Frittata mit Kartoffel, Spinat & Speck – das Rezept
Inspiriert von einem Beitrag meines Bloggerkollegen Herdnerd und geschuldet der Tatsache dass ich noch Eier und gewürfelten Speck im Kühlschrank hatte, die dringend verbraucht werden mussten entschied ich mich heute mal dazu, eine klassische Frittata mit Kartoffeln, Spinat und Speck zuzubereiten. Man könnte es natürlich auch als spanische Tortilla (Tortilla española) bezeichnen, welcher ja auch auch mit verquirlten Ei und Kartoffeln hergestellt wird. Dazu schien mir sehr gut Spinat zu passen, den ich natürlich in gefrorener Form immer vorrätig habe. Allerdings habe ich es mit dem Wenden in der Pfanne nicht so, daher entschied ich mich für eine Zubereitung im Ofen. Eine Gelegenheit meine gute alte Quiche-Form einzusetzen, die ich schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr benutzt habe. Und das Ergebnis konnte sich sowohl sehen als vor allem auch schmecken lassen, daher möchte ich es natürlich nicht versäumen, das verwendete Rezept hier einmal in gewohnter Form vorzustellen.
Was benötigen wir also für 2 Portionen?
Beginnen wir also damit, die Kartoffeln zu schälen
und sie zu halbieren, die Hälften zu dritteln und diese dann in schmale Scheiben zu Schneiden.
Anschließend geben wir die Kartoffelstückchen in eine Schüssel mit kalten Wasser
wo wir sie gründlich waschen, um die Stärke etwas zu entfernen. Das macht sie hinterher knuspriger.
Während die Kartoffeln dann in einem Sieb abtropfen
schälen wir unsere Zwiebel und würfeln sie.
Nun erhitzen wir zwei bis drei Esslöffel Öl in einer Pfanne,
geben die abgetropften Kartoffelstücke hinein
und braten sie erst einmal für zwei bis drei Minuten an.
Dann geben wir die zuerst die Zwiebelwürfel
und wenig später auch den gewürfelten Speck zu den Kartoffeln
um alles gemeinsam weiter anzubraten bis die Zwiebel glasig und der Speck durchgebraten geworden ist.
Das Ganze würzen wir dann mit Salz, Chiliflocken, Paprika und Kurkuma
und geben anschließend den noch gefrorenen Spinat in die Pfanne
um ihn darin auftauen und zu garen. Sobald alles gar und gut durchgemischt ist, nehmen wir die Pfanne von der Kochplatte und lassen alles etwas abkühlen.
Während der Ofen dann auf 200 Grad vorheizt, schlagen wir die vier Eier in eine größere Schüssel,
und verquirlen dann alles gründlich miteinander
wobei wir es mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Anschließend geben wir den etwas abgekühlten Pfanneninhalt zur Eimasse in die Schüssel
und vermischen alles wieder gründlich miteinander.
Nachdem wir dann eine passende Auflaufform, z.B. wie hier eine Quiche-Form, mit Öl oder Butter ausgefettet haben
geben wir die zuvor hergestellte Mischung hinein,
verteilen alles gleichmässig, streichen es glatt,
bestreuen es mit ein wenig Käse – ich verbrauchte hier die Reste der Cheddar-Edamer-Mischung die ich noch vom Corned Beef Auflauf übrig hatte –
und backen dann alles für 20-25 Minuten im Ofen.
Anschließend können wir die Auflaufform auch schon wieder entnehmen, lassen sie für 2-3 Minuten ruhen
und vierteln dann den Inhalt, um ihn sogleich servieren und genießen zu können. Wird die Frittata als Hauptgericht serviert, sind zwei Stücke meiner Meinung nach durchaus angemessen.
Entgegen meiner Befürchtung die Masse würde nicht durchgehend stocken und in der Mitte noch leicht flüssig sein, hatte sich meine Frittata im Ofen zu einem stabilen Fladen entwickelt, der sich leicht schneiden und problemlos aus der Form entnehmen ließ. Und beim Verzehr war nichts labberig oder brüchig, alles blieb dank der gestockten Eimasse wunderbar in Form. Ich war froh dass ich Kartoffeln und Eimasse vermischt und nicht wie ursprünglich geplant die Kartoffel-Spinat-Mischung mit der Eimasse in der Form übergossen hatte, denn erst das sorgte für die richtige Stabilisierung. Dadurch eignet sich diese Frittata auch wunderbar als Fingerfood. Hinzu kam noch, dass sich die klassische Kombination aus Kartoffeln, Spinat, Speck und Eiern auch noch als unglaublich lecker erwies. Sowohl die Zusammenstellung an sich als auch ihre Würze harmonierten wunderbar miteinander. Ein Gericht, das man zu jeder Tageszeit und sowohl heiß als auch in abgekühlter Form verzehren kann. Und dabei ist die Zubereitung angenehm einfach und schnell.
Daher war das bestimmt nicht die letzte Frittata die ich zubereitet habe, aber natürlich werde ich dabei auch mit verschiedenen Zutaten experimentieren. Der Einsatz von verschiedenen Gemüsesorten sowie Fisch, Fleisch, Wurst oder Meeresfrüchten macht so ein Gericht wunderbar variabel. Sobald es dazu kommt, werde ich natürlich hier darüber berichten.
