Bayrische Schweinshaxe – das Rezept
Heute wollte ich mich mal wieder an einem typisch bayrischen Gericht versuchen: Der Schweinshaxe. Ursprünglich hatte ich geplant, mehrere kleine Haxen zuzubereiten, die dann hätten portionsweise serviert werden können, doch leider bekam ich beim Metzger nur ein großes Exemplar und da ich keine Lust hatte, noch weitere Metzger abzuklappern, nahm ich eben diese. Aber unabhängig von der Größe der verwendeten Haxe erwies sich das Ergebnis des heutigen Kochexperiments mal wieder als überaus lecker, daher möchte ich es natürlich nicht versäumen das zugehörige Rezept mit diesem Beitrag einmal kurz vorzustellen.
Was benötigen wir also für drei bis vier Portionen?
1 große frische Schweinshaxe (oder mehrere kleine . insgesamt ca. 1,4kg)
sowie etwas Butterschmalz zum braten
und ggf. etwas dunklen Saucenbinder
Die Wahl der Sättigungsbeilage und des Gemüse ist natürlich jedem freigestellt, ich aber entschied mich für:
Beginnen wir nun also mit der Zubereitung. Dazu geben wir erst einmal Salz, Pfeffer, Majoran, Rosmarin, Beifuß und Kümmel in eine Schüssel
und vermengen alles gründlich miteinander.
Anschließend waschen wir die Schweinshaxe gründlich
scheinden ihre Haut rautenförmig ein, damit sie beim Backen schön knusprig wird,
und reiben sie dann mit der zuvor hergestellten Würzmischung rundherum gründlich ein.
Außerdem schälen wir die Zwiebeln und schneiden sie in Spalten
und schälen ebenfalls die Knoblauchzehen, die wir grob zerkleinern.
Nun beginnen wir damit, den Ofen auf 170 Grad vorzuheizen. Außerdem schmelzen wir in einem Bräter etwas Butterschmalz (ich hatte leider nur meine Bratreine zur Hand – aber damit ging es glücklicherweise auch)
und geben die Schweinshaxe hinein
um sie von allen Seiten schön braun anzubraten.
Ist die Haxe rundherum angebraten, geben wir auch die Zwiebelspalten hinzu, um sie im Bratenfett anzudünsten
und addieren schließlich noch das Tomatenmark, das wir ebenfalls kurz mit anrösten,
bevor wir schließlich alles mit der Fleischbrühe ablöschen.
Das Ganze lassen wir nun kurz aufkochen und geben die zerkleinerten Knoblauchzehen hinein
um schließlich noch das Dunkelbier dazu zu gießen
und alles auf der zweiten Schiene von unten in den vorgeheizten Backofen zu schieben. Bei 170 Grad muss die Haxe nun etwa zweieinhalb Stunden garen – die Zeit kann hier aber abhängig von der Größe des verwendeten Stücks variieren – kleine Haxen sind zum Beispiel schneller gar.
Während des Garprozesses übergießen wir alle fünfzehn bis zwanzig Minuten die Haxe mit dem Bratensud, damit das Fleisch nicht austrocknet und schön zart wird.
Sollte der Sud zu dickflüssig werden oder anderweitig drohen auszugehen, können wir ihn natürlich mit etwas heißen Wasser wieder etwas verdünnen.
Etwas eine halbe Stunde vor Garende können wir dann auch beginnen, die Semmelknödel zuzubreiten
und wenig später auch das Sauerkraut kochen. Ich griff bei beiden zu Quasi-Fertigvarianten – der Aufwand selbst Semmelknödel oder Sauerkraut zuzubereiten war mir dann doch etwas zu groß. Außerdem stellen wir den Ofen für die letzten 15 bis 20 Minuten noch einmal hoch auf 220 Grad, damit die Schwarte unserer Haxe auch schön knusprig wird.
Schließlich können wir die fertig gebackene Schweinshaxe aus dem Ofen entnehmen
und sie aus dem Bräter entnehmen und in etwas Alufolie oder dem noch heißen Ofen warm halten,
um den Bratensud aus dem Bräter durch einen Sieb in einen kleinen Topf zu gießen, wo wir sie auf niedriger Herdstufe warm halten.
Im Sieb zurückgebliebene Zwiebeln und Knoblauch können wir nun mit Hilfe eines Kochlöffels etwas passieren,
und die Sauce bei Bedarf noch einmal mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken. Bei Bedarf können wir die Sauce auch mit etwas dunklem Saucenbinder verdicken, aber hier sollte man nicht zu viel nehmen, da Haxe traditionell mit einer eher dünnen Sauce serviert wird.
Hat man wie ich zu einer einzelnen, großen Haxe gegriffen, muss man diese jetzt natürlich noch zerteilen und das Fleisch vom Knochen lösen – kleine Haxen können im Ganzen serviert werden –
anschließend können wir das Gericht aber auch schon servieren und genießen.
Während die Schwarte wie erwartet angenehm knusprig geworden war, erwies sich das Fleisch trotz des langen Verbleibs im Ofen als angenehm saftig, zart und natürlich komplett durchgebraten. Haxe zählt ja nicht zu den hochwertigsten Fleischstücken am Schwein, aber in dieser Variante erwies sie sich als wirklich sehr lecker. Die Gewürzmischung, mit der die Haxe vor der Zubereitung eingerieben worden war, tat ihr übriges um den Geschmack abzurunden. Besonders lecker war dabei auch die ungeheuer würzige, dunkle Sauce, die aus dem Bratensud hergestellt worden war. Gemeinsam mit den Semmelknödeln und dem Weinsauerkraut, dass ich mir noch mit etwas Gemüsebrühe und einem Teelöffel Kümmelkörner verfeinert hatte, ergab sich aus meiner Sicht ein sehr gelungenes Sonntagsgericht. Für meine erste selbst zubereitete Schweinshaxe konnte ich sehr zufrieden sein.
Leider war die Fleischausbeute an der Haxe nicht ganz so groß wie ich erwartet hatte, denn von den 1,4kg waren weit mehr als 1/3el nur Knochen gewesen und das lösen des Fleischs vom Knochen erwies sich als etwas mühsam. Besäße ich einen Hund, hätte der sich aber über ein ziemlich großes Stück Knochen freuen können. 😉 Wenn ich noch einmal Haxe mache, werde ich auf jeden Fall kleine Schweinshaxen besorgen, denn das macht das servieren deutlich einfacher. Über die Nährwerte des Gerichtes ich bei all der fettigen Schwarte an so einer Haxe lieber nicht nachdenken – lecker ist es aber auf jeden Fall.
Guten Appetit
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