des Universums durch die Heerscharen der Hölle in eine rasanten und kurzweiligen Abenteuergeschichte zu verwandeln. Im Nachhinein gesehen könnte man das Werk wohl in den Bereich Jugendbuch einordnen, aber das soll auch einen Erwachsenen wie mich natürlich nicht davon abhalten ein solches Buch zu genießen – zumal ich die gelungene und erfrischende Erzählweise, die Connolly an den Tag legt und die sich durchaus mit Autorengrößen der Funny Fantasy wie einem Terry Pratchett messen kann, auch für absolut frei von irgendwelchen Altersbeschränkungen halte. Ein überaus gelungenes Buch, das ich für alle Altersstufen vorbehaltlos weiterempfehlen kann.

Meine Wertung: 3 Sterne

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.