Guten Appetit
Achja, das klassische Frittata-Rezept. Das steht in einer Reihe mit dem klassischen Soljanka-Rezept, dem klassischen Chop-Suey-Rezept, dem klassischen Kartoffelsalat-Rezept u.v.a.m. Wobei Du es wieder hinbekommen hast (bei aller Leckerness, die sich in den Bildern widerspiegelt), einen Auflauf zu fabrizieren. 😉 Formbedingt zwar einen relativ flachen, aber man erkennt ihn trotzdem. 😉
Ist nicht jedes Rezept auf irgend eine Art klassisch? Das klassische Schnitzel, die klassischen Bratkartoffeln, die klassischen Spaghetti mit Tomatensauce oder Sahnesauce, die klassische Zwiebelsuppe, der klassische Bohneneintopf usw. ?? 😉
Und was hast du gegen Aufläufe? Ich mag sie, denn sie kombinieren verschiedene Komponenten einer Speise in einem leckeren kompakten Gericht und sind daher einfach nur praktisch, auch zum aufwärmen. Ich bin nun mal ein großer Fan dieser Zubereitungsform….
Gegen Aufläufe habe ich absolut nichts. Aber deine diesbezügliche Vorliebe wird langsam deutlich. 😉
Während es für Bratkartoffeln, Schnitzel, Spaghetti mit Tomatensoße oder die klassische Zwiebelsuppe doch im Vergleich recht enge Grenzen rezeptlicher Art gibt, war der Sinn meiner ironischen Aufzählung eher die Versinnbildlichung dessen, dass es für einige Gerichte eben nur eine Art „Grundprinzip“, aber nicht wirklich ein klassisches Rezept gibt. Bei der Frittata sind das eben klein geschnittene Reste, die in einer Pfanne angebraten und dann zu einem riesigen Omelett mittels Ei(ern) verbunden werden. Chop Suey ist ja ähnlich, nur dass alles im Wok angebraten wird und abschließend mit Sojasoße gewürzt. Soljanka ist dann die Resteverwertung als säuerliche Suppe. Mal sehr salopp formuliert.
Gut, man kann das Frittata-Rezept natürlich auch für Reste verwenden, aber da ich eigentlich nie Reste habe, die man noch zum kochen nutzen könnte, verwende ich eben frische Zutaten. 😉
Deiner These mit den engen Grenzen möchte ich aber widersprechen:
Bratkartoffeln kann man mit rohen , gekochten oder gar Pellkartoffeln vom Vortag (einige schwören drauf) zubereiten. Man kann sie vegetarisch, mit Speck oder Schinken, mit oder ohne Eier und sogar mit Gemüse machen. Beim Schnitzel würde ich zuerst überlegen ob ich es paniere oder nicht, dann kann man es in der Pfanne braten, im Ofen backen oder (wie man es gerne in Restaurants macht) in der Fritteuse zubereiten. Tomatensauce für Spaghetti kann man die Sauce zum einen mit oder ohne frische Tomaten zubereiten, man kann sie mit Sahne, Milch, Brühe oder einfach nur Wasser strecken. Und so weiter. Die Grundrezepte mögen sich ähneln, aber abhängig vom Koch oder dessen Herkunft gibt es in der genauen Ausführung viele Variationen. Zwiebelsuppe kann ich nichts zu sagen, die habe ich noch nie selbst gekocht. Muß ich aber mal nachholen, die mag ich eigentlich recht gerne. Danke für die Anregung.
Ich verstehe Rezepte daher immer eher als Orientierungshilfe, die ich dann nach eignen Vorlieben variiere. Und auch meine Rezepte sind keine „Marschbefehle“, sondern ich sehe sie als nur Anregungen zur eigenen Kreativität in der Küche.
Nachtrag (nach kurzer Recherche): Zwiebelsuppe kann man mit nur mit Brühe, zusätzliche zerkleinerten Tomaten sowie mit oder ohne Sahne oder Creme fraiche kochen. Einige machen noch Cabanossi rein, während die französische Variante mit gratinierten oder pfannengerösteten Baguette serviert wird, das entweder seperat gereicht oder auch in der Suppe überbacken wird. Es gibt aber auch Varianten, bei denen man einfach die ganze Zwiebelsuppe im Ofen mit Käse gratiniert. Hier also auch eine große Vielfalt und keine engen Grenzen…
Im Vergleich zu Frittata, Chop Suey oder Soljanka sind es trotzdem recht enge Grenzen. 😉
Sehe ich nicht so, aber da werden wir uns wohl nicht einig. Also belassen wir es dabei 😉
Ich bin über dieses Rezept quasi „gestolpert“ und fühle mich durch die tollen Erklärungen Schritt für Schritt mit den entsprechenden Fotos definitiv verführt. Das muss ich unbedingt nachkochen. Ich sehe schon, ich werde mich jetzt öfter von deinem Blog inspirieren lassen. Vielen Dank!
Gerne Freut mich immer wenn jemand meine Rezepte gefallen.